Die Schweizer Devisenreserven sind im September den dritten Monat in Folge gestiegen, obwohl Thomas Jordan und sein Team aktuell klar durchatmen können. Der Bestand der Schweizerischen Nationalbank an Fremdwährungen stieg von 716,9 Mrd. CHF um 7,5 Mrd. CHF auf 724,4 Mrd. CHF, ein neues Allzeithoch. Seit Jahresbeginn sind die Devisenbestände um fast 80 Mrd. gestiegen, da die SNB weiter Devisen kaufte, vor allem EUR und USD, um den Schweizer Franken vor einer weiteren Stärke zu schützen.
Die SNB hatte jedoch einen netten Sommer und konnte die Geschwindigkeit und die Höhe der Interventionen am Devisenmarkt deutlich senken.In der Tat hat der Schweizer Franken gegenüber den meisten seiner Mitbewerber in den Sommermonaten Boden verloren. Seit Juni ist er allgemein eingebrochen und verlor am meisten gegenüber dem kanadischen Dollar (8,25%), der Schwedischen Krone (-7,5%), aber vor allem gegenüber dem Euro (-5,20%) und dem Greenback (-0,90%).
Daher ist der nachhaltige Anstieg bei den Devisen nicht das Ergebnis eines Anstiegs der SNB-Aktivitäten am Devisenmarkt, sondern vielmehr das Ergebnis der Aufwertung der SNB-Bestände, wenn diese in CHF bewertet sind. Die Stabilisierung der Sichteinlagen bei der SNB unterstützt diese Idee: Seit Anfang Juni stabilisierten sich die Gesamtsichteinlagen um ca. 578 Mrd. CHF.
Die Schweizer Zentralbank wird sich weiter zurücklehnen und entspannen, vor allem jetzt, wo die Inflation langsam zulegt. Der Druck auf den Schultern der SNB lässt endlich etwas nach, da der EUR/CHF um 1,15 handelt.Die Krise könnte sich jedoch jederzeit verstärken und die Situation in Katalonien lässt vermuten, dass die Europäische Union noch nicht das Gröbste überstanden hat, vor allem was den Wunsch der Unabhängigkeit bestimmter Mitglieder angeht.