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Zinserhöhungen bergen immer ein Risiko für die Wirtschaft, aber das Risiko ist in einer Zeit, in der die Turbulenzen im Bankensektor wieder aufleben, ungleich höher als sonst. Nichtsdestotrotz erwarten die Märkte, dass die Fed auf ihrer heutigen Sitzung erneut die Kreditkosten anheben wird.
Die Fed-Funds-Futures preisen heute Morgen laut CME-Daten eine 90 %ige Wahrscheinlichkeit für eine weitere Erhöhung um einen Viertelpunkt ein. Sollte sich dies bestätigen, steigt der Leitzins in einen Zielkorridor von 5,0 % bis 5,25 % und damit auf den höchsten Stand seit 2007.
Es gibt auch Stimmen, die meinen, dass die heute erwartete Zinserhöhung die letzte in diesem Zinszyklus sein dürfte. Der ehemalige Fed-Vize Richard Clarida plädiert für genau das. Er sagte:
"Ich würde eine Pause signalisieren".
Die vom Markt für Staatsanleihen implizierte Prognose für die Fed Funds Rate deckt sich mit dieser Aussage. Die Zweijahresrenditen, die als besonders zinsempfindlich gelten, notieren weiterhin deutlich unter dem Fed-Leitzins, ein Zeichen dafür, dass der Markt davon ausgeht, dass der Zins seinen Höhepunkt bereits erreicht hat und in naher Zukunft sinken wird.
Vor einigen Monaten prognostizierten die Treasuries dasselbe, nur um angesichts weiterer Zinserhöhungen die impliziten Prognosen zu korrigieren. Wird es dieses Mal anders sein? Das Ausmaß der impliziten Prognose (über die Größe des Spreads) deutet zumindest darauf hin.
Die Politik der Fed ist bereits moderat straff, ausgehend von einem einfachen Modell, das den Zielsatz mit der Arbeitslosigkeit und der Inflation vergleicht.
Unterdessen sind Zinserhöhungen im derzeitigen Umfeld aufgrund der anhaltenden Turbulenzen im Bankensektor recht prekär. Trotz der Rettung von First Republic in dieser Woche fielen die Aktien regionaler Banken auf der Basis des SPDR® S&P Regional Banking ETF (NYSE:KRE) gestern drastisch.
Ein Teil der Kursverluste geht auf das sogenannte Beta-Risiko zurück - der gesamte Aktienmarkt ist gestern abgestürzt. Einige Analysten weisen jedoch darauf hin, dass die Bankenkrise, die im März mit der Pleite der Silicon Valley Bank (OTC:SIVBQ) begann, noch nicht ausgestanden ist. Und genau das bestätigt auch die jüngste Talfahrt regionaler Bankaktien (NASDAQ:KBWB).
Die Anhebung der Zinssätze zu einem Zeitpunkt, zu dem das Risiko für die Banken wieder steigen könnte, ermutigte den ehemaligen Präsidenten der Federal Reserve Bank of Dallas, Robert Kaplan, zu der Aussage, dass die Fed eine Zinspause einlegen sollte.
"Ich würde es vorziehen, eine so genannte "hawkishe Pause" einzulegen, d.h. die Zinssätze nicht anzuheben, sondern zu signalisieren, dass wir eine straffere Haltung einnehmen, denn ich glaube, dass die Situation im Bankensektor ernster sein könnte, als wir sie derzeit einschätzen."
Stimmt die Fed dem zu und überrascht die Märkte mit einer Zinspause? Wenn nicht, was ist der Grund für weitere Zinserhöhungen zu einer Zeit, in der der Bankensektor erneut ins Wanken gerät?
Stellt die Inflation immer noch ein größeres Risiko für die Fed dar? Um 20 Uhr wissen wir die Antwort. Mehr Details gibt es dann um 20.30 Uhr im Rahmen der Pressekonferenz von Jerome Powell.
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