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QE der EZB führt zu mehr Carry-Trades bei TRY und BRL

Veröffentlicht am 23.01.2015, 13:28
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Die führenden Zentralbanken weichen von der Politiknormalisierung ab, da die globale Verlangsamung bei der Inflation - oder der gefährlich näher kommenden Deflation - die Währungshüter von jeder Zinsstraffung abhalten. Im Gegenteil, denn die überraschende Senkungen der kanadischen, dänischen und türkischen Zinssätze in dieser Woche, die stark gemäßigte Wendung der BoE und die umfangreiche QE der EZB führen dazu, dass die Liquiditätsbedingungen für die Marktakteure weiterhin sehr günstig bleiben. Die risikofreudige Stimmung ermutigt Carry-Händler, das Zinsspreaddifferential zu ihrem Vorteil zu nutzen. Zu den beliebtesten Währungen mit hoher Rendite zählen die Lira (trotz der Senkung um 50 Basispunkte diese Woche) und der Real (gestärkt durch eine Erhöhung um 50 Basispunkte).

Der allgemeine Abverkauf bei EUR löste ein neues Verkaufssignal beim EUR/TRY aus. Das Paar sollte die Angebotszone bei 2,5848/2,6673 weiter herausfordern (2011 Double-Top/Fibonacci 38,2% auf die Rallye von Mai 2013 -Januar 2014). Da der EUR/BRL die Unterstützung bei 3,00 überwunden hat, erwarten wir eine Ausweitung der Bärenbewegung auf 2,8897 (Tief vom September 2014), und später 2,8135 (Fibonacci 50% auf den starken Rückgang von 2008-2010).

EZB gibt QE-Paket bekannt

Die EZB hat neben den TLTROS und dem Ankaufprogramm von Privatschulden, die sie im letzten Quartal 2014 eingeführt hatte, das so lange erwartete QE-Paket angekündigt. Das neue QE-Programm besteht aus dem Kauf von Staatsanleihen und Anleihen europäischer Institutionen im Wert von 60 Mrd. pro Monat ab März 2015 und wird bis September 2016 fortgeführt werden. Damit beläuft sich das Gesamtpaket auf 1,14 Mrd. Euro und liegt höher als die Marktschätzungen von 750 Mrd. - 1 Bio. Euro, die man im Falle einer Risikoaufteilung mit den nationalen Zentralbanken erwartet hatte. Das Eurosystem wird 20% des Risikos tragen und der Rest wird auf den Schultern der einzelnen nationalen Zentralbanken liegen.

Die EZB wird nur Anleihen mit Investment Grade kaufen und die Käufe werden 25% der emittierten Schulden des Emittenten und 33% der Gesamtschulden des Emittenten nicht überschreiten. Die Operation wird "durchgeführt bis [ ] zu einer nachhaltigen Anpassung an den Inflationspfad, der mittelfristig mit dem Ziel einer Inflationsrate in der Nähe von 2% konsistent ist". Das bedeutet, dass dieses QE-Programm die EZB-Bilanz in Richtung der Bilanzniveaus von 2012 bringen sollte, wie es auch zuvor erklärt worden war. Währenddessen werden weitere Anreize über den September des nächsten Jahres hinaus nicht ausgeschlossen, um das Inflationsziel von 2% zu erreichen.

Die Inflationsaussichten haben eine starke politische Reaktion erfordert, so Draghi bei seiner gestrigen Rede in Frankfurt, da die Inflationsswaps im Fünfjahresvergleich Mitte Januar unter 1,5% gefallen waren.Die Effizienz der EZB-Programm bleibt jedoch ungewiss, da es für eine gesunde Übertragung in Richtung der Realwirtschaft von entscheidender Bedeutung ist, die Liquidität zu erhöhen, um die Wirtschaftstätigkeit zu verbessern. Dies erfordert Strukturreformen und eine wachstumsfreundliche Steuerkonsolidierung. Draghi warnt davor, dass es ein großer Fehler wäre, wenn die Länder das Programm für die Steuerexpansion verwenden würden.

