Nio greift im Premiumsegment an
Nio (NYSE:NIO) hat sein neues Elektro-Flaggschiff, den ET9, vorgestellt, der voraussichtlich 2025 auf den Markt kommen wird. Dies stellt einen direkten Angriff auf die Premium-Elektrofahrzeuge von BMW (ETR:BMWG) und Mercedes (ETR:MBGn) dar, die sich auf dem chinesischen Markt mit großen Herausforderungen konfrontiert sehen. Europäische Hersteller mussten bereits ihre Preise anpassen, um in China wettbewerbsfähig zu bleiben.
Auf dem Nio Day im Dezember 2023 präsentierte Gründer und CEO William Li das Topmodell in einer rund 90-minütigen Präsentation. Der ET9, mit einem Startpreis von etwa 102.000 Euro, bietet ein 5,32 Meter langes Elektroauto mit einem Radstand von 3,25 Metern, zwei komfortablen Executive-Sitzen im Fond und einem Fastback-Heck.
Das Fahrzeug wird von zwei Elektromotoren angetrieben – ein 180 kW starker Motor an der Vorderachse und ein 340 kW starker Motor an der Hinterachse, was zu einer Systemleistung von 697 PS führt. Der 900-Volt-Akku ermöglicht eine Schnellladung mit bis zu 600 kW und verspricht innerhalb von fünf Minuten eine Reichweite von bis zu 255 Kilometern.
Im Innenraum beeindruckt der ET9 mit großflächigen Displays, darunter ein zentraler 15,6-Zoll-Touchscreen im Cockpit und zwei 14,6-Zoll-Screens für die hinteren Passagiere. Nio integriert auch fortschrittliche Technologien wie das intelligente Chassis-System Sky Ride, drive-by-wire-Technologie, Hinterradlenkung und aktive integrierte hydraulische Dämpfer. Die Sensorik umfasst neben Radar auch Kameras und Lidar-Sensoren. Hinter den Assistenten stehen leistungsstarke Chips von Qualcomm (NASDAQ:QCOM) und aus eigener Produktion.
Die Vorbestellungen sind bereits in China möglich, und die ersten Auslieferungen sind für 2025 geplant. Für Frühbucher bietet Nio außerdem 100 Stunden kostenlosen Chauffeur-Service. Ob der ET9 in Zukunft auch in Deutschland erhältlich sein wird, ist derzeit noch unklar. Insgesamt verdeutlicht diese Ankündigung, dass der Wettbewerb im Bereich der Premium-Elektrofahrzeuge in China weiter zunimmt und deutsche Hersteller, vor allem BMW und Mercedes, weiterhin vor großen Herausforderungen stehen. Der ET9 steht in direkter Konkurrenz zum BMW i7 und dem Mercedes EQS.
Und jetzt kommt auch noch Xiaomi (HK:1810) und präsentiert den SU7
Xiaomi präsentiert mit dem SU7 ein elektrisches Sportwagenmodell, das besonders durch beeindruckende Fahrleistungen hervorstechen soll. Die Selbstsicherheit des Unternehmens Xiaomi ist offensichtlich, wobei die Abkürzung SU für "Speed Ultra" steht. Falls die vom Hersteller angegebenen Daten zutreffen, könnte der SU7 zu einer ernsthaften Konkurrenz für Elektrofahrzeuge wie das Tesla (NASDAQ:TSLA) Model S oder den Porsche (ETR:P911_p) Taycan werden.
Der Xiaomi SU7 wird als stattliche Limousine vorgestellt, knapp fünf Meter lang und zwei Meter breit, mit einem Radstand von drei Metern, was großzügige Platzverhältnisse verspricht. Das Design zeichnet sich durch Schlichtheit und glatte Oberflächen aus, inklusive eines ausfahrbaren Spoilers auf dem Deckel der Heckklappe.
Es sind zwei Antriebe und zwei Batterien geplant. Die Version mit Heckantrieb bietet bereits 220 kW Leistung, was zu einer Beschleunigung von 5,3 Sekunden im Standardsprint und einer Höchstgeschwindigkeit von 210 km/h führt. Vermutlich ist diese Variante mit der kleineren 71-kWh-Batterie ausgestattet, geliefert von CATL. Die Reichweite im chinesischen Verbrauchszyklus CLTC wird vom Hersteller mit 668 km angegeben.
Das Topmodell verfügt über einen stärkeren Motor hinten und einen zusätzlichen E-Motor an der Vorderachse. Die Systemleistung beträgt 495 kW. Xiaomi nennt eine Höchstgeschwindigkeit von 265 km/h und eine Sprintzeit von 2,8 Sekunden auf 100 km/h. Mit einer 101-kWh-Batterie soll eine Reichweite von 800 km möglich sein, ebenfalls im CLTC.
Die Zellchemie ist noch nicht bekannt, aber es könnte sein, dass das Basismodell LFP-Zellen und das Topmodell NMC-Zellen verwendet. In beiden Fällen setzt Xiaomi auf eine Spannungsebene von 800 Volt, was potenziell eine hohe Ladeleistung ermöglicht. In der Praxis könnte laut Xiaomi das SU7 in fünf Minuten für 220 km nachladen und in 15 Minuten 510 km Reichweite gewinnen, wobei diese Angaben sich auf den CLTC beziehen dürften, der geringere Anforderungen stellt als der WLTP Standard, den wir in Europa heranziehen.
Der Marktstart des Xiaomi SU7 ist für das kommende Jahr in China geplant, während der europäische Verkaufsstart noch nicht feststeht. Xiaomi, bisher vor allem als Smartphone-Hersteller bekannt, kündigte vor etwa drei Jahren seine Absicht an, auch Elektroautos produzieren zu wollen. Das ist Xiaomi geglückt. In Austin und Zuffenhausen wird man dieses Ereignis wahrscheinlich nicht feiern. Wir sind gespannt wie die Konkurrenten reagieren und wie die beiden Modelle bei den Kunden ankommen.
Stecken für uns Chancen in den Aktien der beiden Unternehmen Nio und Xiaomi?
Diese Frage können wir eindeutig mit „Ja“ beantworten. Beide Unternehmen haben ihre ersten großen Korrekturen abgeschlossen, Xiaomi sehr sicher und bei Nio entscheidet es sich in Kürze, ob wir mit einem weiteren Anstieg rechnen können. Wenn ja, haben wir mit Nio eine sehr lukrative Aktie mit einem Potential, welches die allermeisten anderen Aktien alt aussehen lässt. Insofern lohnt der Blick in die Charts allemal: