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Niederländischer Notenbankchef Knot schließt EZB-Zinssenkung im Juli aus

Veröffentlicht am 09.07.2024, 09:46
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Der EUR eröffnet gegenüber dem USD bei 1,0826 (05:22 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,0815 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 160,99. In der Folge notiert EUR-JPY bei 174,30. EUR-CHF oszilliert bei 0,9726.

Märkte: Uneinheitlich

An den Finanzmärkten ergibt sich eine uneinheitliche Entwicklung. Es bleibt bei einem hohen Maß an Verunsicherung bei den Marktteilnehmern.

Im Sektor Geopolitik bleiben die beiden Konfliktherde in der Ukraine und im Nahen Osten heiß. Die Sondierungen Orbans für potentielle Friedensdiplomatie forcieren sehr unterschiedliche Echos. Die Abteilung „Kriegslust“ ist im Westen weiter stark aufgestellt und dominiert medial.

Die Sanktionen des Westens haben Russlands Fähigkeit zur Kriegsführung nur wenig beeinträchtigt. Zu diesem Schluss kommt ein Forschungsprojekt von vier Instituten, darunter das Münchner Ifo und das IfW in Kiel, für das Bundeswirtschaftsministerium.

Kommentar: Sie haben aber Westeuropa, allen voran Deutschland, im Markt getroffen. Ausnahmen im Sanktionsregime gibt es für Japan (Sachalin) und die USA. „Food for thought!“

In den USA ergibt sich fortgesetzt ein präsidiales Drama. Dem Ansehen der USA auf globaler Ebene ist dieses Drama nicht nützlich. Ultimativ stellt sich die Frage bezüglich Bidens, ob Präsidenten in den USA Protagonisten der individuell geprägten Machtausübung sind oder lediglich Marionetten von Interessengruppen (Frage der Qualität der Demokratie).

Das Datenpotpourri lieferte ernüchternde Daten. Deutschland Exporte als auch Importe sanken unerwartet stark, was eine abnehmende Wirtschaftskaktivität impliziert. Der Sentix-Index der Eurozone gab unerwartet nach und konterkarierte den Anstieg seit Mai 2024. Der “Employment Trends“ der USA Index sank auf den tiefsten Wert seit Juli 2021. Die Fissuren am US-Arbeitsmarkt nehmen weiter zu.

Europas Aktienmärkte standen unter mildem Druck (Late DAX -0,25%, EuroStoxx 50 -0,41%). USMärkte waren bei leicht positiven Vorzeichen stabil (S&P 500 +0,13%, US Tech 100 +0,28%). In Fernost ergibt sich Stand 07:35 Uhr folgendes Bild: Nikkei (Japan) +2,35%, CSI 300 (China) +0,53%, Hangseng (Hongkong) -0,11%, Sensex (Indien) +0,31% und Kospi (Südkorea) +0,19%.

An den Rentenmärkte sieht es entspannt aus. 10-jährige Bundesanleihen rentieren mit 2,51%, 10- jährige US-Staatstitel mit 4,29%. Der EUR hält gegenüber dem USD Niveaus über 1,08.

EZB: Niederländischer Notenbankchef Knot schließt EZB-Zinssenkung im Juli aus

Die EZB wird aus Sicht des niederländischen Notenbankchefs Knot auf der Juli-Sitzung keine Zinssenkung verfügen. Die Inflationsaussichten rechtfertigten eine Senkung um weitere 0,25% nicht mehr, so das EZB-Ratsmitglied.

Kommentar: Absoluter Widerspruch Herr Knot. Ein positiver Realzins in Höhe von aktuell circa 1,75% ist prohibitiv hoch. Sowohl das Niveau des Verbraucherpreisanstiegs in der Eurozone von 2,5% (Leitzins 4,25%), der Erzeugerpreise von -5,7% und der auf niedrigem Niveau verankerten Inflationserwartungen als auch die Erfahrungen der Bank of Japan (Leitzins 0,05%, Verbraucherpreise 2,8% trotz importierter Inflation via Währungsabwertung) rechtfertigen sehr wohl einen Zinsschritt per September. Sie wollen es nicht. Geht es um eine Abstimmung mit der Fed und der Bank of England (Aspekt Devisenmärkte, US-Wahlbeeinflussung)?

Die nächste Sitzung, in der alles offen sein werde, sei im September. Wie groß die Chance für eine Zinssenkung sei, könne er aber nicht sagen. (aktuell per Jahresende 2025 4-5 Zinssenkungen).

Kommentar: Was wird sich bis dahin an den hier geltenden Rahmendaten bei Inflation bahnbrechend verändert haben? Voraussichtlich wenig…

Experten halten Ampel-Wachstumspaket nicht für durchschlagskräftig genug

Hintergrund: Die Regierung hat neben einem Haushaltskompromiss 49 Maßnahmen zur Stärkung des Standorts vorgestellt. Dazu gehören bessere Abschreibungsbedingungen für Unternehmen, eine ausgeweitete Forschungszulage, steuerliche Entlastungen für die Mittelschicht und Bürokratieabbau. Auf dem Arbeitsmarkt soll es Anreize geben, um ausländische Fachkräfte nach Deutschland zu locken. Es soll Anreize geben, damit ältere Menschen länger arbeiten und Langzeitarbeitslose eine Stelle annehmen. Das Paket wird aus Sicht der Ampel 2025 zu einem zusätzlichen Wachstum in Höhe von 0,5% führen (Prognose für 2024 der Regierung bei 0,3%, 2025 sollte es ohne Berücksichtigung des beschlossenen Pakets 1,0% sein).

