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Politik und US-Schieferöl bestimmen den Ölpreis auch 2019

Veröffentlicht am 27.12.2018, 11:30
Aktualisiert 09.07.2023, 12:31

Ohne Zweifel war das Kennzeichen des Ölmarktes in 2018 seine Preisvolatilität. Der Rohstoff ist jetzt fast 30% billiger als zur gleichen Zeit im letzten Jahr.

WTI startete ins Jahr 2018 mit einem Schlusskurs von 60 USD das Fass; jetzt bewegt es sich in einem Bereich von 44 bis 47 USD das Fass. Brent begann das Jahr zu 66,65 USD und beendete den Handel am Mittwoch in der Nähe von 54 USD das Fass.

Brent Weekly

Während der ersten vier Monate des Jahres 2018 waren die Ölmärkte volatil, aber der Rohstoffpreis kletterte dennoch beständig nach oben. Dem half die Kooperationsvereinbarung zwischen der OPEC und anderen Ölexporteuren zur Verminderung der Ölförderung.

Durch mehrere externe Organisationen (unter ihnen S&P Global Platts, deren Produktionszahlen hier häufig herangezogen wurden) und auf den regelmäßigen Sitzungen des Gemeinsamen Ministerialen Überwachungsausschusses (Joint Ministerial Monitoring Committee, JMMC) der OPEC wurde dann festgestellt, dass die meisten Länder sich tatsächlich an ihre Produktionsquoten hielten. Ausnahmen waren der Irak und Kasachstan, die konsistent ihre Quote verletzten.

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Ein zweiter Faktor, der die Preise in dieser Periode nach oben trieb war, dass die Förderung in mehreren Staaten unfreiwillig zurückging. Das traf insbesondere auf das frühere Schwergewicht Venezuela zu, dessen Produktion im April auf 1,41 Mio Fass am Tag (barrels per day, bpd) fiel und Angola, das im gleichen Zeitraum nur noch 1,53 Mio bpd produzierte. Auch die Fördermengen Libyens und Gabons fielen in dieser Zeit.

Überraschende Gegenwinde drücken die Preise

Die nächsten acht Monate in 2018 allerdings, ließen das erste Jahresdrittel entspannt aussehen, oder sogar ruhig. Eine Serie unerwarteter Widrigkeiten fiel zusammen und drückte letztlich die Preise in die Tiefe.

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Am Anfang des Monats Mai kündigte die Trump-Administration an, sie wolle neue Sanktionen gegen die iranische Ölindustrie verhängen, die Anfang November in Kraft treten sollten. Die Entscheidung selbst kam nicht sonderlich überraschend, aber die Reaktion des Marktes sprach Bände. Nachdem WTI Mitte Mai 72 USD das Fass erreicht hatte, waren diese Gewinne bis Juni wieder dahin.

Oil Weekly 2018

Die realen Folgen der neuen Sanktionspolitik der Trump-Administration wurden von Juni an offenkundig, durch den Juli und den August hinweg. Anfänglich hatten Analysten angenommen, dass die Administration einfach die Sanktionen der Obama-Ära gegen die iranische Ölindustrie neu auflegen und in gleicher Form umsetzen werde.

Zu diesen Sanktionen gehörten erhebliche Ausnahmen für Importeure aus Asien, die den Umfang ihrer Käufe von iranischem Öl vermindert haben. Damals war diesen Ländern erlaubt soviel Kondensat zu importieren, wie sie wollten, solange ihre Rohölkäufe zurückgingen.

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Allerdings kam die Trump-Administration mit harter Rhetorik daher, die durchblicken ließen, dass es keine Ausnahmegenehmigungen geben werde und dass sie erwartet, dass die Käufer iranischen Öls ihre Importe bis zum Umsetzungsdatum des 5. Novembers auf null senken.

Auch die US-Schieferölindustrie trug zur Volatilität bei. Auf dem OPEC International Seminar, dass am 20. Juni stattfand, ließ Scott Sheffield, der CEO von Pioneer Natural Resources (NYSE:PXD) eine Bombe platzen. Er sagte den Teilnehmern, dass ein Mangel an Pipelines und anderer Infrastruktur die US-Ölförderung in West Texas und New Mexico ausbremsen würde. Er stellte fest, dass die OPEC mehr Öl auf den Markt bringen müsste oder die Ölpreise würden über 80 USD das Fass steigen und dies innerhalb der nächsten 3 oder 4 Monate die Ölförderer gezwungen sein würden, Fördertürme stillzulegen.

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Als eine Folge stiegen die Ölpreise vom 20. Juni bis zu 5. Juli auf Werte, die sogar Sorgen unter Politikern auslösten. Der Benzinpreis machte einen Satz nach oben, zu einem Zeitpunkt wo die amerikanischen Verbraucher in den USA ihre Sommerreisen machen.

WTI gewann 10 USD hinzu und stieg auf 74 USD das Fass, was eine Breitseite von öffentlichem und privatem Druck durch Präsident Trump zur Folge hatte, der sich gegen die OPEC und insbesondere Saudi-Arabien richtete, damit diese ihre Ölproduktion erhöhten, sodass, wenn die US-Sanktionen gegen den Iran in Kraft treten, die Ölpreise nicht in den dreistelligen Bereich ausschlagen. Die OPEC hatte shcon angedeutet, dass einige der Produzenten unter unfreiwilligen Förderausfällen litten.

