Anhaltender Kollaps der Schweizer Uhrenexporte (von Yann Quelenn)
Die Schweizer Uhrenexporte gehen weiter zurück. Mit dem heutigen Bericht des Verbands der Schweizerischen Uhrenindustrie wurde ein deutlicher Rückgang von 14,2% im Juli bekannt gegeben. Den größten Rückgang sahen wir in Hongkong mit -32,7% im Jahresvergleich, womit den achtzehnten Monat in Folge ein Minus verzeichnet wurde. Auch in Europa sind die Umsätze stark gefallen - in Frankreich zum Beispiel um 27,8%, was sicherlich an den zunehmenden Sorgen nach den jüngsten Schreckenstaten liegt. Doch der asiatische Markt ist am meisten betroffen, vor allem der chinesische Markt, nachdem die chinesischen Behörden angekündigt haben, für Geschenke neue Vorschriften zu erlassen. Was das Volumen angeht, so wurden alle Preissektoren von dem Rückgang betroffen, insbesondere der Bereich unter 200 Franken und über 3000 Franken.
Der Grund für den Nachfragerückgang liegt überwiegend an dem überbewerteten Franken, was für die Hersteller bedauerlich ist, da es keinen Anstieg bei der Nachfrage geben wird, solange die Währung stark bleibt.
Der Abwärtsdruck für den Euro ist sehr wahrscheinlich, denn die Märkte erwarten weitere Anreize von der EZB. Hinzu kommt, dass die Verlangsamung der chinesischen Konjunktur tiefgründiger als erwartet sein könnte.
Es gibt jedoch einen Lichtblick, und der besteht in der weiterhin positiven Schweizerischen Handelsbilanz, wenngleich sie von 3,55 Mrd. CHF auf 2,93 Mrd. CHF zurückgegangen ist. Anders gesagt: Die Situation ist immer noch kontrollierbar, und die importierte Inflation könnte eine Lösung für die Schweiz sein, auch wenn das bedeuten könnte, die Exportwirtschaft zu opfern. Mit zunehmenden Nachweisen der schädlichen Auswirkungen des starken CHF auf die Schweizer Binnenwirtschaft, sollten sich die Forderungen an die SNB zur Verteidigung des CHF häufen. Der SNB gehen jedoch die Optionen aus, da sie bereits viele politische Instrumente ausgeschöpft hat.
CBT wird feinabstimmen
Die türkische Zentralbank wird wohl ihren Leitzins bei 7,50% halten und den Tagesgeldsatz um 25 Basispunkte auf 8,75% absenken. Die Währungsbehörde befindet sich in einer extrem heiklen Situation zwischen einer Divergenz bei der Inflation und den Wachstumsprognosen und dem komplexen sozialen/politischen Hintergrund. Was die CBT auch machen wird, sie muss die Kontrolle behalten und darf keine Panik oder Unklarheit vermitteln. Wir erwarten daher eine Feinabstimmung beim Kreditzins und möglicherweise eine Senkung des Leitzinses. Die Wachstumsperspektiven verschlechterten sich weiter. Die Industrieproduktion ging von 5,6% im Jahresvergleich auf 1,1% zurück, und der PMI für das verarbeitende Gewerbe festigte sich unter der Schwelle von 50. Die Inflation beschleunigt sich weiter und springt aufgrund der volatilen Nahrungsmittelpreise auf 8,79% im Jahresvergleich. Auf der Pressekonferenz zum Inflationsbericht für Juli wies CBT-Chef Cetinkaya auf einen erwarteten Anstieg bei der Inflation hin, behielt aber seine Prognosen für 2016 unverändert bei, die eine Umkehr anzeigen. Wir gehen von zusätzlichen vorsichtigen Senkungen aus, da sich die CBT auf den Kerninflationstrend konzentriert, um die schwächer werdenden Wachstumsprognosen zu unterstützen.