Reaktionen: Nach der Einigung haben sich Ökonomen und Verbände skeptisch gezeigt, ob die Regierung die in Aussicht gestellten Impulse für die Wirtschaft erreichen kann. Mit Glück werde es 2025 zu 0,1% - 0,2% mehr Wachstum führen, so der Berenberg-Chefökonom. Zusätzlich 0,5% sei immer noch „erschreckend niedrig", so der Präsident der DIHK Adrian. Die Hauptgeschäftsführerin Gönner des BDI, sprach von moderaten Wachstumsimpulsen. Die Wirtschaft lobte die verbesserten Abschreibungsbedingungen bei Investitionen bis 2028 sowie die erhöhte Forschungszulage. Dies seien richtige Signale. Unter dem Strich sei das aber zu wenig, um Wachstumskräfte nachhaltig zu stärken. Der Arbeitgeberverband BDA kritisierte, dass bisher Pläne zum Bürokratieabbau nicht bei den Unternehmen angekommen seien. Die Vertagung des Bürokratieentlastungsgesetzes auf den Herbst spräche Bände", so BDA- Hauptgeschäftsführer Kampeter. Die aktuellen Ankündigungen seien nett zu hören, der Glaube an die Umsetzung fehle.

Kommentar: Wenn Probleme erkannt werden und man sich von den Narrativen der Selbsttäuschung trennt, ist das die Grundlage für eine Kehrtwende. Diese Voraussetzung ist in Teilen der Problematik erreicht, sofern den Ankündigungen auch die stringente Umsetzung folgt.. Die Kehrtwende hin zu potentiellem Erfolg ist bezüglich der wesentlichen Politikfelder Energiepolitik und Außenpolitik jedoch weiter nicht gegeben. Sie sind entscheidend, ob eine ultimative Wende gelingen wird. Es ist bezeichnend, dass die Experten darauf nicht eingingen. Hat das mit „politischer Korrektheit“ zu tun?

Deutschland: Immobilienverband GdW erwartet bis 2025 Durststrecke

Der Immobilienverband GdW (3000 Wohnungsunternehmen aller Couleur) erkennt keine Besserung am Wohnungsmarkt. Die Kosten für den Wohnungsbau verharrten auf hohen Niveaus. Dabei wachse die Bevölkerung, was den Wohnungsmangel in den Metropolen verschärfe. Die Rahmenbedingungen seien nicht geeignet, mehr zu bauen oder zu modernisieren. Der Verband forderte staatliche Hilfen, um Impulse zu generieren.

Details: Die Wohnungsfertigstellungen der GdW-Unternehmen gingen im vergangenen Jahr um 13% auf 28.000 zurück. Der Verband verwies auf eine Umfrage aus dem Juni. Demnach dürften 2024 20% der geplanten Wohneinheiten nicht realisiert werden. 2025 dürfte der Anteil der Stornierungen auf über 40% steigen. Ein ähnliches Bild ergibt sich der Umfrage zufolge bei Modernisierungen. 2024 dürften von ursprünglich geplanten 110.000 Fällen nur 68% vollständig umgesetzt werden. Weitere 19% können lediglich angegangen werden. 14.000 Wohnungen oder 13%, deren Modernisierung für 2024 geplant war, würden zurückgestellt. 2025 würde sich die Lage verschärfen. Von circa 102.000 geplanten Modernisierungen könnten 63% vollständig realisiert werden. 20% fänden in vermindertem Umfang statt, 16% würden vorerst storniert.

Kommentar: Der Staat hat die Aufgabe Rahmendaten zu generieren, Grundbedürfnisse der Bevölkerung zu befriedigen. Ausreichender und bezahlbarer Wohnraum gehören dazu. GdW- Präsident Gedaschko sagte, die Baukosten seien weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. Gleichzeitig habe sich bei den Baubedingungen viel zu wenig getan, um bezahlbares Wohnen zu fördern. So würde man die Neubau- und die Klimaziele nie und nimmer erreichen.

Ich stimme vollständig zu. Pragmatismus und Abkehr von Ideologie sind gefragter denn je!

Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden

Eurozone: Sentix Index unerwartet schwach, ebenso deutsche Exporte und Importe

Der Sentix Index der Eurozone fiel per Juli unerwartet stark von zuvor +0,3 auf -7,3 Punkte. Die Prognose lag bei 0,0 Zählern.

Deutschland: Der Handelsbilanzüberschuss stellte sich per Berichtsmonat Mai auf 24,9 Mrd. EUR (Prognose 21,1 Mrd. EUR, Vormonat 22,2 Mrd. EUR). Exporte sanken im Monatsvergleich um 3,6% (Prognose -1,9%, Vormonat +1,7%), während Importe per Mai um 6,6% absackten (Prognose -1,0%, Vormonat +1,2%).

Fallende Importe und Exporte signalisieren eine abnehmende Wirtschaftsaktivität.

USA: Negative Tendenzen am US-Arbeitsmarkt

Der Index „Employment Trends“ sank per Berichtsmonat Juni von zuvor 111,04 (revidiert von 111,44) auf 110,27 Punkte und markierte den tiefsten Indexstand seit Juli 2021!

In den letzten Wochen wurde hier das Thema „Fissuren am US-Arbeitsmarkt“ aufgenommen. Sie sind unverkennbar, sie nehmen zu!

US-Verbraucherkredite verzeichneten per Berichtsmonat Mai eine Zunahme um 11,35 Mrd. USD (Prognose 9,50 Mrd. USD) nach zuvor 6,49 Mrd. USD (revidiert von 6,40 Mrd. USD).

Derzeit ergibt sich für den EUR gegenüber dem USD eine negative Tendenz. Ein Überwinden des Widerstandsniveaus bei 1,0950 – 1,0980 negiert das für den EUR negative Szenario.

Viel Erfolg!

© Folker Hellmeyer
Chefvolkswirt der Netfonds Gruppe


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