OPEC+ hat den Öl-Markt im Griff

Veröffentlicht am 21.08.2021, 10:01
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Vor fast genau einem Monat, am 21. Juli, hatte ich berichtet, dass sich die Ölförderländer der sogenannten OPEC+ doch noch auf eine Anhebung ihrer Produktionsmengen einigen konnten. Für den Zeitraum von August bis Dezember wurde eine Ausweitung der Fördermengen um monatlich 400.000 Barrel pro Tag bzw. letztlich insgesamt 2 Millionen Barrel pro Tag beschlossen. Damit sollte das Angebotsdefizit reduziert und somit der Anstieg der Ölpreise gebremst werden. Und das ist auch gelungen.

ABC-Korrektur im Ölpreis

In Erwartung dieser Einigung und aufgrund eines wichtigen Widerstandes, an dem der Ölpreis der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) abgeprallt war, hatte das schwarze Gold bis zum 21. Juli bereits in einer ersten Korrekturbewegung (Welle A) binnen nur 14 Tagen bzw. 10 Handelstagen mehr als 15 % an Wert verloren. Seitdem kam es zu einer Kurserholung, die erneut am Widerstandsbereich (rot im folgenden Chart) abprallte (Welle B) und in einer zweiten Abwärtswelle endete (Welle C). Diese führte mit Kursverlusten von noch einmal mehr als 15 % (exakt 16,34 %) sogar auf ein neues Korrekturtief, so dass man die Abwärtsbewegung nun schon als klassische ABC-Korrektur betrachten kann.
Ölpreis der Sorte West Texas Intermediate (WTI)
Und damit ist nun meine Prognose vom 9. Juni (siehe folgender Chart) schon weitestgehend aufgegangen.
Ölpreis der Sorte West Texas Intermediate (WTI)
Damals hatte ich die Ölpreise aus Sicht der Elliott-Wellen-Theorie in einer Welle 5 gesehen. „Womöglich endet diese dort, wo der Ölpreis auch zwischen April 2019 und Januar 2020 drei Mal ein Hoch markiert hat (roter Bereich). Und wenn die Ölpreise dann wieder nachgeben, könnten sie wieder in den „Wohlfühlbereich“ von rund 60 US-Dollar zurückfallen (roter Pfeil)“, hieß es damals dazu. Inzwischen notiert der WTI-Preis schon bei nur noch etwas mehr als 62 Dollar.
Ölpreis der Sorte West Texas Intermediate (WTI)
Und sollten die weltweiten Lieferprobleme anhalten und dies die Konjunktur belasten, könnte der Ölpreis noch etwas weiter nachgeben. Letztlich sollten sich die Notierungen dann aber stabilisieren und in etwa auf dem aktuellen Niveau einpendeln. Denn ich gehe davon aus, dass es der OPEC+ gelingt, den Markt entsprechend zu steuern und ihn bei Bedarf mit mehr oder weniger Öl zu versorgen.

OPEC+ hat den Markt im Griff

Übrigens: Die OPEC+ will Medienberichten zufolge in den kommenden Monaten trotz jüngster Forderungen der USA (siehe Neue Rekorde am Aktienmarkt trotz anhaltend hoher Inflation) nicht mehr Öl fördern als zuletzt geplant. Die US-Regierung hatte sich angesichts steigender Benzinpreise Sorgen um die Konjunkturerholung gemacht. Vor dem Hintergrund des inzwischen erfolgten Preisrückgangs scheint dies aber nicht mehr angebracht. Oder ist der scharfe Preisrückgang bereits ein Anzeichen dafür, dass die zuvor hohen Ölpreise die Konjunktur belastet haben? Zumal die Internationale Energiebehörde (IEA) aktuell damit rechnet, dass die Ölnachfrage im Laufe des Jahres sinken wird. Das Angebotsdefizit dürfte sich damit allerdings weiter reduzieren und das Problem der zu hohen Ölpreise somit weiter schwinden.

Für mich sind all dies Indizien dafür, dass die OPEC+ den Markt derzeit recht gut im Griff hat und es den Förderländern gelingen wird, den Ölpreis im „Wohlfühlbereich“ von etwa 60 US-Dollar einzupendeln.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg an der Börse
Ihr
Sven Weisenhaus

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