NVDA Q3 Earnings: Warum unser KI-Modell der Nvidia-Aktie treu bleibtMehr erfahren

Schwächelnde Daten könnten die EZB zu zwei Zinssenkungen dieses Jahr zwingen

Veröffentlicht am 04.07.2024, 12:37
EUR/USD
-

Die Auftragseingänge des deutschen verarbeitenden Gewerbes sind im Mai um 1,6 % deutlich zurückgegangen, der fünfte Rückgang in Folge. Mit anderen Worten: Die Aufträge im deutschen verarbeitenden Gewerbe sind seit Jahresbeginn rückläufig. Selbst wenn man die Großaufträge herausrechnet, die normalerweise die Daten von Monat zu Monat verzerren, gingen die Aufträge im deutschen verarbeitenden Gewerbe im Mai immer noch um 2,2 % zurück. Im Jahresvergleich schrumpften die Aufträge im deutschen verarbeitenden Gewerbe um 8,6 %. Selbst wenn man die derzeit schwierigen Bedingungen in der deutschen Industrie berücksichtigt, ist dies ein überraschend schlechtes Ergebnis, wenn man bedenkt, dass Ökonomen und die EZB im Konsens einen Aufschwung erwartet hatten. Ein Teil der Auftragsschwäche ist eindeutig auf die strukturelle Schwäche infolge der negativen Schocks zurückzuführen, die die deutsche Wirtschaft in den letzten Jahren getroffen haben. Diese Schocks trugen zur Deindustrialisierung bei. Aber es gibt auch eine konjunkturelle Erklärung: Steigende Transportkosten von Shanghai nach Rotterdam haben die Vorleistungspreise der Hersteller deutlich erhöht. Gleichzeitig sind die Hersteller nicht mehr in der Lage, die Kosten im gleichen Maße wie früher weiterzugeben. Infolgedessen werden die Gewinnspannen immer kleiner. Da die Unternehmen nicht in der Lage sind, die höheren Kosten an die Kunden weiterzugeben, müssen sie möglicherweise stattdessen die Produktion drosseln, um der schwächeren Nachfrage Rechnung zu tragen.

Die schwachen Umfragedaten für den Euroraum im Juni, wie der PMI und der IFO, wurden weithin als Folge politischer Unsicherheit und nicht als Folge einer echten wirtschaftlichen Schwäche angesehen. Die heutigen Daten deuten darauf hin, dass der Rückgang der Umfragedaten im Juni auch auf eine wirtschaftliche Schwäche zurückzuführen ist.

Die EZB wird dies als Signal dafür interpretieren, dass ihre Geldpolitik eine restriktive Wirkung auf die Wirtschaft hat. Die EZB tagt diese Woche in Sintra, aber diese Daten werden den politischen Entscheidungsträgern sicherlich nicht entgehen. Schwächelnde realwirtschaftliche Daten werden die Entscheidungsträger in ihrem Bestreben bestärken, die Zinssätze weiter zu senken. Wir gehen davon aus, dass die EZB die Zinsen in diesem Jahr noch mindestens zweimal senken wird, im September und im Dezember. Derzeit halten sich die Risiken für ein schnelleres Zinssenkungstempo die Waage. Sollten sich jedoch in den nächsten Monaten die Anzeichen für eine Verlangsamung der Wirtschaft verdichten, könnte die EZB die Zinsen schneller senken als derzeit mit einer Zinssenkung pro Quartal, das die Märkte einpreisen.

Aktuelle Kommentare

Bitte warten, der nächste Artikel wird geladen ...
Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.