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Wochenausblick Rohstoffe: Ölpreis unter Zugzwang - Short-Squeeze am Kaffeemarkt?

Veröffentlicht am 16.07.2018, 07:03
Aktualisiert 09.07.2023, 12:32

von Barani Krishnan

Energiehändler und -investoren werden in dieser Woche dem US-Ölpreis mit Misstrauen folgen, um zu sehen, wie weit unter die 70 Dollar pro Fass Marke er denn fallen wird und ob es zu einer Erholung kommt, was eher wahrscheinlich ist, nachdem Öl letzte Woche seinen höchsten Tagesverlust in zwei Jahren erlitt und es bisher im Juli nichts als Rückgänge gegeben hat.

Oil 300 Minute Chart

Am weiteren Rohstoffmarkt könnte der sich verschärfende Handelskrieg zwischen den USA und China möglicherweise wieder in den Mittelpunkt rücken und die Kurse der meisten Rohstoffe nach unten drücken. Der Bloomberg Commodities Index, der aus 26 Rohstoffen zusammengestellt ist, verlor letzte Woche 2,7%, was sein höchster Rückgang seit Februar ist. Sojabohnen wurden am schwersten getroffen und fielen um 6,5% in die Nähe ihres niedrigsten Kurses seit einem Jahrzehnt, als Chinas Zollschranken gegen Lieferungen aus den USA in Kraft traten.

Und dennoch, einigen Rohstoffen könnte wegen besserer Fundamentalwerte eine Erholung bevorstehen. Arabica Kaffee zum Beispiel, könnte bald den Kaffeebären eine Menge Geld kosten, die die Rekordernten in Brasilien falsch interpretiert haben, sagen gestandene Händler, die länger laufende Futures auf die Bohne angehäuft haben.

WTI bleibt anfällig

Der US-Ölpreis, der an den West Texas Intermediate (WTI) Kontrakt an der New York Mercantile Exchange gebunden ist, stieg am Freitag um 1% auf zu Handelsende 71,01 USD das Fass. Brent, der auf britischem Nordseeöl basierenden internationale Benchmark ging am Freitag um 0,6% höher zu 74,92 USD aus dem Handel.

Trotz des Anstiegs an diesem Tag verloren beide Ölbenchmarks über die Woche jeweils fast 4%. Sie lagen beide auch die zweite Woche in Folge im Minus, da gemischte Angebotssignale die Erwartungen der Investoren auf eine globale Ölknappheit sinken ließen. Beide sind auch in die neue Woche mit fallenden Kursen gestartet.

Daten, denen nach die US-Rohölvorräte in der Woche zum 6. Juli um 12,633 Mio Fass gefallen sind, wurden von libyschen Plänen zur Wiedereröffnung von vier Ölexportterminals überschattet, was bis zu 0,7 Mio Fass Öl am Tag zurück in den Markt bringen könnte. Das Weiße Haus erwägt einige Käufer von iranischem Öl von den Sanktionen freizustellen—über die bisher gesetzte Frist vom November hinaus—hat auch die Ansicht gestärkt, dass der Ausfall von iranischen Lieferungen letztlich nicht so stark ausfallen wird.

Das und die wachsende Förderung der Mitglieder der Organisation Erdölexportierender Länder Opec hatte in der letzten Woche einen perfekten Sturm am Ölmarkt geschaffen, nachdem das mächtige Ölkartell es über das vergangene Jahr geschafft hatte, die Ölpreise ständig steigen zu lassen. Brent brach allein am Mittwoch um fast 7% ein und erlitt seinen höchsten Tagesverlust in zwei Jahren.

In dieser Woche sieht WTI besonders anfällig aus, da es zum Zeitpunkt des Artikels sich wieder dem 60 USD Niveau annäherte. Vor einem Jahr wurde WTI zu diesem Zeitpunkt im Jahr unter 50 USD gehandelt, bevor es auf die Opec Produktionseinschnitte eine gewaltige Rallye um 50% nach oben hinlegte.

“Hohe Kurse korrigieren hohe Kurse” schrieb Scott Shelton, Energiehändler und Analyst bei ICAP in Durham, North Carolina in seiner Mitteilung zu US-Rohöl vor dem dem Wochenende. “WTI, lange Zeit das billigste Öl ist es nicht mehr. Der Markt wird von Kapitalflüssen, nicht Margen oder Lagerbeständen gesteuert” fügte Shelton hinzu und bezog sich dabei auf spekulative Mittelzuflüsse.

