Bisher war 2021 kein gutes Jahr für Gold-Bullen. Seit Jahresbeginn ist der Preis des Edelmetalls um über 10% gefallen. Gold lag zu Beginn des Jahres bei etwa 1.900 Dollar je Feinunze und notiert derzeit nur noch knapp über 1.700 Dollar.
Damit ist das glänzende Metall von seinem Anfang August 2020 erreichten Intraday-Rekordhoch von fast 2.075 Dollar meilenweit entfernt. De facto beläuft sich die magere Rendite der letzten 12 Monate auf kaum mehr als 2%.
Angesichts der Rückgänge in den letzten Wochen fragen sich die Marktteilnehmer, ob der März ein günstiger Zeitpunkt sein könnte, um in das Edelmetall zu investieren. Daher werden wir im heutigen Artikel die Einflussfaktoren für den Goldpreis erörtern und einen Exchange Traded Fund (ETF) für all die Goldoptimisten vorstellen, die auf eine Trendwende in den kommenden Monaten setzen wollen.
Die Einflussfaktoren auf den Goldpreis
Gold wird seit Jahrhunderten sowohl als Wertspeicher als auch als Tauschmittel hoch geschätzt. In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und erhöhter Volatilität gilt es zudem als sicherer Hafen.
Die Wertentwicklung von Aktien ist in der Regel negativ mit Gold korreliert. Das glänzende Metall tendiert dazu, sich gut zu behaupten, wenn an den Aktienmärkten Angst vorherrscht. Seit März 2020 ist diese Beziehung jedoch nicht vollständig intakt geblieben. In den letzten Tagen waren viele Aktien volatil und standen unter Druck. Der folgende Chart zeigt den Rückgang des S&P 500 seit Mitte Februar.
Im vergangenen Monat blieb der Goldpreis dennoch weiter schwach. Allerdings könnten die kommenden Wochen wieder die inverse Beziehung zwischen den Aktienindizes und Gold zeigen.
Derzeit stimmen viele Analysten darin überein, dass die makroökonomischen Bedingungen den Goldpreis wahrscheinlich stützen werden. Rückenwind könnte von der fortgesetzten lockeren Geldpolitik der Zentralbanken, insbesondere der Federal Reserve, und Berge von Staatsschulden kommen. Die Fed dürfte für die nächste Zeit den Geldhahn offenlassen, was den Goldpreis festigt. Ebenso ist das Konjunkturprogramm der Administration eine weiterer positive Triebkraft für den Goldpreis.
Angesichts der groß angelegten Impfbemühungen in den USA könnte der Bärenmarkt bei Gold sich jedoch wieder durchsetzen und die Nachfrage nach Edelmetallen dann generell sinken, sollte sich das tägliche Leben eher früher als später wieder normalisieren. Wenn in der US-Wirtschaft jedoch eine schnelle Überhitzung einsetzt, könnte die Inflation leicht steigen und den Goldpreis in die Höhe treiben.
Wir müssen uns auch daran erinnern, dass der Goldpreis sich entgegengesetzt zum Kurs des US-Dollars bewegt. Daher müssten Anleger den US-Dollar-Index im Auge behalten, der den Wert der US-Währung gegenüber einem Korb aus sechs Währungen einiger der wichtigsten US-Handelspartner widerspiegelt. Über den Großteil des Jahres 2020 hin war der Index stetig gesunken. Im Jahr 2021 ist er jedoch gestiegen. Wenn sich die Aufwertung des Dollars fortsetzen würde, könnte Gold noch weiter fallen.
Schließlich könnte die Saisonalität ein weiterer Faktor sein, der von einigen Anlegern berücksichtigt wird. Befürworter der Saisonalitäten weisen darauf hin, dass die Rendite und die Volatilität bestimmter Vermögenswerte zu bestimmten Jahreszeiten tendenziell wiederkehrende Muster aufweisen.
Ein Beispiel wäre die Studie von Dirk G. Baur von der Universität von Western Australia, die hervorhebt:
"September und November sind die einzigen Monate mit positiven und statistisch signifikanten Goldpreisänderungen. Dieser "Herbsteffekt" ist abhängig von mehreren Risikofaktoren. Diese Anomalie kann mit der Absicherung der Nachfrage durch die Anleger in Erwartung des "Halloween-Effekts" an der Börse, der Nachfrage nach Goldschmuck in der Hochzeitssaison in Indien und der negativen Anlegerstimmung aufgrund der kürzeren Herbsttage erklärt werden."
Eine andere Studie kommt jedoch zum Schluss, dass die positiven Renditen hauptsächlich in den Monaten August, September, Februar und April erzielt werden. Ein Blick auf einen längerfristigen Goldchart zeigt aber, dass jedes Jahr anders ist.
Wir glauben daher, dass eine Analyse der monatlichen Renditen von 2020 keine klare Vorhersage über den Goldpreis in 2021 ergeben kann.
SPDR Gold Shares
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Aktueller Kurs: 159,14 USD
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52-Wochen-Spanne: 136,12 - 194,45 USD
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Kostenquote: 0,4% pro Jahr
Der SPDR® Gold Shares Fund (NYSE:GLD) hält Goldbarren, das einzige Kapital des ETFs - abgesehen von etwas Bargeld. Der Fonds wurde im November 2004 in den Handel gebracht und verwaltet mittlerweile über 58 Milliarden US-Dollar. In den letzten Wochen hat der Fonds regelmäßig Abflüsse verzeichnet.
In den letzten 12 Monaten ist der GDL um etwa 1% gestiegen. Im Jahr 2021 fiel jedoch ein Verlust von über 10% an. Anders ausgedrückt: der Preis des ETF folgt genau dem Preis von Kassagold.
Das 150-Dollar-Niveau dürfte in den kommenden Wochen als Unterstützung und das 165-Dollar-Niveau als Widerstand dienen. Wenn die Bullen die Oberhand gewinnen, könnten 170 Dollar das nächste Ziel sein. Im März erwarten wir, dass der ETF überwiegend zwischen 150 und 160 US-Dollar gehandelt wird. Die Analysten sind sich uneinig wohin es in 2021 als Nächstes gehen wird. Nach einer Konsolidierungsphase, die Wochen dauern könnte, erwarten wir, dass die nächste Bewegung nach oben geht.
Obwohl es nicht möglich ist, einen genauen Tiefpunkt für den Fonds zu ermitteln, könnten diejenigen Anleger, die das Metall optimistisch sehen, einen weiteren Rückgang als Chance betrachten, um sich in den GLD einzukaufen.
Fazit
Die Ausführungen belegen, dass viele Faktoren den Preis des Goldes beeinflussen. Folglich lässt sich der Goldpreis nicht einfach bewerten. Das Interesse kurzfristiger Händler an Gold wächst und schwindet typischerweise rasch. Für viele langfristige Anleger dürfte Gold jedoch als Portfolio-Bestandteil im Jahr 2021 seinen Reiz haben.
Finanzberater schlagen normalerweise vor, 5 bis 10% eines Anlageportfolios Edelmetallen wie Gold zuzuweisen. Neben dem Kauf eines Fonds wie GLD ist das Halten der physischen Barren eine Alternative.
Der Besitz von Gold durch Investitionen in Bergbauunternehmen ist eine weitere Möglichkeit, der Kurve einen Schritt voraus zu sein. Einer bullischen Bewegung beim Rohstoff folgen typischerweise Gewinne bei Bergbauaktien.
Mehrere ETFs konzentrieren sich auf Goldminen. Zu ihnen gehören: