- Berichtet zum Q2 2019 am Donnerstag, dem 22. August, nach Handelsschluss an der Wall Street
- Umsatzerwartung: 3,95 Milliarden US-Dollar
- GpA-Erwartung: 0,47 USD
Salesforce.com (NYSE:CRM), das Software und cloud-basierte Dienstleistungen an Unternehmenskunden verkauft, konnte die Anleger auch nach Bekanntgabe der größten Akquisitionen der Unternehmensgeschichte in diesem Jahr nicht überzeugen. Es wird heute eine weitere Chance bekommen, wenn es nach Handelsende das Ergebnis seines zweiten Quartals berichten wird.
Trotz der langjährigen Bilanz des Unternehmens, die Gewinnprognosen bei weitem zu schlagen, steht die Aktie unter Druck, seit die in der Kundenbeziehungsbranche tätige Firma aus San Francisco im Juni angekündigt, dass sie den Softwarehersteller Tableau Software (NYSE:DATA) für 15,3 Mrd übernehmen werde. Die Anteile hinken dem breiteren Markt hinterher und haben seit Bekanntmachung der Übernahme 8% an Wert verloren. Die Aktie ging gestern zu 147,36 USD aus dem Handel.
Die per reinem Aktientausch abgeschlossene Übernahme die größte Transaktion, die Salesforce jemals durchgeführt hat und ist Teil der Expansion in den Business-Intelligence-Markt. Laut Angaben des Unternehmens wird der Tableau-Deal den Umsatz in diesem Jahr steigern und das Unternehmen weiter in den Wettbewerb mit den Software-Giganten Microsoft (NASDAQ:MSFT) und Oracle (NYSE:ORCL) bringen, die beide Business-Intelligence-Tools anbieten.
Aber die Anleger sind besorgt, dass das Unternehmen zu schnell bewegt, um Wachstum zu kaufen, und dass dieser Aktionismus seinem Kerngeschäft, den Markt für Cloud-Anwendungen, schaden könnte. Nach dem Kauf von Tableau und der Zahlung eines Aufschlags von 40% gegenüber dem Marktpreis hat Salesforce diesen Monat einen weiteren Deal abgeschlossen, als es ClickSoftware Technologies Ltd. kaufte für rund 1,35 Milliarden US-Dollar in bar und in Aktien.
Deals in Serie
Die Flut von Deals kommt zu einer Zeit, in der es Anzeichen dafür gibt, dass die Nachfrage nach Unternehmenssoftware nachlässt, da große Unternehmenskunden ihre Ausgabeentscheidungen aufgrund des Handelskriegs zwischen den USA und China auf die lange Bank schieben. Das Forschungsunternehmen Gartner prognostizierte im April einen Anstieg der Ausgaben für solche Software um 7,1%, nachdem es im letzten Jahr noch 9,3% gewesen waren.
Salesforce Co-CEO Marc Benioff, nahm bei der Analystenkonferenz zum letzten Quartal diese zwar Risiken zur Kenntnis, gab sich aber dennoch optimistisch über die Wachstumsaussichten für sein Unternehmen in diesem Jahr. Für das laufende Jahr erwartet Salesforce einen Gewinn je Aktie von 0,78 bis 0,80 USD, während es an seiner Umsatzprognose zwischen 16,1 und 16,25 Milliarden USD festhält.
Fazit
Eine Sättigung der Märkte in den USA und die Besorgnis über die Akquisitionen von Salesforce.com können die Baisse noch eine Weile andauern lassen, in der der Aktienkurs jetzt gefangen ist. Unseres Erachtens tritt das Unternehmen jedoch in eine neue Wachstumsphase ein, die die Aktie zu einem attraktiven Kauf in einer Schwächephase macht.
Es gibt keinen Grund, Benioff nicht zu glauben, wenn er sagt, dass das Unternehmen auf dem richtigen Weg ist, bis zum Geschäftsjahr 2023 einen jährlichen Umsatz von 26 bis 28 Milliarden US-Dollar zu erreichen, besonders da er in den letzten zehn Jahren immer geliefert hat. Eine wichtige Kennzahl für das heute erscheinende Ergebnis ist die globale Expansion des Unternehmens.
In seinem Ergebnisreport vom Juni berichtete Salesforce ein jährliches, währungsbereinigtes Umsatzwachstum von 25% auf dem gesamten amerikanischen Kontinent, 27% in der Asien-Pazifik-Region und 32% in Europa und dem Nahen Osten. Sollte dieser Trend anhalten, dann werden die Anleger etwas Schwäche auf dem Heimatmarkt wahrscheinlich vergeben.