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Sibanye-Stillwater mit positiver Quartalsbilanz und gutem Ausblick

Veröffentlicht am 15.05.2019, 04:31
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Der Südafrikanische PGM- und Edelmetallproduzent Sibanye-Stillwater (JO:SGLJ) (ISIN: ZAE000173951 / JSE: SGL) legte seine Bilanz für das 1. Quartal 2019 vor.

Dabei überraschten die Südafrikaner positiv, trotz des Mitte November 2018 von den südafrikanischen Gewerkschaften initiierten Streiks mit allen damit verbundenen negativen Auswirkungen. Auch wenn sie für die erste Quartalsbilanz 2019 nicht mehr wirksam wurde, konnte mit der Gewerkschaft AMCU erfreulicherweise zum 17. April 2019 eine Einigung erzielt und der Streik beigelegt werden. Mit den beiden anderen Gewerkschaften NUM und UASA sind gleichlautende Beschlüsse vorgesehen, die ab 1. Juli 2019 in Kraft treten könnten.

Die präsentierten Quartalsergebnisse lagen im Plan, was aber vorwiegend an der starken PGM-Metallproduktion und vor allem an den erzielten hohen Verkaufspreisen lag.

In den USA wurden mit 130.899 Unzen 2E PGM zwar 13 % weniger als im gleichen Abrechnungszeitraum des Vorjahres produziert, allerdings erhöhte sich die Recycelmenge um mehr als 5 % auf 201.289 Unzen. Aufgrund der hohen Verkaufspreise von 1.305,- USD je Unze, die damit rund 27 % über denen des Vorjahresquartals lagen, konnten die von 632,- USD auf 833,- USD je Unze gestiegenen Gesamtförderkosten (‚AISC‘) nahezu kompensiert werden.

Die südafrikanische Produktion der 4E PGM-Metalle lag mit 263.805 Unzen im erwarteten Rahmen. Auch wenn hier die Produktionskosten auf Basis ‚AISC‘ mit 909,- USD je Unze gegenüber 2018 mit 851,- USD je Unze leicht gestiegen sind, konnten die Verkaufserlöse von 1.221,- USD je Unze Schlimmeres verhindern.

Nicht so gut lief es bei der durch die Streiks beeinträchtigten südafrikanischen Goldproduktion. Lediglich 143.278 Unzen Gold (2018: 291.500 Unzen) zu ‚AISC‘ von 2.030,- USD je Unze (2018: 1.336 USD je Unze) wurden produziert. Da der Verkaufspreis von 1.306,- USD je Unze nichts am Betriebsergebnis korrigieren konnte, ergab sich ein Quartalsverlust in Höhe von 115,0 Mio. USD, während im ersten Quartal des Vorjahres noch 31,3 Mio. USD Gewinn zu Buche standen.

Allerdings gibt sich das Management des Unternehmens zuversichtlich, nach Beendigung der Streiks und Überarbeitung der Jahresplanung auf einer guten Basis weiterarbeiten zu können.

Im Gruppenergebnis erzielte der Konzern im besagten Zeitraum einen Überschuss von 12,5 Mio. USD, gegenüber 131,7 Mio. USD im Q1-2018.

In den PGM-Betrieben der USA waren vorübergehend die höhergradigen Erzzugänge im Untergrund schwierig zu erreichen, was zu einem Produktionsrückgang von 12 % gegenüber dem Vorjahresquartal führte und die Gesamtförderkosten in die Höhe schnellen ließ. Aber auch hier sieht sich das Unternehmen auf einem guten Weg und wird mit höheren Erzgehalten die Kosten zukünftig wieder nach unten korrigiere. Daher hält das Management am Erreichen seines Jahresziels für 2019 von 645.000 – 675.000 Unzen zu ‚AISC‘ von 690,- USD bis 730,- USD je Unze fest.

In Südafrika konnte man einen zudem die Konditionen der ‚toll milling‘ Erzverarbeitung mit Anglo American (LON:AAL) Platinum vorteilhaft abändern, was wesentliche Vorteile für Sibanye-Stillwater mit sich bringt. Demnach verbleiben das Erz und die Produkte im Eigentum von Sibanye-Stillwater. Somit erhält das Unternehmen auch den vollen Verkaufserlös ohne die früheren Abschläge. Auch wenn die Kosten der Lohnverarbeitung etwas höher ausfallen, wird sich das dennoch positiv auf das Betriebsergebnis auswirken. Im 1. Quartal wurde allerdings Erzmaterial mit niedrigeren Gehalten nicht zur Verarbeitung gebracht, da dies unwirtschaftlich gewesen wäre. Daher wurde ein neuer Plan entwickelt, die Untergrundoperationen auf ‚Rustenberg‘ auf höhergradigen Erzabbau zu konzentrieren, um wirtschaftlicher arbeiten zu können.


Quelle: Sibanye-Stillwater

Hinsichtlich der Südafrika-Betriebe bleibt man unverändert zuversichtlich und hält an seinem prognostiziertem Jahresergebnis von 1 Mio. bis 1,1 Mio. Unzen PGM-Metalle zu ‚AISC‘-Kosten von 922,- USD bis 974,- USD fest.

Abseits der Quartalsergebnisse wurde bei den Akquisitionsverhandlungen von Lonmin per 29. April 2019 ein nachgebessertes Angebot abgeschlossen, das den gestiegenen Verkaufspreisen der Platingruppenmetalle Rechnung trägt. Der 2017 ursprünglich vereinbarte Tauschwert über 0,967 Aktien von Sibanye-Stillwater für eine Lonmin-Aktie wurde um 0,033 aufgewertet. Die Umsetzung ist jedoch noch abhängig von der Zustimmung der Aktionäre und den zuständigen Aufsichtsbehörden.

Ebenfalls nach Ablauf des Quartals startete das Unternehmen im April 2019 mit einer Finanzierungsrunde, bei der über die Ausgabe von 108.932.356 neuen Aktien (rd. 5 % aller Aktien) zu einem Preis von 15,50 Rand umgerechnet rd. 120 Mio. USD an frischem Kapital eingenommen werden sollen. Mit einem Vorwärtsverkauf von 105.906 Unzen Gold zum Fixpreis von 1.200,- USD je Unze, lieferbar im 4. Quartal 2019, nahm man am 11. April zusätzliche 125 Mio. USD ein. Alle Finanzmittel dienen der Liquidität und der finanziellen Flexibilität des Unternehmens.

Zusammenfassend kann man das Jahr 2018 wahrscheinlich als eine Art Übergangsjahr betrachten, in dem die jüngsten Übernahmen und Kooperationen verarbeitet wurden. Nun, so scheint es zumindest, kann man anfangen, die ersten Früchte zu ernten. Wenn nun auch die Goldproduktion wieder an Fahrt aufnimmt, sollte der Konzern wieder gut in der Spur sein.

Viele Grüße
Ihr
Jörg Schulte


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