Die Börsen in Australien und Japan starteten heute mit deutlichen Aufschlägen in das neue Jahr, wobei die gestrige Erholung der US-Märkte im Sitzungsverlauf einen zusätzlichen Impuls beisteuerte. China hingegen war leicht rückläufig – die PBoC reduzierte ihre „Nettoinjektion“ von kurzfristigem Geld, was Stirnrunzeln auslöste. Der Chinext-Index erlebte einen Fehlstart ins neue Jahr und schloss nach freundlicher Eröffnung mit -2,2%. Hongkong performte uneinheitlich: der Hang Seng Index zeigte sich behauptet, der Tech-Subindex verlor hingegen 1%. In diesem sind die Schwergewichte Tencent, Meituan, Alibaba (NYSE:BABA), JD.com (NASDAQ:JD) und Xiaomi (HK:1810) vertreten. Europa startet freundlich in den neuen Handelstag. Jedoch berichtete heute früh die Bild-Zeitung über eine neue Corona-Variante, die in Frankreich entdeckt worden sei und die noch mehr Mutationen aufweise als Omikron. Sie ist unter dem vorläufigen Namen „B.1.640.2“ katalogisiert. Das Thema der Mutationen wird uns 2022 begleiten. Es besteht jedes Mal aufs Neue das Risiko, dass eine solche sowohl aggressiv als auch gefährlich ist und im schlimmsten Fall Impfstoff resistent. Also ist es logisch, wenn die Investoren bei Meldungen über neue Variationen zunächst weitere Fakten haben wollen. Wegen des Fehlalarms bei Omikron - zwar aggressiv aber ungefährlich – ist es wahrscheinlich, dass die Anleger dieses Mal zunächst „cool“ bleiben und darauf verzichten, in Deckung zu gehen, so lange die Gefährlichkeit der neuen Variante nicht offiziell belegt ist. Die Rendite der 10y-US Staatsanleihen steigt weiter auf 1,63%, was insbesondere den Yen – mit seiner von der BoJ statisch auf 0% gehaltenen 10-Jahresrendite – im Vergleich zum USD immer weiter schwächt. Von der Öffnung der Zinsschere zwischen 2- und 10-jährigen US-Anleihen profitieren die Banken, da dies gut für deren Gewinnmarge ist. Ab wann der anhaltende Anstieg der US-Renditen den Börsenaufschwung gefährdet, ist nicht zu quantifizieren. Aber das Überschreiten des 2021er Hochs von 1,72%, das war Ende März, könnte psychologisch der Trigger sein, ab dem die Zinsen zum Belastungsfaktor für die US-Indizes avancieren. Denn die konkurrierende Dividendenrendite des S&P 500 ist auf Grund der hohen Aktienkurse derzeit extrem niedrig. Mit dem heutigen Eintritt der britischen Börsen in das Handelsjahr 2022 bekommt der STXE 600 einen frischen Schub, da die UK-Komponenten (Fluggesellschaften und Ölwerte) besonders gefragt sind. EM-Anleihen und China kosten den apano-Stimmungsindex je einen Punkt. Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.