Sind die Investoren jetzt schon bereit, den Coronavirus als erledigt abzuhaken? Erste Indizien sprechen dafür. Die aktuelle Situation ist unverändert ernst: es liegen mittlerweile über 20.000 Erkrankungen vor und die Zahl der Toten ist auf 425 gestiegen. Die Casinos in Macau sollen vorübergehend ihren Betrieb einstellen und Hyundai (KS:005380) setzt seine Fertigung in Südkorea aus, weil ein Zulieferer aus China derzeit seine Werke geschlossen hat. Rohstoffe wie Kupfer und Eisenerz fallen weiter und Japan fürchtet um sein Wirtschaftswachstum, sollte der Virus nicht weit vor Beginn der Olympischen Spiele erfolgreich besiegt sein. Glaxos Chefmediziner sagt, eine Spritze gegen den Virus sei frühestens in 12 Monaten verfügbar. Aber es gibt auch einige entspannende Argumente: Gilead (NASDAQ:GILD) Sciences testet zur Zeit mit den Behörden in China sein Medikament Remdesivir, das bereits bei anderen Erregern der Coronavirus-Gruppe erfolgreich angeschlagen hätte. Zudem greift an den Märkten die Zuversicht um, dass der Höhepunkt der Erkrankungswelle bald überschritten sei. Begründet damit, dass die Inkubationszeit ca. 14 Tage betrage und durch die strenge Quarantäne der Virus erfolgreich regional eingesperrt worden sei. Wie so oft in schwierigen Marktphasen gehen auch jetzt wieder die Börsianer extrem früh in den Antizipationsmodus, beginnen im konkreten Fall also, bereits den Sieg über das Virus zu feiern. Mir ist das eigentlich etwas zu voreilig. Aber das verbesserte Sentiment, erkennbar im apano-Stimmungsindex am Rückgang der Volatilität und an der Erholung der EM-Bonds sowie an der starken Markterholung in China heute früh nach einem schwachen Start in den Handelstag, kann nicht ignoriert werden. Wir werden in den beiden von uns betreuten apano-Fonds deshalb heute die eingebauten Absicherungen teilweise auflösen.