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Märkte konzentrieren sich auf brasilianische Fundamentaldaten

Veröffentlicht am 01.09.2016, 13:55
Aktualisiert 07.03.2022, 11:10

Brasilien: Die Amtenthebung ist durch, was kommt als Nächstes? (von Arnaud Masset)

Es ist soweit, nach monatelangem Warten wurde Dilma Rousseff gestern formal aus dem Amt gekickt, nachdem der brasilianische Senat mit 61 zu 20 Stimmen für ihre Amtenthebung gestimmt hatte, da sie auf illegale Art und Weise Gelder der staatlichen Banken zum Füllen der Budgetlücken verwendet hatte. Michel Temer, der ehemalige Vizepräsident, wurde als neuer Präsident bis 2018 vereidigt. Seit Beginn des Prozesses zur Amtsenthebung haben die Händler stets darauf gesetzt, dass die Amtsenthebung von Rousseff der Regierung mehr Flexibilität verleihen würde, das Steuerdefizit auszugleichen und das Land auf einen nachhaltigen Wachstumspfad zurückzuführen.

Die Markterwartungen sind jetzt sehr hoch und bedeuten für die neue Regierung eine schwere Bürde. Der Aktienmarkt ist in den letzten Monaten stark angestiegen, da die Zentralbanken weltweit weiter Liquidität in die globale Wirtschaft pumpten, und die Anleger höheren Renditen nachliefen. Der Bovespa-Index hat von seinen Januar-Tiefs fast 60% zugelegt. Die brasilianischen Zinsen sind stark gefallen, da die Anleger von besseren Prognosen ausgehen, und der brasilianische Real hat gegenüber dem US-Dollar 30% zugelegt.

Auf der anderen Seite wurden die Wirtschaftsdaten immer schlechter, denn das reale BIP ist im zweiten Quartal 2016 um 3,8% im Jahresvergleich zurückgefallen, nachdem es im März-Quartal schon 5,4% eingebrochen war. Der Arbeitsmarkt bleibt unter deutlichem Druck, und die Arbeitslosenquote ist im Juli auf 11,6% gestiegen - im Vergleich zu 8,6% vor einem Jahr - was den brasilianischen Konsum stark belasten und somit den Erholungsprozess verlangsamen wird.

Wir gehen davon aus, dass sich der Markt wieder auf die Fundamentalwerte konzentrieren wird, jetzt wo Rousseff definitiv draußen ist. Wenn wir die Markterwartungen mit dem aktuellen Zustand der brasilianischen Wirtschaft vergleichen, kann man klar sehen, dass irgendetwas falsch läuft. Deshalb gehen wir davon aus, dass die brasilianischen Anlagen in den nächsten Wochen eine Korrektur nach unten erfahren werden, da die Händler allmählich realisieren, dass sie einem Hype nachgelaufen sind.

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Russische Erholung weiter anfällig (von Yann Quelenn)

Die russische Wirtschaft ist weiter auf Erholungskurs. Auch wenn die Finanzmärkte eine heftige Korrektur der Konjunktur eingepreist hatten, scheint es nun nach einem Jahr, als wäre das Momentum positiv und würde noch steigen. So ist der russische PMI für August auf 50,8 gestiegen und hat die Erwartungen übertroffen. Gleichzeitig konsolidiert der Rubel gegenüber dem Dollar. Die Währung konnte nur deshalb nicht weiter aufwerten, da neue Markthoffnungen für eine Fed-Zinserhöhung vor Jahresende aufgekommen waren.

Bei der Sitzung der russischen Zentralbank im September werden wir eine Zinssenkung auf ca. 10% erwarten. Auch wenn es stimmt, dass das russische BIP 0,6% im Jahresvergleich gefallen ist, so berücksichtigen die Daten immer noch den Rückgang vom letzten Jahr. Wir denken auch das Gleiche über den Einzelhandelsumsatz, der sich über die Monate leicht verbessert hat, auch wenn er im Jahresvergleich weiter negativ ist.

Es gibt zwei Hauptgründe für den Aufschwung in Russland. Zum Ersten ziehen die hohen Zinsen zunehmend Anleger an. Zweitens hat die Erholung der Ölpreise dazu beitragen, dass das Land, in einen neuen positiven Zyklus eintreten konnte, wenngleich dies etwas kurzlebig sein könnte. Denn weiterhin herrscht das Überangebot der OPEC vor, so dass wir bald schon wieder niedrigere Preise sehen könnten. Dazu scheint sich eine neue Dynamik zu entwickeln: die Befreiung vom Öl. So diskutiert man derzeit in Norwegen als Teil einer Strategie, Fahrzeuge, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden, ab 2025 zu verbieten. Das ist nur der Beginn eines langfristigen Trends, aber er ist ein Symbol dafür, wohin wir die Ölpreise mittelfristig gehen sehen: sehr niedrig.

