- Die Aktie von Merck (DE:MRCG) ist in 2021 um bisher über 7,5% gestiegen und erreichte am 29. Oktober ein Mehrjahreshoch
- Der Pharmariese hat kürzlich mit Molnupiravir, seiner oralen antiviralen Behandlung gegen Covid-19, Schlagzeilen gemacht
- Trotz möglicher kurzfristiger Volatilität der Aktie könnten Langzeit-Investoren jeden weiteren kurzfristigen Rückgang der MRK-Aktie als günstigen Einstiegspunkt betrachten
- Invesco Dynamic Pharmaceuticals ETF (NYSE:PJP): Der Fonds ist in diesem Jahr um 10,8% gestiegen und hat MRK mit 6,99% gewichtet
- iShares Evolved US Innovative Healthcare ETF (NYSE:IEIH): Der Fonds ist in diesem Jahr um 9,7% gestiegen und hat MRK mit 6,34% gewichtet
- Invesco Dow Jones Industrial Average Dividend ETF (NYSE:DJD): Der Fonds ist in diesem Jahr um 15,5% gestiegen und hat MRK mit 6,06% gewichtet
Investoren im Pharma-Schwergewicht Merck (NYSE:MRK) haben in diesem Jahr 7,6% Wertzuwachs erzielt. Die Aktie erreichte am 29. Oktober mit 88,46 Dollar ein Mehrjahreshoch.
Zum Vergleich: der Dow Jones US Select Pharmaceuticals erzielte eine Rendite von 13,1% seit Jahresbeginn. Der Index verzeichnete im August ein Allzeithoch.
Die 52-Wochen-Kursspanne für Merck-Aktien liegt zwischen 68,38 und 88,46 Dollar, während sich die Marktkapitalisierung des Unternehmens auf 222,89 Milliarden Dollar beläuft. Beim aktuellen Kurs ergibt sich eine Dividendenrendite von 2,95%. In den letzten Jahren konnten sich die treuen Merck-Aktionäre über kräftige Dividendenerhöhungen freuen.
Wichtig ist, dass alle Jahresgewinne der Aktie aus dem Oktober stammen. Die Merck-Aktie startete 2021 bei etwa 82 Dollar, befand sich aber im September etwas über 75 Dollar. Am 1. Oktober machte Merck eine wichtige Ankündigung bezüglich des oralen antiviralen Medikaments Molnupiravir, das es in Zusammenarbeit mit Ridgeback Biotherapeutics gegen Covid-19 entwickelt hat.
Merck wörtlich:
„Bei der Zwischenanalyse wurden 7,3 Prozent der Patienten, die Molnupiravir erhielten, bis zum 29. Tag ins Krankenhaus eingeliefert, verglichen mit 14,1 Prozent der mit einem Placebo behandelten Patienten, die ins Krankenhaus eingeliefert wurden oder verstarben. Merck will in den USA eine Notfallzulassung beantragen... Wenn es zugelassen wird, könnte Molnupiravir das erste orale antivirale Arzneimittel gegen Covid-19 sein.“
Seitdem hat das Unternehmen bei der US-amerikanischen Arzneimittelaufsichtsbehörde Food and Drug Administration (FDA) die Notfallzulassung (Emergency Use Authorization, EUA) beantragt. Am 20. November wird sich der Beirat für antimikrobielle Medikamente (Antimicrobial Drugs Advisory Committee, AMDAC) der FDA treffen, um die Anfrage zu erörtern.
Merck veröffentlichte am 28. Oktober seine Q3-Zahlen. Der weltweite Umsatz belief sich auf 13,15 Milliarden Dollar, ein Anstieg von 20% gegenüber dem Vorjahr. Das Unternehmen weist Umsätze in zwei Hauptsegmenten aus: Pharma (Umsatz von 11,49 Milliarden Dollar stieg im Jahresvergleich um 18%) und Tiergesundheit (Umsatz von 1,41 Milliarden Dollar stieg im Jahresvergleich um 16%). Zudem sind seine Einnahmen mit Keytruda, seiner Krebsimmuntherapie, um 22% auf 4,53 Milliarden Dollar gestiegen.
Zu den Ergebnissen sagte CEO Robert M. Davis:
„Merck hat ein weiteres starkes Quartal mit positiver Dynamik in unserem gesamten Geschäft und bedeutenden Fortschritten in unserer gesamten Pipeline erzielt… Wir haben bemerkenswerte klinische Meilensteine in den Schlüsselbereichen Onkologie und Covid-19 erreicht.“
Wie geht es weiter bei Merck
23 von Investing.com befragte Analysten stufen die Aktie insgesamt mit "Outperform" ein.
Das 12-Monats-Kursziel für MRK liegt bei 96,13 Dollar und damit etwa 9 % über dem aktuellen Kursniveau. Die 12-Monats-Preisspanne reicht von 86 bis 107 Dollar
Die Kurs-Gewinn- und Kurs-Umsatz-Verhältnisse für Merck betragen 34,78 und 4.67, was ein historisch hohes Bewertungsniveau ist. Zum Vergleich: Die entsprechenden Bewertungsverhältnisse für Pfizer (NYSE:PFE) sind 19,98 und 4,42.
Aus technischer Sicht mehreren sich derweil die Warnsignale. Festmachen lässt sich dies an einer Reihe von kurzfristigen Oszillatoren, die MRK als überhitzt einstufen.
