Die heute Morgen veröffentlichten Quartalsergebnisse von Nel ASA (OL:NEL) haben die Erwartungen der Analysten übertroffen, die deutlich pessimistischer waren. Im vierten Quartal konnte das Unternehmen einen Umsatz von 534 Millionen NOK (etwa 46 Millionen Euro) verzeichnen, was deutlich über den prognostizierten 447 Millionen NOK (39 Millionen Euro) liegt. Auch wenn dies zunächst in den frühen Morgenstunden an der Osloer Börse zu einem Kurssprung nach oben geführt hat, sehen wir noch keinen Grund, in Euphorie auszubrechen.
Ein Blick auf die Quartalsergebnisse zeigt, dass der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 78 % auf 1.773 Milliarden NOK (154.832 Millionen Euro) gestiegen ist. Das EBITDA für das Quartal belief sich auf -106 Millionen NOK im Vergleich zu -216 Millionen NOK im Vorjahreszeitraum. Nel ASA führte die Verbesserung auf gesteigerte Umsätze und effizientere Kostenkontrolle zurück.
Das klingt zunächst positiv. Aber Nel ASA ist im vergangenen Jahr sehr negativ durch die Verschleierung der Auftragssituation aufgefallen. Der Blick in die Zahlen verrät, weshalb man in Norwegen zur Verdunkelungstaktik gegriffen hat. Die Auftragslage ist im Jahr 2023 im Vergleich zu 2022 im 81 % eingebrochen. Das ist verheerend für ein junges Unternehmen. Das Management betont zwar wichtige Aufträge und Partnerschaften mit Samsung (F:SAMEq) C&T und Nikola (NASDAQ:NKLA), aber ob das schon die Marktstimmung deutlich heben kann, bezweifeln wir sehr.
Ein kurzer Überblick über die Befindlichkeit der Aktie:
Quelle: InvestingPro
Interessant ist auch die Überlegung von Nel ASA, die "Fuel Division" möglicherweise auszugliedern und an die Börse zu bringen, um das Unternehmen in zwei eigenständige Bereiche aufzuteilen: Elektrolyseure und Wasserstoff-Tankstellen. Die Reaktionen auf diese Pläne waren zunächst positiv, aber die langfristige Nachhaltigkeit bleibt abzuwarten. Wir sehen da eher eine elegante Möglichkeit, sich Geld am Markt zu beschaffen, ohne Kredite oder andere Verbindlichkeiten einzugehen. Das mag bei großen Konzernen durchaus Sinn ergeben, um einerseits kleinere, agilere Einheiten zu bilden, und andererseits Investitionskapital zu generieren. Aber bei Nel ASA stufen wir das als Warnsignal ein.
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