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Pipeline-Urteil & drohender Bankrott erhöht Einsätze auf dem US-Erdgasmarkt

Veröffentlicht am 16.06.2020, 12:26

Ähnlich wie zwei sich von den gegensätzlichen Enden eines Spektrums aufeinander zubewegende Kräfte haben ein Gerichtsurteil über eine Pipeline zwischen Virginia und North Carolina und der drohende Bankrott von Chesapeake Energy (NYSE:CHK) am Montag den Erdgasmarkt in einen systematischen Fokus gerückt.

Und was haben die Erdgaspreise getan? Sie verbilligten sich wegen anderer Themen wie Abwärtskorrekturen bei den Sommertemperaturprognosen und sinkenden LNG-Exporten.

Das Marktgeschehen ist nicht unbedingt immer eine starre Interpretation der Nachrichten und der Politik. Und der Erdgasmarkt steht, wie jeder andere Markt in der Pandemie-Ära, vor einer äußerst unsicheren Zeit.

Das Urteil des Obersten Gerichtshofs der USA über die umkämpfte Atlantikküsten-Pipeline und die bevorstehende Insolvenz von Chesapeake Energy sind jedoch größere Ereignisse in der Branche, die es wert sind, erzählt zu werden, unabhängig von ihren unmittelbaren Auswirkungen auf die Gas-Futures vom NYMEXs Henry Hub.NYMEX Henry Hub Gas-Futures


Der Oberste US-Gerichtshof widerrief eine Entscheidung eines untergeordneten Gerichts, wonach das ACP-Projekt mit einer Gesamtlänge von 604 Meilen und einem Durchsatz von 1,5 Milliarden Kubikfuß pro Tag einen Verstoß gegen den Appalachian National Scenic Trail darstelle.

Die Pipeline wurde von Dominion Energy (NYSE:D) im Rahmen eines Joint Ventures mit Duke Energy (NYSE:DUK entwickelt und soll von West Virginia nach Virginia und North Carolina verlaufen.

Wie Jeremiah Shelor auf naturalgasintel.com sagte, könne sich die Entscheidung als ausschlaggebend erweisen, um eine Umleitung des 8-Milliarden-Dollar-Projekts zu umgehen, mit dem ACP Erdgas aus dem Appalachen-Becken in die Märkte im Südosten bringen will. 

Shelor merkte an:

"Das Urteil hat auch Auswirkungen auf die ähnlich verlaufende Mountain Valley Pipeline (MVP)".

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Der Fall hing davon ab, ob der Forstdienst befugt war, ACP ein Wegerecht für den Bau einer 0,1 Meilen langen unterirdischen Durchquerung eines Teils des Pfades im George Washington National Forest zu erteilen. Die Richter des Obersten Gerichtshofs entschieden mit 7:2 zugunsten der Pipelinebauer.

Wichtigste Gerichtsentscheidung zum Pipelinebau zwischen US-Bundesstaaten

Wie das Wall Street Journal es ausdrückte, war es die bislang größte Gerichtsentscheidung für die Energieunternehmen in einem landesweiten Rechtsstreit um den Ausbau zwischenstaatlicher Pipelines und den Einsatz fossiler Brennstoffe. 

Energieunternehmen stießen auf Widerstand von Umweltschützern, die besorgt über den Klimawandel und die Möglichkeit von mehr Lecks und Ausflüssen sind, als Nordamerika immer mehr Öl und Gas fördert. Diese Opposition hat wiederholt Verbindungen blockiert, die die Produzenten brauchen, um neue Lieferungen aus dem Fracking-Boom zu ermöglichen.

Pipeline-Gegner, die eine Entscheidung des US-Berufungsgerichts für den vierten Gerichtskreis Ende 2018 bestätigen haben wollten, argumentierten, dass der Appalachian Trail vom Nationalpark-Service verwaltet wird und damit nicht der US-Forstbehörde unterliegt, die die vorgeschlagene Durchquerung genehmigt hatte.

Für die Abweichler im Obersten Bundesgericht sagte Richterin Sonia Sotomayor, zusammen mit ihrer Kollegin Elena Kagan, dass das Urteil "die Platzierung einer Pipeline duldet, die den Klartext der Regeln, die den Appalachian Trail regeln, untergräbt".

Die ACP-Sprecherin Ann Nallo begrüßte das Urteil und bezeichnete es sowohl für ACP als auch für MVP als "konstruktiv“.

Für die beiden Pipelines, die seit dem Erhalt der FERC-Zertifizierung Ende 2017 parallel vor Gericht geprüft wurden, bleibt aber noch Arbeit übrig.

Die lange verzögerte Keystone XL-Ölpipeline aus Kanada wird seit einem Jahrzehnt von Bundesprüfungen, Gerichten und Kämpfen vor staatlichen Kommissionen verschleppt. Und die Atlantikküsten-Pipeline ist eines von mehreren Langstrecken-Erdgasprojekten, die die Hürden in den östlichen USA überwinden müssen, wo sich einige Staaten dem Kampf angeschlossen haben, um zu verhindern, dass neue Pipelines eine Flut von Gas aus den Appalachen nach New York, New England und den Südosten bringen.

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Chesapeake könnte die Midstream-Pipeline durchrütteln, aber auch schlanker werden

Chesapeake Energy soll bereits in dieser Woche Insolvenz anmelden, berichtete Reuters, was es zum größten Öl- und Gasproduzenten machen würde, der wegen des Coronavirus-Ausbruchs ins Wanken gerät.

Tom Haywood von Energy Intelligence in Houston sagte, dass das, was den fünftgrößten US-Gasproduzenten letztendlich retten könnte, sicherlich Chaos in einem kritischen Bereich des Energiesektor anrichten würde: das riesige Midstream-Pipelinenetz, von dem Chesapeake Milliarden Kubikfuß pro Tag Transportkapazitäten unter Vertrag genommen um Gas und Flüssiggas an den Markt bringen.

Im Falle eines Insolvenzantrags könnte Chesapeake versuchen, viele Anlagen in fünf Bundesstaaten, einschließlich des gasreichen Haynesville Schiefergebiets in Louisiana und der Öllagerstätten in Südtexas, in einem Gerichtsverfahren von epischem Ausmaß abzustoßen. Und das könnte für Midstream-Betreiber chaotisch werden, wenn sie sich an eine neue Realität anpassen müssen.

"Wenn es über ein Konkursverfahren läuft, passieren alle möglichen Dinge", sagte Michelle Foss, eine Mitarbeiterin des Baker Instituts an der Rice University gegenüber Energy Intelligence.

"Viele Verpflichtungen, die Produzenten zu dieser Zeit eingegangen sind, waren ziemlich teuer, und man kann dies nicht tun, ohne dass die Midstream-Betreiber mehr aufgeben".

Die gängige Meinung besagt, dass Chesapeake guttun würde, seine Anlagen außerhalb der Appalachen zu verkaufen und den Erlös zur Tilgung eines erheblichen Teils seiner Schulden zu verwenden.

Das ergibt durchaus Sinn, sagte Abhi Rajendran, Direktor der Research & Beratung bei Energy Intelligence. 

"Dies würde Chesapeake nach dem Konkurs zu einem viel kleineren, aber finanziell solideren Unternehmen machen, das erstklassige Trockengasanlagen im Nordosten von Pennsylvania betreibt, die derzeit ungefähr 1 bcf pro Tag produzieren".

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Da sich die Henry Hub-Futures voraussichtlich im kommenden Winter in den Bereich von 3 USD pro mmBtu erholen werden, würde Chesapeake von einer Konzentration auf Erdgas profitieren.

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