Der südafrikanische Gold- und PGM-Metall-Produzent Sibanye-Stillwater (JO:SGLJ) (ISIN: ZAE000173951 / NYSE: SBLG) hat das am 14. Februar angekündigte Konsultationsverfahren mit relevanten ‚Stakeholdern‘ über die geplante Umstrukturierung seiner südafrikanischen Goldbergbaubetriebe sowie der damit verbundenen Dienstleistungseinrichtungen erfolgreich abgeschlossen. Dieses ‚S189‘-Verfahren resultiert aus den laufenden finanziellen Verlusten, die seit 2017 auf ‚Beatrix 1‘ und ‚Driefontein 2, 6, 7 und 8‘ verbucht werden.
Bis zu 5.870 Mitarbeiter und 800 Auftragnehmer sind vermutlich noch von den Maßnahmen betroffen. Insgesamt allerdings konnten die Arbeitsplatzverluste nach Verfahrensabschluss beinahe halbiert werden, wobei rund 3.450 Mitarbeiter letztendlich die Betriebe verlassen haben. Der Großteil ist einem freiwilligen Ausscheiden aus dem Betrieb, einer vorzeitigen Pensionierung und einem natürlichen Arbeitskräfteabgang geschuldet. Zwangsentlassungen waren auf 800 Mitarbeiter sowie 550 Vertragsarbeiter beschränkt.
CEO Neal Froneman meint, dass man aktuell eine schwierige Phase durchlaufe, den Konzern jedoch nun strategisch für die anstehenden Platin-Lohnverhandlungen und die Integration von Lonmin gut positioniert habe. Er freut sich, die ‚S189‘-Konsultation abgeschlossen sowie das Ausmaß der Betriebe auf verantwortungsvolle Weise erfolgreich reduziert zu haben und unterstreicht: „Auch wenn die Umstrukturierung ein schwieriger und emotionaler Prozess ist, liegt unser Hauptaugenmerk auf der Nachhaltigkeit der verbleibenden Betriebe.“Um die Nachhaltigkeit der Goldminenin West Rand weiter zu sichern und eine vorzeitige Schließung zu vermeiden, sei ein kontinuierlicher, regionaler Ansatz erforderlich, mit dem man, so der Firmenchef, die Kosten durch Rationalisierung von Infrastruktur und Dienstleistungen einschließlich einer regionalen Grubenwasserhaltungslösung weiter senken könne. „Wir konzentrieren uns nun darauf, die Rentabilität der südafrikanischen Goldbergbaubetriebe stetig und sicher wiederherzustellen“, sagt Fronemanund weist darauf hin, dass die südafrikanischen Goldbergbaubetriebe erst kürzlich und dazu noch in einer besonders schwierigen und destabilisierenden Phase einen Rekord von fünf Millionen Schichten ohne Todesfälle erzielt hätten.
Erfreulicherweise konnte man mit den Stakeholdern vereinbaren, dass ‚Driefontein 8‘ so lange in Betrieb bleibt, wie er durchschnittlich Gewinn erzielt, also gut drei Monate unter Berücksichtigung der ‚All-in Sustaining Costs‘ (Gesamtförderkosten), womit sich für rund 970 Angestellte und 55 Vertragsarbeiter das Beschäftigungsverhältnis verlängert. Sollte der Betrieb allerdings weiterhin Verluste verbuchen, wird er unverzüglich in den Wartungszustand versetzt. Für die Betriebe ‚Beatrix 1 und 2‘ und ‚Driefontein 2, 6 und 7‘ wurden keine wirtschaftlichen Alternativen gefunden, weshalb ‚Beatrix 1‘ und ‚Driefontein 2‘ in den Wartungszustand versetzt wurden und ‚Driefontein 6 und 7‘ sowie ‚Beatrix 2‘ zunächst geschlossen werden.
Zusätzliche Kostensenkungen sind unter anderem über die Rationalisierung einzelner Wohneinheiten, Ausbildungseinrichtungen, betrieblicher Gesundheitszentren und primärer Gesundheitseinrichtungen vorgesehen. Darüber hinaus erwägt das Unternehmen strategische Initiativen zur Ermöglichung einer kontrollierten Flutung in Verbindung mit einer Reduzierung der Pumpkosten, einschließlich Rationalisierung der Pumpinfrastruktur im Schacht ‚Driefontein 10‘.
Gleichzeitig schreitet der Edelmetallproduzent nach Ende des fünfmonatigen Streiks in seinen südafrikanischen Goldbergbaubetrieben stetig mit dem Hochfahren auf eine normalisierte Produktion voran. Die erneute Ausbildung der Mitarbeiter und die Wiedereingliederung der Arbeitsteams wurden abgeschlossen, und die Umweltbedingungen in den Arbeitsbereichen, von denen sich viele über Monate im Ruhemodus befanden, sind wieder auf einem angemessenen Niveau angelangt. Um zu gewährleisten, dass die Produktion sicher wiederhergestellt wird, geht Sibanye bei dem Prozess äußerst bedächtig vor, so dass letztendlich zu Beginn des dritten Quartals 2019 mit einer Normalisierung des Produktionsniveaus zu rechnen ist. Für das zweite Halbjahr 2019 gehen die Südafrikaner von einer Produktionsleistung von 16.000 kg bis 17.000 kg (514.000 Unzen bis 546.000 Unzen) Gold aus, was das prognostizierte Produktionsniveau vor dem Streik und eine auf Jahresbasis umgerechnete implizierte Rate von ca. 34.000 kg bis 35.000 kg (1.090.000 bis 1.150.000 Unzen) widerspiegelt. Die jährliche Produktion aus den Goldbergbaubetrieben (ohne DRDGOLD) für 2019 einschließlich des ersten und zweiten Quartals wird streikbedingt voraussichtlich zwischen 24.000 kg und 25.000 kg (772.000 Unzen bis 804.000 Unzen) liegen.
Während eine Produktionsnormalisierung die Stückkosten im zweiten Halbjahr 2019 wieder erheblich senken wird, führen höhere Investitionsausgaben (zwecks Ausgleich der im ersten Halbjahr 2019 zu geringen Kapitalausgaben sowie Umstrukturierungskosten) im zweiten Halbjahr 2019 zu vorübergehend erhöhten Gesamtkosten (‚AISC‘) zwischen 1.350,- USD pro Unze bis 1.450,- USD pro Unze. Auf Jahresbasis hochgerechnet werden die ‚AISC‘ aufgrund der höheren Stückkosten ab dem 1. Halbjahr 2019 voraussichtlich im Durchschnitt zwischen 1.640,- USD pro Unze bis 1.725,- USD pro Unze liegen.
Für 2019 plant das Unternehmen Investitionen in Höhe von rund 173 Mio. USD bei einem durchschnittlichen Wechselkurs von 13,55 ZAR/USD, darunter circa 16 Mio. USD Projektkapital. Im zweiten Halbjahr 2019 sind Investitionen in Höhe von ca. 140 Mio. USD vorgesehen.
Viele Grüße
Ihr
Jörg Schulte
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