Trotz der Mitte des Sommers zu beobachtenden Korrekturen herrschte an den Börsen eine optimistische Stimmung. Nach den positiven Nachrichten der US-Notenbank zur Wochenmitte hat sich dieser Optimismus sogar noch verstärkt.
Die Fed ließ den Leitzins zum dritten Mal unverändert und stellte gleichzeitig drei Zinssenkungen im Jahr 2024 in Aussicht.
"Während es draußen noch kalt ist, hat die Fed angedeutet, dass das Eis der hohen Zinsen in den kommenden Monaten brechen könnte", kommentierte Rick Rieder, Chief Investment Officer Global Fixed Income bei BlackRock (NYSE:BLK).
Die Märkte jubelten. Die Kurse amerikanischer Aktien und Anleihen schossen am Mittwoch (13. Dezember) in die Höhe. Tatsächlich war eine bullische Stimmung bei mehreren ETF-Paaren, die unterschiedliche Facetten der globalen Märkte nachbilden, schon die ganze Zeit über erkennbar.
Für eine Top-Down-Perspektive sollte das Verhältnis eines aggressiven globalen Portfolios (AOA) zu seinem konservativen Pendant (AOK) betrachtet werden. Obwohl der Trend aufgrund der Turbulenzen im Jahr 2023 und der diesjährigen Sommer-/Herbstkorrektur instabil war, hat sich der Aufwärtstrend fortgesetzt, was darauf hindeutet, dass das Signal für eine risikofreudigere globale Vermögensallokation weiterhin intakt ist.
Der Fokus auf den US-Aktienmarkt spiegelt zwar die höhere Volatilität wider, die jüngste Erholung der Ratio zwischen dem breiten Markt (SPY) und einem Aktienportfolio mit geringer Volatilität (USMV) ist jedoch weiterhin positiv.
Auch die relative Performance der Halbleiteraktien (SMH), die ein Indikator für den Konjunkturzyklus ist, zeigt im Vergleich zum gesamten US-Aktienmarkt (SPY) nach oben.
Gleichzeitig erholt sich eine der am stärksten betroffenen Branchen der jüngeren Vergangenheit - der Wohnungsbau (XHB) - im Vergleich zum US-Aktienmarkt (SPY). Ausschlaggebend dafür ist die Erwartung sinkender Zinsen, die den Hauskauf und den Wohnungsbau erleichtern.
Das Verhältnis zwischen Treasuries im mittleren (IEF) und kurzfristigen Laufzeitbereich (SHY) zeigt, dass die Risikobereitschaft bei den Anleihen nach wie vor uneinheitlich ist. Die kräftige Erholung der letzten Tage deutet jedoch darauf hin, dass dieses wichtige Marktsignal nach einer langen Phase rückläufiger Tendenzen wieder aufleben wird. Wenn sich dieses Verhältnis in den kommenden Wochen entscheidend ins Positive wendet, wäre das eines der letzten Marktsegmente, das sich uneingeschränkt für das Risiko entscheidet.
Die Märkte können sich natürlich irren, und so ist unsere Analyse nicht mit einem unfehlbaren Startschuss für uneingeschränktes Durchstarten zu verwechseln. Andererseits ist es auch mit Risiken verbunden, gegen den Trend zu wetten. Unzweifelhaft ist auf jeden Fall, dass die Markttrends, zumindest relativ gesehen, immer noch positiv sind. Die Chancen einer risikofreudigen Positionierung sehen also gut aus.