Die Finanzmärkte befinden sich derzeit in einer turbulenten Phase. Investoren weltweit beobachten gespannt die Entwicklung von Carry Trades, die insbesondere bei Währungen wie dem Japanischen Yen und in geringerem Maße dem Schweizer Franken zu erheblichen Kursgewinnen geführt haben. Dieser Trend, der durch das Ausleihen von Geld in einer Währung mit niedrigen Zinsen und die Investition in höher verzinste Vermögenswerte gefördert wird, hat weitreichende Auswirkungen auf verschiedene Anlageklassen, einschließlich Staatsanleihen und Aktienmärkte.
Während die Renditen von Staatsanleihen stark zurückgingen, litten Aktienindizes und US-Futures unter der wachsenden Angst vor einer möglichen Rezession in den USA. Diese Unsicherheiten beeinflussen auch den Goldpreis, der traditionell als sicherer Hafen gilt und oft in entgegengesetzter Richtung zu den Renditen verläuft. Dennoch ist Vorsicht geboten, da die jüngste Korrelation zwischen Gold und den Aktienindizes zur Zurückhaltung mahnt.
Sobald sich die Aktienmärkte stabilisieren, könnte Gold zusammen mit den wichtigsten Weltwährungen gegenüber dem US-Dollar (USD) an Stärke gewinnen. Diese Erwartung basiert auf der Annahme, dass eine stabile Marktlage und ein schwächerer USD dem Goldpreis zugutekommen könnten.
NFP kein Impulsgeber für den Goldpreis
Der jüngste Arbeitsmarktbericht aus den USA, der am Freitag veröffentlicht wurde, konnte den Goldpreis nicht wie erwartet stützen. Obwohl das Edelmetall kurzzeitig ein Wochenhoch erreichte, kehrte sich der Trend um, und der Preis steht seitdem unter leichtem Druck, bleibt jedoch über einer wichtigen Unterstützungsmarke. Diese unerwartete Entwicklung ist wahrscheinlich auf den anhaltenden Ausverkauf an den Aktienmärkten zurückzuführen, der die Liquidation gehebelter Long-Positionen erzwang und somit den Goldpreis negativ beeinflusste.
Die schwachen US-Arbeitsmarktdaten beendeten eine Woche, die von enttäuschenden Konjunkturdaten, einer weniger dovishen (also weniger auf lockere Geldpolitik setzenden) Fed und einer überraschend hawkishen (auf straffere Geldpolitik setzenden) Bank of Japan geprägt war. Diese Faktoren zusammen scheinen die US-Zinsen erheblich beeinflusst zu haben. Kurzfristige US-Renditen sind stark gefallen, da sich die Markterwartungen hinsichtlich der Zinspolitik der Fed drastisch verändert haben. Der Markt rechnet nun mit einer Zinssenkung von etwa 120 Basispunkten bis zum Jahresende, was die wachsenden Sorgen über eine mögliche Rezession widerspiegelt.
Technische Analyse und Handelsideen für Gold
Die technische Analyse zeigt, dass der Trend für Gold weiterhin bullish (aufwärtsgerichtet) ist. Solange der Kurs von Gold höhere Hochs und höhere Tiefs bildet, bleibt der Aufwärtstrend intakt, und das Edelmetall könnte in naher Zukunft neue Allzeithochs erreichen. Diese Aussicht wird durch das derzeit ungünstige makroökonomische Umfeld für den USD unterstützt.
Kurzfristige Unterstützungsniveaus für Gold sind der Bereich um 2410/15 USD, der in der Vergangenheit sowohl als Support als auch als Widerstand gedient hat, gefolgt von der Aufwärtstrendlinie im Bereich um 2400 und dann um 2360 USD.
Ein kurzfristiger Widerstand ist bei 2450 USD zu erwarten, gefolgt vom Rekordhoch vom Juli bei 2483 USD.
Insgesamt bleiben die Aussichten für Gold positiv, auch wenn am Freitag kein neues Rekordhoch erreicht wurde. Händler sollten die anhaltende Auflösung von Carry Trades sowie die Wirtschaftsindikatoren in dieser Woche, einschließlich der Reden von Fed-Vertretern, genau im Auge behalten.
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