Das Kartell und seine Verbündeten kündigten an, dass sie nicht weiter individuelle Quoten einhalten wollten. Stattdessen wurde festgelegt, dass Förderländer mit Reservekapazitäten über ihre Quoten hinaus produzieren könnten, um für die Rückgänge in anderen Staaten aufzukommen.

Nichtsdestoweniger sagten Analysten dann Mitte September Öl zu 100 USD voraus. Händler vertrauten dieser Vorhersage, auch wenn es Anzeichen gab, dass wachsende Lagerbestände und ein nachlassendes Wachstum der Nachfrage einen derart hohen Preis nicht erlauben würden. Trotz Berichten der EIA in dem Monat, dass die Vereinigten Staaten wahrscheinlich an Saudi-Arabien und Russland vorbeigezogen und zum größten Ölproduzenten der Welt aufgestiegen ist, setzten die Preise ihren Anstieg fort.

WTI erreichte Anfang Oktober ein Rekordhoch von fast 77 USD das Fass. Über den ganzen Monat hinweg erhöhte Saudi-Arabien im Stillen die Produktion, und baute die Förderung dann noch einmal aus, aber diesmal im November mit Posaunen und Trompeten sodass diese ein Hoch von 11,02 Mrd bpd erreichte (so Daten von Platts).

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Das zahlte sich aus. Die Ölpreise gingen im ganzen Oktober zurück, als mehr Öl aus Saudi-Arabien, Russland und den VAE auf den Markt kam und klar wurde, dass der befürchtete Infrastrukturengpass im Permischen Becken nicht annähernd so schlimm war wie vorhergesagt. Die Schieferölproduzenten profitierten von den höheren Preisen und verlegten ihre Bohrplattformen in Gebiete mit mehr Pipelines und benutzten auch andere Transportmittel, um ihr Öl aus dem Permischen Becken abzutransportieren, statt ihre Förderung einzuschränken.

Die Entscheidung von EPIC Midstream Holdings ihre EPIC Pipeline auf Öltransport umzustellen half auch dabei die Engpässe abzumildern, was das Produktionswachstum auf hohem Niveau hielt.

Aber Anfang November überraschte die Trump-Administration die Märkte, als sie ankündigte, sie würde doch nicht bis zum 5. November von den Importeuren iranischen Öls eine Reduktion ihrer Käufe auf null fordern. Stattdessen würde sie Ausnahmegenehmigungen an bestimmte regionale Importeure erteilen.

Auch wenn weniger iranisches Öl legal auf den Markt kommen darf als zu Obamas Zeiten, hatten die Ausnahmen einen erheblichen Umfang. Die Preise fielen in der Folge.

Der freie Fall ging im November und Dezember weiter. In Tat gab es im abgelaufenen Monat einzelne Tage, an denen die Preise um 6% oder sogar 8% absackten, The freefall continued throughout November and December. Indeed, during the past month markets saw several days with slides of as much as 6% o. Die OPEC entschied auf einer Sitzung Anfang Dezember vorhersehbarerweise die Produktion um 1,2 Mio bpd zu stutzen.

Den Märkten war das allerdings nicht genug, bedenkt man, dass die Reduktion nicht einmal annähernd ausreicht. Die US-Ölförderung schwillt weiter an, auch wenn bei der Nachfrage mit einer geringeren Zunahme gerechnet wird.

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Diese Tatsache, zusammen mit Rezessionsängsten haben die Ölpreise auf ihren tiefsten Punkt im ganzen Jahr gebracht. In den letzten Tagen des Jahres scheint Öl einige seiner Verluste wieder wettzumachen, aber diese Zugewinne (8% für Brent und 10% für WTI am 26. Dezember) machen noch keinen Trend.

100 Dollar Öl nicht länger im Rahmen des Möglichen

Vor nur wenigen Monaten noch glaubten viele, wir würden Öl für 100 USD das Fass vor Jahresende zu sehen bekommen. Beim Start in die ersten Monate des Jahres 2019 dürfte der Markt sich glücklich schätzen, wenn Brent über 50 USD das Fass bleibt. WTI könnte in der 40 Dollarzone bleiben.

In diesem Monat beschrieb ich 3 wichtige Entwicklungen, die wie ich glaube, die Ölmärkte in 2019 beeinflussen werden. Großen Einfluss werden wahrscheinlich die OPEC und die Sanktionen gegen den Iran haben.

Die OPEC wir im April ein Treffen abhalten und die Vereinigten Staaten werden ihre Ausnahmen von den Sanktionen kurz darauf neu auf den Prüfstand stellen. Allerdings, wenn es weiter dabei bleibt, dass WTI im Januar nicht die 50 Dollarmarke durchbrechen dürfte, dann sollten die Händler ein Auge auf die Schieferölunternehmen werfen und auch die Zählung der Bohrplattformen und die wöchentlichen Produktionszahlen im Auge behalten. Derart tiefe Preise verbunden mit einer restriktiveren Kreditvergabe der Wall Street könnte einige Firmen zwingen, beim Wachstum in der ersten Jahreshälfte 2019 auf die Bremse zu treten.

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Aktuelle Kommentare

Der Ölpreis sollte steigen...viele Länder kommen bei den derzeitigen Preisen nicht auf ihre Kosten
Ja bestimmt, Ihr Analysten seid Witzig: "Öl unter 0" ;)
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