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Schweizer Daten fallen durchwachsen aus, bleiben aber schwach (von Peter Rosenstreich)

Die Schweizer Wirtschaftsdaten sind durchwachsen ausgefallen, bleiben aber dennoch schwach. Der reale Einzelhandelsumsatz ging im Jahresvergleich auf -2,2% zurück (nach einem revidierten Rückgang von -3,5%). Die heutige Zahl war eine leichte Erholung nach stetig schwachen Zahlen seit Mitte 2015. Es gab auch beim Umsatz der Nahrungsmittel eine positive Erholung, von einem Plus von 0,6% nominal gesehen und 0,8% real gesehen. Diese Erholung sollte jedoch als Folge des günstigen Sommerwetters diskontiert werden. Seit die SNB den Mindestwechselkurs für den EUR/CHF aufgehoben hat, waren die Verkaufszahlen konsistent niedrig. Der starke CHF hat das Schweizer Verbraucherverhalten verändert und die inländischen Verkaufszahlen untergraben, da die Verbraucher bei den langlebigen Gütern nach Schnäppchen suchten und teure Artikel in den Nachbarländern kauften. Diese langfristige Veränderung der Verbrauchergewohnheiten wird für die Inflationserwartungen weiteren negativen Druck bringen, da der Einzelhandel die Preise senken muss, um Wechselkursnachteile auszugleichen. Der Schweizer PMI für August für das verarbeitende Gewerbe ist von 50,1 auf 51,0 gestiegen (Erwartungen bei 50,6). Es kam in allen Sektoren zu einer leichten Verbesserung, und der Auftragsbestand ist von 49,3 auf 50,8 gestiegen. Die Lagerhaltung für Fertiggüter ging auf 45,5 gegenüber 55,4 zurück. Interessant ist, dass trotz eines Anstiegs bei der Arbeitslosigkeit die Beschäftigung auf 48,2 zulegen konnte (gegenüber 46,7), aber der Indikator bleibt weiter schwach. Die Aufwärtsbewegung stoppt den Abwärtstrend der Daten vorübergehend, möglicherweise rutscht er in die Kontraktion. Der überbewertete CHF belastet weiter die Schweizer Binnenprognosen; mit nur begrenzt zur Verfügung stehenden Möglichkeiten scheint die SNB paralysiert (die ständige Expansion der Bilanz der SNB scheint der CHF-Stärke eine vorübergehende Rücklaufsperre verliehen zu haben). Die Zentralbank ist gezwungen, den Ereignissen machtlos zuzusehen, und wird nun für eine Zinserhöhung der Fed beten und für begrenzte Lockerungsmaßnahmen der EZB. Die USD/CHF-Händler werden sich auf den Widerstand bei 0,9950 konzentrieren, nachdem sie das 78,6%-ige Fibo-Retracement bei 0,9870 überwunden haben. Der EUR/CHF bereitet sich auf einen Angriff des Schlüsselwiderstands bei 1,1000 vor. Ein Durchbruch würde eine Ausweitung des bullischen Momentums auf 1,1100 auslösen.

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EUR/USD Der EUR/USD fällt weiter zurück, nachdem er den Aufwärtstrendkanal durchbrochen hat. Ein Schlüsselwiderstand liegt bei 1,1352 (Hoch vom 23. 8. 2016) und dann 1,1428 (Hoch vom 23. 6. 2016). Eine Stundenunterstützung zeigt sich bei 1,1046 (Tief vom 5. 8. 2016). Der Weg ist geebnet für weitere Abwärtsbewegungen. Langfristig unterstützt die technische Struktur eine sehr langfristige bärische Tendenz, so lange der Widerstand bei 1,1714 (Hoch vom 24. 8. 2015) hält. Seit Anfang 2015 handelt das Paar bereichsgebunden. Starke Unterstützung findet sich bei 1,0458 (Tief vom 16. 3. 2015). Doch seit dem letzten Dezember deutet die derzeitige technische Struktur auf einen allmählichen Anstieg hin.

GBP/USD Der GBP/USD handelt im Bereich zwischen dem Stundenwiderstand bei 1,3279 (Hoch vom 26. 8. 2016) und der Stundenunterstützung bei 1,3024 (Tief vom 19. 8. 2016). Diese niedrige Volatilität deutet auf nachlassenden Verkaufsdruck hin. Das langfristig technische Muster ist sogar noch negativer, nachdem der Brexit den Weg für weitere Rückgänge bereitet hat. Eine langfristige Unterstützung zeigt sich bei 1,0520 (1. 3. 85) und scheint ein anvisierbares Ziel zu sein. Ein langfristiger Widerstand liegt bei 1,5018 (24. 6. 2015) und würde eine langfristige Umkehr im negativen Trend darstellen. Doch dies sieht für den Moment noch ziemlich unwahrscheinlich aus.

USD/JPY Der USD/JPY legt weiter zu, nachdem er den Stundenwiderstand bei 102,83 (Hoch vom 2. 8. 2016) durchbrochen hat. Eine starke Unterstützung liegt bei 99,02 (Tief vom 24. 6. 2016). Erwarten Sie weitere Festigung. Wir favorisieren eine langfristig bärische Tendenz. Unterstützung liegt jetzt bei 96,57 (Tief vom 10. 8. 2013). Ein allmählicher Anstieg in Richtung des Hauptwiderstands bei 135,15 (Hoch vom 1. 2. 2002) scheint nun völlig unwahrscheinlich. Erwarten Sie weitere Rückgänge bis zur Unterstützung bei 93,79 (Tief vom 13. 6. 2013).

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USD/CHF Der USD/CHF ist weiter im Aufwind. Der Weg ist auf jeden Fall für weitere Festigungen geebnet. Ein Stundenwiderstand liegt bei 0,9844 (Hoch vom 9. 8. 2016) und bei 0,9956 (Hoch vom 30. 5. 2016). Eine Stundenunterstützung findet sich bei 0,9522 (Tief vom 23. 6. 2016). Erwarten Sie weitere bullische Bewegungen. Langfristig handelt das Paar seit 2011 noch immer bereichsgebunden, trotz einiger Turbulenzen, nachdem die SNB die CHF-Bindung an den EUR aufgehoben hatte. Eine Schlüsselunterstützung findet sich bei 0,8986 (Tief vom 30. 1. 2015). Die technische Struktur deutet dennoch eine langfristig bullische Tendenz an, seit sich der Franken im Januar 2015 vom Euro löste.

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