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Rallye: Steigt der Kupferpreis auf 15.000 USD?

Veröffentlicht am 23.05.2024, 10:47
HG
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Der Kupferpreis steigt, erste Analysten sehen die 15.000 USD-Marke kommen. Eine Studie berechnet derweil, dass die Welt pro Jahr sechs neue Kupferminen benötigen würde, um die Nachfrage zu decken. Sicher ist die Fortsetzung der aktuellen Rallye gleichwohl nicht.

Am Montag markierte der Kupferpreis ein neues Rekordhoch, aktuell wird das Metall am Spotmarkt zu 10.772 USD pro Tonne gehandelt. Am Montag kostete der 3-Monats-Kontrakt an der London Metal Exchange (LME) 10.930 USD. Als Auslöser der jüngsten Kursbewegung – die in der vergangenen Woche bei 10.300 USD startete – gilt ein Short Squeeze in New York. Wie geht es weiter?

Jeff Currie: KI-Rechenzentren brauchen Kupfer

Die Kurssteigerungen gingen mit einem hohen Handelsvolumen einher – ein Indiz, das tendenziell für die Stärke der Aufwärtsbewegung spricht.

Jeff Currie, ehemaliger Goldman Sachs (NYSE:GS) und neuer Chief Strategy Officer von Energy Pathways beim Vermögensverwalter Carlyle sieht in Kupfer einen "Überzeugungstrade". Currie hält Kupferpreise von 15.000 USD pro Tonne für möglich.

Er führt dafür drei Gründe auf der Nachfrageseite an: Dekarbonisierung, KI-Rechenzentren und militärischer Bedarf. Der Analyst weist daraufhin, dass Kupfer erst bei Preisen von 15.000 USD ein inflationsbereinigtes Allzeithoch erreichen würde – 1968 kostete das Metall aufgrund eines Immobilienbooms in den USA so viel.

Currie verweist auf den Ölmarkt der 2000er Jahre: "Sie wissen, dass der Ölpreis am Ende von 20 auf 140 USD gestiegen ist. Das Aufwärtspotenzial für Kupfer ist hier sehr groß".

Studie: Kupfermarkt braucht sechs neue Minen – pro Jahr

Die bullishe Haltung wird durch aktuelle Forschungsergebnisse bestätigt. Forscher der University of Michigan und der Cornell University kommen zu dem Schluss, dass das Kupferangebot nicht rasch genug ausgeweitet werden kann, um die aktuellen Ziele der US-Regierung im Hinblick auf die Stromversorgung und den Verkehrssektor zu erreichen.

"Wir zeigen in dem Papier, dass die benötigte Kupfermenge für Bergbauunternehmen praktisch nicht zu produzieren ist", sagt Mitautor Adam Simon.

Er führt Beispiele für die hohe Kupfernachfrage durch Windenergie und Elektromobilität an: "Ein normaler Honda (NYSE:HMC) Accord benötigt etwa 40 Pfund Kupfer. Der gleiche batterieelektrische Honda Accord benötigt fast 200 Pfund Kupfer. Onshore-Windkraftanlagen benötigen etwa 10 Tonnen Kupfer, und bei Offshore-Windkraftanlagen kann sich diese Menge mehr als verdoppeln".

Der Studie zufolge muss weltweit allein im Zeitraum von 2018 bis 2050 115 % mehr Kupfer abgebaut werden, als zuvor in der gesamten Menschheitsgeschichte – und zwar für ein "Business As Usual"-Szenario.

Soll zusätzlich die Elektrifizierung des Fahrzeugbestands bewältigt werden, müssten in den kommenden Dekaden pro Jahr bis zu sechs neue große Kupferminen in Betrieb genommen werden. Simon sieht in Kupfer deshalb einen "limitierenden Faktor für die Energiewende". Schließlich dauert es von der Entdeckung eines Kupfervorkommens bis zur Inbetriebnahme einer Mine leicht 10-20 Jahre.

Kurzfristig allerdings gibt es auch bearishe Argumente, die gegen eine Fortsetzung der Rallye sprechen. Insbesondere China – der größte Kupfernachfrager weltweit – durchläuft eine hartnäckige konjunkturelle Schwäche. Der Immobilienmarkt des Landes liegt am Boden, Besserung ist nicht in Sicht. Gleichzeitig sind die Lagerbestände in der Volksrepublik hoch.

Es gibt sogar Warnungen vor einem übereilten Einstieg in den Markt. Guangzhou Futures etwa warnt, dass es zu einem Rücksetzer kommen könnte, sollten institutionelle Anleger aussteigen – viele dieser Marktteilnehmer hatten zuletzt die bullishen, langfristigen Aussichten betont.

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