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Risikobereitschaft lässt nach - Furcht vor zweiten Covid-19-Welle wächst

Veröffentlicht am 12.05.2020, 11:05
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Die Aktien in Asien drehten weitgehend ins Negative, nachdem die europäischen und US-amerikanischen Märkte durchwachsen in die Woche starteten, da die Bedenken zunahmen, was schieflaufen könnte, wenn die Unternehmen nun weltweit nach und nach wieder öffnen. Die Gewinne bei den Technologie- und Gesundheitstiteln wurden durch Verluste in anderen Bereichen wieder ausgeglichen. In den kommenden Tagen könnten wir davon ausgehen, dass die Risikobereitschaft nachlässt, da die Anleger von der Einpreisung der Wiederbelebung der wirtschaftlichen Aktivitäten dazu übergehen, die Risiken zu bewerten, wenn die Unternehmen ihre Arbeit wieder aufnehmen. Zu diesen Risiken gehören ein erneuter Anstieg der neuen Coronavirus-Fälle, die Möglichkeit eines weiteren Stopps der Aktivitäten und eine langsamere Erholung als erwartet.

Die Fluggesellschaften bleiben unbeliebt, Hersteller von Gesundheits- und Hygieneprodukten setzen ihren Anstieg fort und Energie- und Rohstoffaktien zeigen sich verhalten.

Der Hang Seng (-1,78%) büsste in Asien am meisten ein, da eine neue Coronavirus-Panik bedeuten würde, dass die Flugzeuge länger auf dem Boden bleiben und wir in der Stadt weniger Aktivität des Einzelhandels sehen, da die Wohnungsblase anfängt zu platzen. Der Nikkei (-0,09%) handelte unverändert bis negativ, der Shanghai Composite ging um 0,59% zurück und der ASX 200 fiel um 1,46%.

Die Aktivität der FTSE- (-0,19%) und Dax-Futures (-0,34%) deutet einen negativen Start an. Aber die Energieunternehmen könnten sich erholen, da das Öl die 25 USD pro Barrel fest im Griff hat.

Überraschend haben die Saudis entschieden, ihre tägliche Ölproduktion um 1 Mio. Barrel zu senken. Ein langsamerer Anstieg der US-Lagerbestände und eine niedrigere Produktion in anderen Ländern sollte die fallenden Ölpreise begrenzen, da die Anleger davon ausgehen, dass die Ölnachfrage in den kommenden Monaten wieder ansteigt. Der Juni-Kontrakt wird ein guter Test für die Ölerholung sein, da die spekulativen Long-Positionen wahrscheinlich mit dem Näherrücken des Rollover-Datums weniger werden. Die Höhe eines weiteren möglichen Rücksetzers bei den Preisen wird klar zeigen, wie es um die Gesundheit und die Nachhaltigkeit der aktuellen Ölerholung steht. Die Unterstützung im Bereich von 10/15 USD pro Barrel könnte ein Zeichen auf eine mittelfristige positive Korrektur sein.

Die Nachfrage nach dem US-Dollar und den US-Staatsanleihen bleibt fest, da das US-Finanzministerium ab dieser Woche Schuldtitel im Wert von 96 Mrd. USD ausgeben wird, um die riesigen Regierungsausgaben zu finanzieren, um gegen die coronavirusbedingten Wirtschaftsschäden in den USA vorzugehen.

Gold findet unter 1700 USD pro Unze Käufer, aber die Nachfrage nach US-Staatsanleihen sollte trotz den niedrigen Renditen die Zuflüsse in die Sicherheit des gelben Metalls begrenzen, da die risikoscheuen Anleger weiter skeptisch sind, was die Fähigkeit des Goldes angeht, einen starken Risikoabverkauf auf aktuellen Werten abzusichern.

Der USDJPY wird um 108 angeboten, da der Schweizer Franken begrenzte Gewinne aufweist, da die Schweizerische Nationalbank (SNB) sich verstärkt bemüht, die Zuflüsse in Sicherheit umzuleiten, um gegen die Aufwertung des Franken vorzugehen.

Cable bleibt weiter im Schatten eines starken US-Dollars. Käufer werden unter 1,23 gesucht, aber es besteht vor den am Mittwoch anstehenden Wachstums- und Produktionszahlen nicht viel Nachfrage, die Aufschluss über das Ausmass der wirtschaftlichen Schäden geben werden, die durch die wochenlangen Unternehmensschliessungen in Grossbritannien verursacht wurden.

Der Euro fällt in einem Muster mit niedrigeren Rücksetzern in Richtung des Bodens seines langfristigen negativen Trendkanals, 1,07, da die Anleger die Risiken eine erneuten Anstiegs der Coronavirus-Fälle, einer langsameren Erholung sowie der Möglichkeit einer begrenzten Intervention der Europäischen Zentralbank (EZB) aufgrund des Widerstands Deutschlands prüfen. Die Aussichten, dass sich die Konjunktur langsamer erholen könnte, würde stärkere geldpolitische Massnahmen erfordern. Und eine stärkere geldpolitische Massnahme würde die Frage zur Verhältnismässigkeit auf den Tisch bringen. Da die Ausweitung des aktuellen PEPP in Gefahr ist, könnte der Euro weiter in Ungnade verfallen.

Was die Daten angeht, so hat die Inflation in China im April ein Siebenmonatstief von 3,3% erreicht, im Vergleich zu von den Analysten erwarteten 3,7% und 4,3% vor einem Monat. Das Risiko bei den Schweinepreisen hat nachgelassen. Eine niedrigere Inflation schafft mehr Spielraum für weitere geldpolitische Anreize in China und die chinesische Zentralbank (PBoC) versprach, dass sie die nötige Unterstützung geben wird, um das Wirtschaftswachstum wiederzubeleben. Das sind für China gute Nachrichten, und auch für den Rest der Welt. Vor allem für Europa, wo die geldpolitischen Massnahmen in den kommenden Monaten unter dem Schatten der politischen Bindungen bleiben könnten.

Später heute steht die US-Inflation an, die für März einen Rückgang von 0,7% zeigen dürfte, was vor allem an dem starken Einbruch der Energiepreise und dem Rückgang bei der jährlichen Inflation von 1,5% vor einem Monat auf 0,4% liegt. Die Kerninflation dürfte ohne Nahrungsmittel und Energie von 2,1% vor einem Monat auf 1,7% im Jahresvergleich gehen, im Einklang mit den Erwartungen der Federal Reserve (Fed), dass der Anstieg der Verbraucherpreise, den wir zum Jahresbeginn gesehen haben, vorübergehend war. Eine schwächere Inflation bietet ein stärkeres Argument für eine expansive Geldpolitik der USA, auch wenn die Fed ihre Bilanz bereits mit solider Geschwindigkeit ausweitet. Die Bilanz der Fed hat in der letzten Woche 6,72 Bio. USD erreicht und dürfte bis zum Ende des Jahres bis auf 10 Bio. USD ansteigen. Was die Fed angeht müssen sich die Anleger keine Sorgen machen, die Bank steht hinter den Märkten.

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