Gewahr, dass jetzt mehr Ölbären auftauchen könnte, warnte Opec-Präsident Suhail al-Mazrouei letzte Woche, dass die Volatilität am Ölmarkt nicht wünschenswert für das Kartell sei und dieses ein stabileres Preisumfeld bevorzuge. Viele lasen dies als einen Wunsch auf längerfristig höhere Kurse.

Einige Analysten, mit einer positiven Sicht auf den Ölmarkt denken, dass diesem eine Achterbahnfahrt bevorsteht, unbeachtlich dessen was die Opec sagt, auch wenn die Kurse letztlich in die vom Kartell gewünschte Richtung gehen werden. “Während die nächsten Wochen verrückt sein werden, bleibt unser Ziel vom Jahresanfang von 80 USD das Fass unverändert stehen” schrieb Phil Flynn von der Price Futures Group in seiner Analyse vom Freitag.

“Der globale Ölmarkt kann von einem Tag auf den nächsten von einem globalen Überangebot in ein Defizit umkippen”sagte Flynn, der typischerweise ein Ölbulle ist. “Die Differenz zwischen täglicher Förderung und globaler Nachfrage ist zu eng um ignoriert zu werden und wir letztlich zu höheren Ölpreisen führen.”

Diejenigen, die sich vor dem Einbruch am Mittwoch leerverkauft haben scheinen nun aufs Ganze setzen und den Kurs unter die Marke von 70 USD das Fass drücken zu wollen. Dazu könnte es in dieser Woche kommen. “Die Sommernachfrage nach Öl hat ihren Höhepunkt überschritten und ohne neue Lieferprobleme gibt es keinen Grund für WTI über 65 USD.” stellte Phil Davis, Gründer von PSW Investments in New York fest.

Davis sagte, er habe “eine Tonne verdient”, indem er US-Öl zu 70 USD das Fass verkaufte, als es vor dem US-Unabhängigkeitstag am 4. Juli zu über 74 USD das Fass gehandelt worden war. Seine Wette: Der Markt überschätzte den Benzinverbrauch am Höhepunkt der Sommersaison.

Arabica Anomalie

Der Preis von Arabica, die Kaffeebohne der Wahl für Qualitätsanbieter wie Starbucks (NASDAQ:SBUX), steht seit geraumer Zeit im Keller und ist allein in diesem Jahr um 12% gesunken, wegen des "schieren Hypes" über eine saisonale Anomalie der Ernte in Brasilien, die zu Befürchtungen vor einem Überangebot geführt hat, sagt Davis. Um seinen Punkt zu unterstreichen, der brasilianische Kaffeeexporteur Cecafé sagte am Freitag, dass die Exporte im Juni am Ende der Saison um 10% auf 26,16 Mio Säcke eingebrochen ist.

Arabica Weekly

“In Kürze wird es zu einer Knappheit an Arabica kommen und die Kaffeepreise werden höher gehen, viel viel höher” sagte Davis, der mit dem Aufbau von Long-Positionen in Futures auf die Bohne für Juli 2019 bei einem Kurs von 1,2180 USD das Pfund begonnen hat, um die Differenz zu einem Spotpreis unter 1,10 USD das Pfund auszunutzen.

Max Pain am Metallmarkt

Kupfer wird den Charts nach abstürzen bis es 5.800 USD die Tonne erreicht, da der Handelskrieg zwischen den USA und China weiter den Markt belastet, der gerade die schlimmste Woche seit 2015 hinter sich gebracht hat, als er letzte Woche auf 6.180 USD fiel. "Ich weiß, dass scheint ein bisschen drakonisch, aber hier gibt es die größten Schmerzen” sagte Andrew Cosgrove von Bloomberg Intelligence.

Dem Goldpreis scheint der Dollar auch in dieser Woche wieder ins Gesicht zu blasen, womit sich die Talfahrt des Edelmetalls fortsetzten dürfte, die trotz der wachsenden Risikoaversion kommt. Goldfutures für August beendeten an der Comex Sparte der New York Mercantile Exchange den Handel in der letzten Woche 0,39% tiefer zu 1.241,80 USD. Über die Gesamtwoche lag der Kurs 1% tiefer, womit diese die vierte der letzten fünf Wochen ist, in der es Verluste gab.

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