Ungarn wartet ab
Das geldpolitische Komitee der ungarischen Nationalbank wird wohl die Zinsen bei 0,90% halten. Die Inflationsdynamik bleibt schwach, und das BIP-Wachstum hat die Erwartungen übertroffen. Gesunde Arbeitsmärkte und steigende reale Löhne sind aber ein Lichtblick für die inländischen Prognosen. Jegliche mit dem Brexit verbundene Schwäche wurde bisher nicht importiert, und aufgrund der soliden Daten aus Europa ist es unwahrscheinlich, dass diese für die Zukunft dramatische Auswirkungen haben wird (auch wenn Risiken bleiben). Nach der heutigen Pause sollten 2017 weitere Lockerungsmaßnahmen folgen.
EURUSD Der Kaufdruck für den EUR/USD hält an. Der Kaufdruck ist immer noch wichtig. Ein starker Widerstand liegt bei 1,1428 (Hoch vom 23. 6. 2016). Eine Stundenunterstützung findet sich bei 1,1046 (Tief vom 5. 8. 2016). Erwarten Sie weiteres Anziehen der Kurse. Langfristig unterstützt die technische Struktur eine sehr langfristige bärische Tendenz, so lange der Widerstand bei 1,1714 (Hoch vom 24. 8. 2015) hält. Seit Anfang 2015 handelt das Paar bereichsgebunden. Starke Unterstützung findet sich bei 1,0458 (Tief vom 16. 3. 2015). Doch seit dem letzten Dezember deutet die derzeitige technische Struktur auf einen allmählichen Anstieg hin.
GBPUSD Der GBP/USD klettert innerhalb des Abwärtstrendkanals höher. Doch das mittelfristig bärische Momentum hält noch immer an. Ein Stundenwiderstand findet sich bei 1,3372 (Hoch vom 3. 8. 2016). Eine Stundenunterstützung liegt bei 1,3024 (Tief vom 19. 8. 2016). Das langfristig technische Muster ist sogar noch negativer, nachdem der Brexit den Weg für weitere Rückgänge bereitet hat. Eine langfristige Unterstützung zeigt sich bei 1,0520 (1. 3. 85) und scheint ein anvisierbares Ziel zu sein. Ein langfristiger Widerstand liegt bei 1,5018 (24. 6. 2015) und würde eine langfristige Umkehr im negativen Trend darstellen. Doch dies sieht für den Moment noch ziemlich unwahrscheinlich aus.
USDJPY Der USD/JPY pendelt um die Marke von 100,00. Die technische Struktur deutet darauf hin, dass das Paar an Momentum zulegt, um weiter nach unten zu gehen. Eine starke Unterstützung liegt bei 99,02 (Tief vom 24. 6. 2016). Ein Stundenwiderstand liegt bei 102,83 (Hoch vom 2. 8. 2016). Der Verkaufsdruck sollte anhalten. Wir favorisieren eine langfristig bärische Tendenz. Unterstützung liegt jetzt bei 96,57 (Tief vom 10. 8. 2013). Ein allmählicher Anstieg in Richtung des Hauptwiderstands bei 135,15 (Hoch vom 1. 2. 2002) scheint nun völlig unwahrscheinlich. Erwarten Sie weiteren Rückgang bis zur Unterstützung bei 93,79 (Tief vom 13. 6. 2013).
USDCHF Der USD/CHF hat die Richtung gewechselt. Die Unterstützung bei 0,9522 (Tief vom 23. 6. 2016) wird als Ziel anvisiert. Ein Stundenwiderstand liegt bei 0,9659 (Hoch vom 9. 8. 2016). Erwarten Sie weiteren bärischen Druck. Langfristig handelt das Paar seit 2011 noch immer bereichsgebunden, trotz einiger Aufregungen, nachdem die SNB die CHF-Bindung an den EUR aufgehoben hatte. Eine Schlüsselunterstützung findet sich bei 0,8986 (Tief vom 30. 1. 2015). Die technische Struktur deutet dennoch eine langfristig bullische Tendenz an, seit sich der Franken im Januar 2015 vom Euro löste.