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Mit einer Art Doppeltop in die saisonal schwache Phase?

Veröffentlicht am 12.01.2024, 09:02
Aktualisiert 14.05.2017, 12:45

Zu der vorgestrigen Börse-Intern-Ausgabe mit dem Titel „Spiegeln die Kurse die Nachrichtenlage korrekt wider?“ erhielt ich den Hinweis eines Lesers, dass diese Frage doch falsch sei. Schließlich würden Kurse Nachrichten machen, und nicht umgekehrt, so der Leser.

Börsenmythen gehen oft an der Realität vorbei

Mit den Börsenweisheiten ist es so eine Sache. Immer wieder klären wir von Stockstreet über Börsenmythen auf. So ist zum Beispiel regelmäßig in den Medien zu hören und zu lesen, dass die Kurse an Verfallstagen besonders stark schwanken oder Verfallstage häufig Wendepunkte bei Trends darstellen. Allerdings bewahrheiten sich diese Behauptungen nur allzu häufig nicht – siehe dazu auch „Sind Verfallstage wirklich volatiler als andere Handelstage?“ oder „Der Hexensabbat-Mythos ist nicht tot zu kriegen“.

Es kommt auf die Bedeutung einer Börsenweisheit an

Ähnlich ist es mit simplen Börsenweisheiten. Sie bestehen meist nur aus einem kurzen Satz. Diese Floskeln sind dadurch aber viel zu simpel, um die Komplexität der Börsen zu erfassen bzw. korrekt zu beschreiben. „Der Markt hat immer Recht“, heißt es zum Beispiel gerne. Wenn dem so wäre, dann müsste es nicht immer wieder zu teils dramatischen Kurskorrekturen kommen. Aber gemeint ist mit diesem Spruch eigentlich etwas anderes – nämlich, dass man sich nicht gegen den Markt stellen, sondern mit dem Markt gehen soll. Es ist also besser einem Trend zu folgen, als gegen ihn zu handeln, auch wenn dieser Trend augenscheinlich nicht zu fundamentalen Gegebenheiten zu passen scheint.

Es kommt auf die Nachrichten an

Man muss sich also stets fragen, was genau mit einem Börsenspruch eigentlich gemeint ist. Und so ist es eben auch mit der Aussage, dass Kurse Nachrichten machen. Und daher antwortete ich dem Leser, dass es dabei auf die Nachrichten ankommt, ob diese von den Kursen gemacht werden. Und weiter:

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Ich habe den Begriff der Nachrichtenlage auf die konjunkturelle Lage und Entwicklung bezogen. Die meisten Konjunkturdaten sind von der Kursentwicklung der Aktienmärkte weitestgehend unabhängig. Längerfristig sollten die Aktienkurse zur Entwicklung der Wirtschaft passen. Denn langfristig sind die Gewinne eines Unternehmens entscheidend für den Aktienkurs. Der Kurs sollte um den langfristigen Trend der Gewinnentwicklung schwanken.

Bei der Frage, ob die Kurse zur Nachrichtenlage passen, muss man differenzieren. Schaut man zum Beispiel nur auf den DAX und die Konjunkturdaten aus Deutschland, dann scheinen die Kurse derzeit nicht zu den Daten zu passen.

Berücksichtigt man aber, dass die DAX-Unternehmen global agieren, kommt man gegebenenfalls zu einem anderen Ergebnis. Und wenn man sich die Entwicklung der Unternehmen aus der zweiten und dritten Reihe anschaut, dann passen deren Aktienkurse durchaus zur trüben Konjunkturentwicklung. Und genau das war in der Börse-Intern-Ausgabe zu lesen.

Kurseinbruch nach zu hoher Inflation

Ein weiteres Beispiel dafür, dass nicht nur die Kurse Nachrichten machen, sondern auch umgekehrt, ist der gestrige Inflationsbericht aus den USA. Für Dezember hatten die Marktteilnehmer im Durchschnitt mit einem Anstieg der Verbraucherpreise um 0,2 % zum Vormonat bzw. 3,2 % zum Vorjahr gerechnet, nach +0,1 % bzw. +3,1 % im November. Tatsächlich lag die Teuerung aber bei +0,3 % bzw. +3,4 %.

Zudem traf die Kernrate bei der monatlichen Veränderung zwar mit +0,3 % die Erwartungen, bei der Jahresrate wurden diese aber ebenfalls verfehlt. Statt eines Rückgangs auf 3,8 %, von 4,0 % im November, legten die Preise ohne Energie und Nahrungsmittel im Dezember um 3,9 % zu.

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Die Inflation in den USA fiel also höher aus als erwartet. Daher sind schnelle Leitzinssenkungen durch die US-Notenbank weniger wahrscheinlicher. Weil die Anleger aber auf diese gesetzt hatten, brachen die Kurse an den Aktienmärkten in einer ersten Reaktion ein. Der Dow Jones verlor zum Beispiel binnen 3 Minuten rund 150 Punkte. – Nachrichten machen Kurse.

Überschaubare Kursverluste

Damit hielten sich die Kurse aber zunächst noch relativ stabil. Schließlich war das beim Dow Jones ein Kursrückgang von weniger als 0,4 %. Da konnte man in der Vergangenheit weit dramatischere Kursreaktionen erleben. Doch in der aktuellen Marktphase sind die Bären offensichtlich immer noch sehr zurückhaltend und die Verkaufsbereitschaft der Anleger hält sich in engen Grenzen.

Dow Jones markiert neues Rekordhoch

Kaum jemand möchte die aktuelle Rally verpassen. Schließlich hat der Dow Jones im CFD-Handel gestern vor dem offiziellen Börsenstart in den USA gerade erst ein frisches Rekordhoch markiert (siehe grüne Ellipse im folgenden Chart).

(erstellt mit: comdirect.de)

Und dieses wurde kurz nach 15:30 Uhr (MEZ) im offiziellen Handel noch einmal erreicht (siehe grüner Pfeil im folgenden Chart).

Allerdings prallte der Index letztlich von dem bisherigen Rekordhoch dynamisch nach unten ab, womit nun eine Art Doppeltop im kurzfristigen Bereich droht. (Für ein echtes großes Doppeltop liegen die beiden Hochs zu nah aneinander.) Dieses wird allerdings erst zu einer gefährlichen Formation, wenn das Tief vom 8. Januar bei 37.226 Punkten unterschritten wird. Sollte es so kommen, könnte dies der Auftakt für eine größere Korrektur sein.

Mit einer Art Doppeltop in die saisonal schwache Phase?

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Ich erinnere in diesem Zusammenhang an den saisonalen Verlauf des Dow Jones in US-Wahljahren:

Auf diesen hatte ich auch noch in der letzten Börse-Intern-Ausgabe 2023 hingewiesen (siehe „Wie könnte es 2024 weitergehen?“). Demnach sieht es bis Ende Mai 2024 eher mau für die Bullen aus.

Ich wünsche Ihnen jedenfalls weiterhin viel Erfolg an der Börse
Ihr
Sven Weisenhaus ​

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