Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
das neue Jahr hat begonnen wie das Alte aufgehört hatte: Sinkende Ölpreise sind an der Tagesordnung. Der Abverkauf des Energieträgers geht unvermindert weiter, die Dynamik nach Süden nimmt eher noch zu. Aktuell ist der Energieträger auf dem Niveau der Finanzkrise angekommen (2008 / 2009). Doch der Ölpreis wird nicht ewig sinken. Ich bin gespannt, welche Nachrichten die Trendwende auslösen werden.
Ölpreis mit neuem Verlaufstief / Übertreibungsphase
Aktuell kostet ein Barrel Rohöl nur noch 51,80 US-Dollar (Nordsee-Sorte Brent). Vor gut einem halben Jahr mussten für dieselbe Menge noch rund 110 Dollar gezahlt werden. Die Preisabschläge werden fast täglich größer – ein guter Anhaltspunkt für den Beginn der Übertreibungsphase.
In der folgenden Abbildung ist die Entwicklung des Rohöls seit Juni 2014 dargestellt (Brent Crude Oil in US-Dollar je Barrel):
Öl im Überangebot
Der Grund für die sinkenden Kurse ist weiterhin in einer massiven Überversorgung zu finden. Während sich die Nachfrage auf dem globalen Ölmarkt wenig verändert hat, wurde das Angebot in den vergangenen Monaten stark ausgeweitet. Trotz des extremen Preisverfalls des Rohstoffs gibt es von den Förderländern bislang keine Kürzungen innerhalb der Produktion. Im Gegenteil: Saudi-Arabien kündigte in den letzten Tagen sogar eine weitere Rabattaktion für Abnehmer aus Europa und den USA an. Kurzfristig spricht dies für weiter fallende Notierungen.
Mittelfristig dürften die Marktteilnehmer jedoch wieder zur Besinnung kommen. Das starke Wachstum der US-Wirtschaft sowie die Stabilisierung in anderen Teilen der Welt dürfte dem Ölpreis schon bald wieder Auftrieb verleihen.