In den letzten Monaten sind die Rohstoff-Preise auf breiter Front gestiegen. Nicht nur Energie wie Öl (+276%), Baumaterialien wie Holz (+550%) und Industriemetalle wie Kupfer (+131%), sondern auch Agrarrohstoffe wie Kaffee (+70%) und Palmöl (+112%) haben sich seit dem Corona Crash im März 2020 größtenteils mehr als verdoppelt. Der Bloomberg Commodity Spot Index notiert bereits auf dem höchsten Stand seit 2021. Neben den Produktions-, Angebots- und Logistik-Engpässen ist vor allem die ultra laxe Geldpolitik der Zentralbanken weltweit dafür verantwortlich.
So hat in der Eurozone die Bilanz der EZB mit 7,568 Mrd. Euro ein neues Allzeithoch erreicht. Im Wochenvergleich stiegen die Gesamtaktiva um 9,7 Mrd. Euro weiter an. Damit entspricht die EZB-Bilanz nun 76,2% des BIP der Eurozone. In Deutschland sind die Inflationserwartungen daher weiter gestiegen steigen. Der Crack-Up-Boom geht also weiter und die Inflation bahnt sich ihren Weg in die Realwirtschaft.
Einzig die Edelmetalle (mit Ausnahme von Palladium) hängen der Entwicklung bislang etwas hinterher. Allerdings dürfte die schwierige acht Monate währende Korrektur Im Edelmetall-Sektor mit dem Doppeltief beim Goldpreis Ende März beendet worden sein. Seitdem ist bereits eine (wenn auch etwas wackelige) Erholung zu beobachten. Während der Goldpreis immer wieder die psychologische Marke von 1.800 US-Dollar attackiert, muss Silber im nächsten Schritt den Widerstand um 27 US-Dollar überwinden.
Wochenchart Silber in US-Dollar – Der Squeeze kommt
Im größeren Bild hat sich auch in den letzten vier Wochen die seitwärts verlaufende Konsolidierung am Silbermarkt fortgesetzt. Das Kaufsignal beim Stochastik Oszillator ist intakt und lässt weiterhin viel Spielraum nach oben. Gleichzeitig ist durch den Tiefpunkt Ende März ein neuer Aufwärtsrendkanal entstanden. Sollte sich dieser Trendkanal weiter fortsetzen, wird der Silberpreis nicht mehr unter 25,40 US-Dollar fallen!
Insgesamt spitzt sich die Situation damit auf der Oberseite in den kommenden Wochen bzw. ein bis drei Monaten weiter zu. Sobald die Bullen das obere Bollinger Band (27,03 US-Dollar) nach oben aufbiegen können, sollte es zu einem zügigen Angriff auf die Widerstandszone zwischen 28 und 30 US-Dollar kommen. Ob dieser dann erfolgte Bollinger Band Squeeze auch direkt zum nachhaltigen Ausbruch über die Marke von 30 US-Dollar führt, ist momentan noch nicht absehbar. Möglich wäre es, denn es hat sich im Laufe der letzten Monate doch jede Menge Energie am Silbermarkt aufgestaut.
Eine neuerliche (letztmalige) Korrekturschleife wäre natürlich ebenso möglich, wobei die aktuellen Preise um 26,80 US-Dollar, wenn überhaupt, nur noch knapp unterboten werden dürften.
Für den Hoch- bis Spätsommer sollte der Ausbruch über die 30 US-Dollar am Silbermarkt fest eingeplant werden.
Tageschart Silber in US-Dollar – Erholung bahnt sich ihren Weg
Auf dem Tageschart setzt sich die erwartete Erholung weiter fort. Allerdings fehlt es bislang an Momentum. Gleichzeitig konnten die Silber Bullen aber jegliche Rücksetzer unter die Marke von 26 US-Dollar schnell wieder abfangen. Damit verschiebt sich der Fokus nun immer mehr auf die Oberseite. Der aktuelle Vorstoß bis auf 26,80 US-Dollar macht einen nachhaltigen Eindruck und könnte den Ausbruch über die Marke von 27 US-Dollar endlich einleiten. Allerdings müssen die Bullen dazu dann auch das obere Bollinger Band (27,03 US-Dollar) weiter aufbiegen. Die leicht rückläufige Stochastik bestätigt in diesem Kontext aber, dass die Bullen weiter das Heft in der Hand halten. Kurzfristig sind damit Kurse im Bereich um 28 US-Dollar denkbar. Sollte der Ausbruch über 27 US-Dollar am Silbermarkt neue Kräfte freisetzen, kann es direkt weiter bis 30 US-Dollar gehen.
Sehr viel günstiger als aktuell wird man die Feinunze Silber vermutlich nicht mehr bekommen…