Das griechische Puzzle

Griechische Anleihen kommen grundsätzlich erst nach Rücknahme des SMP-Programms von 2010-2012, also bis Juli, in Frage. Die politische Situation in Griechenland bleibt jedoch vor den Wahlen am 25. Januar ziemlich unsicher, da die antieuropäische Syriza bei Wahlumfragen vorne liegen. PM Samaras sagte bei seiner Rede in Thessaloniki, dass das Land den Ausschluss aus dem QE-Programm riskiere, wenn die Überprüfung des Bailouts zum Stillstand führe. Griechenland muss der Ausweitung des Hilfsprogramms bis 28. Februar zustimmen, um 7,2 Mrd. Euro Hilfszahlungen zu erhalten und auch, um sich für die QE zu qualifizieren. Wir glauben, dass es bis dahin zu einer Koalition mit der Syriza gekommen sein wird und die Grexit-Spekulationen zurückgegangen sein werden.

Euro

EURUSD Der EUR/USD ist gestern von der EZB auf ein neues Zehnjahrestief geschickt worden. Eine psychologische Unterstützung liegt bei 1,1000. Stundenwiderstände finden sich bei 1,1460 (Tief vom 16. 1. 2015) und bei 1,1541 (Tief vom 20. 1. 2015). Langfristig deutet das symetrische Dreieck weitere Schwäche in Richtung Parität an. Schlüsselunterstützungen liegen bei 1,1000 (psychologische Unterstützung) und bei 1,0765 (Tief vom 3. 9. 2003). Ein Widerstand liegt bei 1,1679 (Hoch vom 21. 1. 2015), während ein Schlüsselwiderstand bei 1,1871 (Hoch vom 12. 1. 2015) zu finden ist.

GBPUSD Der GBP/USD ist aus seinem horizontalen Bereich, der durch die Unterstützung bei 1,5035 und den Widerstand bei 1,5274 definiert ist, nach unten ausgebrochen. Weitere kurzfristige Schwäche in Richtung der starken Unterstützung bei 1,4814 wird favorisiert. Stundenwiderstände liegen bei 1,5058 (Tief vom 20. 1. 2015) und bei 1,5213 (Hoch vom 20. 1. 2015). Langfristig sieht die technische Struktur so lange negativ aus wie die Kurse unterhalb des Schlüsselwiderstands bei 1,5274 (Hoch vom 6. 1. 2015; achten Sie auch auf die abfallende Trendlinie) verharren. Ein vollständiger Rückfall auf die Aufstiegsniveaus von 2013-2014 kann erwartet werden.

USDJPY Der USD/JPY bleibt unterhalb des Stundenwiderstands bei 118,87. Doch die jüngste Abfolge von höheren Tiefs (achten Sie auf die kurzfristig aufsteigende Trendlinie) deutet auf zunehmendes Kaufinteresse hin. Stundenunterstützungen liegen bei 117,25 (Tief vom 22. 1. 2015) und bei 116,93 (Tief vom 19. 1. 2015). Ein Schlüsselwiderstand liegt bei 119,96 (achten Sie auch auf den abfallenden Kanal). Eine langfristig bullische Tendenz wird favorisiert, so lange die Schlüsselunterstützung bei 110,09 (Hoch vom 1. 10. 2014) hält. Auch wenn eine mittelfristige Konsolidierung möglicherweise unterwegs sein sollte, so finden sich dennoch keine Anzeichen für ein Ende des langfristig bullischen Trends. Ein Hauptwiderstand befindet sich bei 124,14 (Hoch vom 22. 6. 2007). Eine Schlüsselunterstützung liegt bei 115,46 (Tief vom 17. 11. 2014).

USDCHF Nach der SNB-Entscheidung ist der USD/CHF dabei, ein neues Gleichgewicht zu finden. Der gestrige Bruch der kurzfristig abfallenden Trendlinie deutet auf weitere Seitwärtsbewegungen hin. Unterstützungen finden sich bei 0,8501 und 0,8353. Ein Stundenwiderstand liegt bei 0,8773 (Hoch vom 21. 1. 2015), während ein noch wichtigerer Widerstand bei 0,8838 zu finden ist. Nach Aufgabe der Mindestuntergrenze für den EUR/CHF hat sich ein wichtiges Top bei 1,0240 gebildet. Soweit die nachfolgende Panik die starke Unterstützung bei 0,7071 (Tief vom 9. 8. 2011) nicht überwindet, sollte dieses Niveau in den nächsten Monaten Unterstützung bieten. Eine mittelfristige Seitwärtsbewegung zwischen der Schlüsselunterstützung bei 0,8353 und dem Schlüsselwiderstand bei 0,9132 wird favorisiert.

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