Nach zwei Jahren beeindruckender Gewinne im S&P 500 seit dem Tiefstand im Oktober 2022 zeigt der Bullenmarkt keinerlei Anzeichen einer Abschwächung.
Die Jahre 2023 und 2024 waren durchweg positiv, und selbst Anleihen – trotz begrenzter Renditen – haben begonnen, Anlegern bescheidene Erträge zu bieten.
Aber bei einem Markt, der auf einem solch hohen Niveau agiert, drängt sich die Frage auf: Wie sollte man diese Phase meistern?
Auf verschiedenen Veranstaltungen, an denen ich in letzter Zeit teilgenommen habe, habe ich mit zahlreichen Investoren gesprochen. Immer wieder taucht dasselbe Dilemma auf – wie soll man mit dieser Marktlage umgehen?
Während ich keine Kristallkugel habe, möchte ich meine Herangehensweise an diese außergewöhnliche Phase mit dir teilen.
Was uns die Geschichte über Bullenmärkte lehrt
Betrachten wir das große Ganze. Historisch gesehen dauern Bullenmärkte oft über Jahre an, selbst wenn die Bewertungen bereits überhöht erscheinen.
In der Vergangenheit haben wir ähnliche Phasen erlebt, in denen die Aufwärtstrends über lange Zeit andauerten, unterbrochen nur von kurzen Korrekturen. Während dies für einige wie eine endlose Party wirken mag, wissen seriöse Investoren, dass steigende Preise oft auch den Moment der Vorsicht signalisieren.
Warum? Mit steigenden Bewertungen sinken die erwarteten zukünftigen Renditen. Es ist wichtig zu bedenken, dass die bereits erzielten Gewinne in der Vergangenheit liegen – entscheidend ist, was die Zukunft bringt.
Also stellt sich die große Frage:
Wie sollte man in einer solchen Phase handeln?
Aus meiner Sicht liegt der Schlüssel in der Balance. Einerseits sollte man weiterhin die Stärke des Marktes nutzen. Andererseits ist es klug, sich auf potenzielle Rückschläge und stärkere Einbrüche vorzubereiten.
Es ist eine schwierige Aufgabe, aber zu versuchen, "auszusteigen und abzuwarten" bis ein Einbruch kommt, ist möglicherweise nicht die beste Strategie. Die Inflation verringert die Kaufkraft von Ersparnissen, und jeder, der 2023 abseits stand, wäre immer noch an der Seitenlinie. Langfristige Anleger, die im Markt bleiben, fahren in der Regel besser.
Das Prinzip "Zeit im Markt" bleibt entscheidend – den perfekten Zeitpunkt für den Ausstieg und den Wiedereinstieg zu finden, ist berüchtigt schwierig.
Das bedeutet jedoch auch, dass du bereit sein musst, die unvermeidlichen Marktrückgänge zu überstehen, die in extremen Fällen sogar 20 %, 30 % oder gar 40 % betragen können.
Wer einen langfristigen Horizont von 15 bis 20 Jahren hat, kann sich dafür entscheiden, einfach nichts zu tun und den Sturm auszusitzen – hierbei spielt das Verhalten des Anlegers oft eine größere Rolle als technische Manöver.
Für andere ist Diversifikation der Schlüssel. Selbst Warren Buffett hat sich allmählich hin zu kurzfristigen Staatsanleihen bewegt – ein Schritt, den ich in gewisser Weise auch gehe.
Diese Strategie ermöglicht es, attraktive Renditen zu erzielen, während man dennoch im Aktienmarkt engagiert bleibt, um bei einem Umschwung flexibel reagieren zu können.
Auch eine geografische Diversifikation oder eine Verschiebung der Sektoren – beispielsweise eine Verringerung des Tech-Exposures zugunsten defensiverer Titel – sind Möglichkeiten, das Risiko zu managen und gleichzeitig im Markt zu bleiben.
Am Ende gibt es viele Optionen. Es liegt an jedem einzelnen Investor, seinen eigenen Prozess zu definieren und den für sich richtigen Weg zu wählen.
In eigener Sache: Möchten Sie Ihr Wissen teilen und dabei verdienen? Werden Sie jetzt Affiliate von InvestingPro und erhalten Sie 70 % Provision auf jeden Abschluss. Erfahren Sie hier mehr über unser Programm und wie Sie starten können.