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Rohöl immer teurer - aber warum nimmt die US-Schieferölproduktion kaum zu?

Veröffentlicht am 01.10.2021, 07:40
Aktualisiert 09.07.2023, 12:31

Während der Ölpreis auf einem Vier-Jahres-Hoch notiert und Erdgas in Europa und Asien immer teurer wird, stellt sich die Frage, warum die Fracking-Industrie in den USA noch immer nicht mit einer deutlichen Produktionssteigerung auf die höheren Preise reagiert hat.

WTI Crude Chart

Schließlich wurde die Industrie in der Vergangenheit häufig als "sehr flexibel" beschrieben. Wo ist diese Flexibilität jetzt geblieben?

Der häufigste Grund, den bekannte US-amerikanische Ölgesellschaften anführen, ist, dass sie die Produktion konstant halten wollen, um die Dividenden für ihre Aktionäre zu erhöhen. Diese recht bequeme Antwort erlaubt es ihnen, die Problematik auf Faktoren zu reduzieren, die sie für ihre Aktionäre attraktiver machen, aber das ist nicht die ganze Geschichte.

In einer Kolumne über die Energieumfrage der Federal Reserve Bank of Dallas für das erste Quartal im März beschrieb ich vier Hauptfaktoren zu Beginn des Jahres - Branchenkonsolidierung, Finanzierungsschwierigkeiten, pessimistische Prognosen und nationale Bestimmungen -, die Ölunternehmen daran hindern, mehr Rohöl zu fördern.

Und die aktuelle Umfrage der Dallas Fed bringt einige neue Probleme und Überraschungen ans Licht, darunter steigende Kosten und der Mangel an qualifiziertem Personal. Hier sind drei wichtige Punkte aus der Umfrage, die für Ölhändler von Bedeutung sind:

1. Preis und Preisprognosen ohne großen Einfluss auf die Produktion

Die größte Veränderung zwischen den Umfragen im ersten und zweiten Quartal betraf die Preisprognosen. Im März sahen viele Explorations- und Produktionsunternehmen (E&P) die Entwicklung der Ölpreise pessimistisch. Damals wurde WTI bei etwa 61 US-Dollar pro Barrel gehandelt. Eine Mehrheit der Befragten erwartete im März, dass der Preis von WTI bis Ende Dezember 2021 sinken würde.

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Jetzt wird WTI bei rund 75 US-Dollar pro Barrel gehandelt.

Laut der jüngsten Umfrage erwarten 64 % der Befragten, dass WTI bis Ende Dezember 2021 zwischen 65 und 75 US-Dollar pro Barrel kosten wird. 19 % gehen davon aus, dass der Preis bis Ende Dezember 2021 auf 80 US-Dollar pro Barrel steigen könnte. Allerdings ist die Ölproduktion seit März nur geringfügig gestiegen und das obwohl die Preise um 25 % gestiegen sind und die Prognosen optimistischer geworden sind.

Laut EIA lag die US-Ölproduktion Ende März 2021 bei 11,1 Millionen Barrel pro Tag, war aber bis Ende August nur um 400 000 Barrel täglich gestiegen. Anmerkung: Die Daten für Ende August beschreiben die Situation, bevor der Hurrikan Ida den Großteil der Offshore-Förderung im Golf von Mexiko vorübergehend zum Erliegen brachte.

Lange Zeit glaubte man, dass Fracking-Unternehmen aufgrund der Natur des Fracking-Prozesses und der relativ geringen Investitionskosten pro Bohrung die Produktion je nach Ölpreis schnell steigern oder senken könnten. Dies mag aus technischer Sicht immer noch zutreffen, aber die Daten belegen, dass die Schieferölproduzenten diesmal anders vorgehen.

2. Steigende Kosten sind ein neues Hindernis

Viele der befragten Hersteller nannten die steigenden Rohstoff-, Kraftstoff- und Arbeitskosten als Hauptfaktoren, die das Produktionswachstum hemmen. So gaben 39 % der Unternehmen an, dass sie Probleme bei der Personalbeschaffung haben und dass die Arbeitnehmer mehr Lohn verlangen, als sie anbieten können. Staatliche Restriktionen und Hürden bei der Erlangung von Genehmigungen für den Bau von Pipelines wurden von den Umfrageteilnehmern ebenfalls als Kostentreiber angeführt. Darüber hinaus verwiesen einige auf anhaltende Probleme in der Lieferkette.

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Die wichtige Erkenntnis für Händler ist, dass der Preis, den die Produzenten als Schwelle für die Rentabilität neuer Bohrungen angeben, kein aussagekräftiger Maßstab dafür ist, ob die Schieferölproduzenten ihre Produktion steigern werden. Im März meldeten die Produzenten, dass sie in jeder Schieferölregion in den USA rentabel bohren könnten, solange der WTI-Preis über 58 US-Dollar pro Barrel liege.

Die WTI-Preise sind seitdem nicht nur über 60 US-Dollar pro Barrel geblieben, sondern sind stetig weiter gestiegen, auf jetzt rund 75 US-Dollar pro Barrel. Dennoch erschlossen die Produzenten kaum neue Ölquellen und begründen dies nun mit steigenden Kosten. Diese Kennzahl ist derzeit eindeutig nicht hilfreich, um das Produktionswachstum zu verstehen.

3. Finanzierungsprobleme - aber das könnte sich ändern

Der Mangel an Zugang zu traditionellen Kapitalquellen ist nach wie vor ein Problem für die Ölproduzenten, obwohl einige berichteten, dass ihrer Einschätzung nach bald wieder Geldgeber in die Schieferindustrie zurückkehren könnten, weil die Unternehmen die Kapitaldisziplin wahren, Schulden tilgen und die Preisprognosen steigen. Obwohl einige der Befragten immer noch glauben, dass die derzeitige negative Haltung der US-Bundesregierung gegenüber fossilen Brennstoffen den Zugang zu Finanzierungsquellen blockieren wird, beherrscht diese Meinung nicht das Gesamtbild der Teilnehmer.

Generell herrscht bei den Unternehmen wieder Optimismus, dass sie bald neue Gelder anziehen könnten. Dies mag zu optimistisch sein, aber Händler sollten eher die Finanzierungsgeschäfte in den Schieferfeldern im Auge behalten als die Preise/Preisprognosen, um abzuschätzen, wann die Rohölproduktion in den USA wieder spürbar ansteigen wird.

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