Der Oktober brachte den MRK-Aktionären aufregende positive Nachrichten, denn das Unternehmen geht davon aus, dass eine EUA der FDA bis Ende nächsten Jahres einen Umsatz von bis zu 7 Milliarden Dollar bedeuten könnte. In Kombination mit den aktuellen Therapien und der robusten Pipeline wird Merck in den kommenden Quartalen voraussichtlich ein Umsatzwachstum erzielen.
Angesichts dessen, wie hoch die Aktie in nur wenigen Wochen gestiegen ist, könnte es jedoch bald zu kurzfristigen Gewinnmitnahmen kommen. Zunächst erwarten wir einen potenziellen Pullback auf die 80-Dollar-Marke, woraufhin sich die Aktie voraussichtlich seitwärts bewegt und einen neuen Boden bildet. Im Falle eines solchen Rückgangs würden langfristig orientierte Anleger dann einen besseren Preis bekommen.
3 mögliche Trades auf Merck-Aktien
1. Aktien auf aktuellem Niveau kaufen
Anleger, die sich nicht mit täglichen Kursbewegungen beschäftigen und an das langfristige Potenzial des Unternehmens glauben, könnten jetzt in Merck-Aktien investieren.
Am 29. Oktober beendete die MRK-Aktie den Handel bei 88,05 Dollar. Langzeit-Investoren sollten damit rechnen, diese Long-Position für mehrere Monate zu halten, während sich die Aktie auf 96,13 Dollar zubewegt. Dieses Niveau entspräche auch den Schätzungen der Analysten. Eine solche Aufwärtsbewegung würde einen Kursgewinn von 9 % gegenüber dem aktuellen Niveau bedeuten.
Wer demnächst investieren will, aber eine größere Korrekturbewegung befürchtet, könnte auch einen Stopp-Loss setzen, der etwa 3-5 % unter dem Einstiegspunkt liegt.
2. Kaufen Sie einen ETF, der in MRK investiert ist
Vielen Lesern ist bekannt, dass wir in dieser Kolumne regelmäßig Exchange Traded Funds (ETFs) behandeln, die für Buy-and-Hold-Anleger geeignet sein könnten. Anleger, die kein Kapital in Merck-Aktien binden wollen, aber dennoch ein erhebliches Engagement in der Aktie wünschen, könnten dies über einen Fonds tun, der in die Aktie investiert.
Beispiele für solche ETFs sind:
3. Bear-Put-Spread
Investoren, die glauben, dass es kurzfristig zu Gewinnmitnahmen bei MRK-Aktien kommen wird, könnten eine Bear-Put-Spread-Strategie in Erwägung ziehen. Da es sich um Optionen handelt, ist dieser Trade nicht für alle Anleger geeignet.
Auch für langfristig orientierte Merck-Investoren kann es sinnvoll sein, diese Strategie in Verbindung mit ihrer Long-Position in Aktien zu verwenden. Das Setup würde einen kurzfristigen Schutz gegen einen möglichen Preisverfall in den kommenden Wochen bieten.
Dieser Trade vereint einen MRK-Long-Put mit einem höheren Ausübungspreis und einen Merck-Short-Put mit einem niedrigeren Ausübungspreis. Beide Puts haben das gleiche Ablaufdatum.
Zum Beispiel könnte der Händler eine Put-Option aus dem Geld (out-of-the-money, OTM) kaufen, wie die MRK 21 January 2022 85-Strike Put-Option. Diese Option wird derzeit für 2,76 Dollar angeboten. Somit würde es den Händler 276 Dollar kosten, diese Put-Option zu besitzen, die in über zweieinhalb Monaten ausläuft.
Gleichzeitig würde der Händler eine andere Put-Option mit einem niedrigeren Basispreis verkaufen, wie die MRK 21. Januar 2022 80-Strike Put-Option. Diese Option wird derzeit für 1,22 Dollar angeboten. Somit würde der Trader 122 Dollar für den Verkauf dieser Put-Option erhalten, die gleichzeitig mit der Long-Option verfällt.
Das maximale Risiko dieses Trades würde den Kosten des Put-Spreads (plus Provisionen) entsprechen. In unserem Beispiel wäre der Maximalverlust (2,76 Dollar - 1,22 Dollar) x 100 = 154,00 Dollar (plus Provisionen).
Dieser maximale Verlust von 154 Dollar könnte leicht realisiert werden, wenn die Position bis zum Verfall gehalten würde und beide MRK-Puts wertlos verfallen. Beide Puts verfallen wertlos, wenn der Kurs der Merck-Aktie bei Verfall über dem Ausübungspreis des Long-Puts (höherer Ausübungspreis) von 85 Dollar liegt.
Der potenzielle Gewinn dieses Trades ist auf die Differenz zwischen den Ausübungspreisen begrenzt, d.h. (85,00 Dollar - 80,00 Dollar) x 100) abzüglich der Nettokosten des Spreads (d.h. 154,00 Dollar) zuzüglich Provisionen.
In unserem Beispiel beträgt die Differenz zwischen den Ausübungspreisen 5,00 Dollar. Daher beträgt das Gewinnpotenzial 500 Dollar - 154 Dollar = 346 Dollar.
Dieser Trade würde bei einem Kurs von 83,46 Dollar am Ablauftag (ohne Maklerprovisionen) den Breakeven erreichen.