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PayPal (NASDAQ:PYPL) ist eine beliebte Zahlmethode fürs Online-Shopping: Mit wenigen Klicks und implementiertem Käuferschutz sind Bestellungen bei Online-Händlern und Auktionsplattformen beglichen. Folglich war Corona ein veritabler Kurstreiber für den Bezahldienstanbieter aus San José in Kalifornien: Quarantänebedingt erledigten viele ihre Einkäufe über das Internet und bescherten PayPal wachsende Umsätze. Diese Hochphase scheint nun vorbei: Am Mittwoch erlebte PayPal an der NASDAQ einen Kurssturz von über 25 Prozent. Der Auslöser: Die Veröffentlichung der Zahlen für das vierte Quartal 2021, der Bilanz für das Fiskaljahr und ein verhaltener Ausblick für das laufende Jahr.
Nachdem steigende Impfquoten und Lockerungen der Restriktionen in der COVID-19-Pandemie zu einer erneuten Öffnung des Einzelhandels führen, nutzen Verbraucher wieder vermehrt andere Zahlmethoden. Das macht sich an den Bilanzen des im S&P 500 enthaltenen Unternehmens bemerkbar. Nach Vorlage der Quartalsberichtes ist der Wertpapierkurs von PayPal in den USA auf 130,42 Dollar abgesunken (stand: 02.02., 17.30 Uhr) und erlebt damit seinen tiefsten Stand seit Mai 2020 (dem Startpunkt der PayPal-Corona-Rallye). Bereits im November hatte es einen – wenn auch nicht ganz so steilen – Abwärtstrend gegeben, auch damals in der Folge der Quartalszahlen für das dritte Vierteljahr 21.
Den Zahlen nach sind die Gewinne von PayPal im Vergleich zum Vorjahr um 49 Prozent auf 801 Millionen Dollar (das entspricht etwa 710 Millionen Euro) eingebrochen. Die Erlöse mehrten sich indes zwar um 13 Prozent auf 6,9 Milliarden Dollar; diese Zahl relativiert sich allerdings angesichts dessen, dass das Wachstum im Vorjahr mit 20 Prozent deutlich höher lag. Der Gewinn pro PayPal-Aktie stieg im letzten Quartal im Vergleich zum Vorquartal zwar an – von 1,08 USD auf 1,11 USD - und lag damit etwas über den Erwartungen. Auf das gesamte Jahr gerechnet, belief sich der Gewinn je Aktie (EPS) konform zu Expertenschätzungen bei 4,60 USD (Vorjahr: 3,88 USD). Die Umsätze erhöhte das Unternehmen im vergangenen Jahr von 21,45 auf 25,4 Milliarden USD.
Auch die Prognosen für 2022 fallen verhalten aus. Die offensichtlichen Wachstumsprobleme stellen nach Ansicht von Analysten die Jahresziele infrage. Gleich mehrere von ihnen sprachen bereits Kurszielsenkungen aus und setzten Kaufempfehlungen auf „neutral“ zurück.
Ein weiterer Faktor, der sich hemmend auf den Konzern auswirkt, sind anhaltende Belastungen durch die Abspaltung des ehemaligen Mutterkonzern eBay (NASDAQ:EBAY), sowie zunehmend den Markt strebende Mitbewerber (etwa Amazon (NASDAQ:AMZN) Pay und weitere FinTech-Unternehmen).