Die europäischen Aktienmärkte gehen am Montag in den Korrekturmodus über. Das Umfeld bleibt von Unsicherheiten geprägt, insbesondere durch die anhaltende politische Diskussion um die Schuldenbremse in Deutschland. Sollte das geplante Fiskalpaket für Verteidigung und Infrastruktur nicht verabschiedet werden, besteht erhebliches Rückschlagpotenzial für den DAX. Ebenso würden zu große Zugeständnisse in der Sozialpolitik die positiven konjunkturellen Impulse verwässern. Positiv ist der Rückgang der Öl- und Gaspreise, die aufgrund der warmen Witterung weiter gesunken sind. Dies stärkt die Kaufkraft der Verbraucher und dämpft eventuell Inflationssorgen.
Auch in Asien bleibt der Handel von Unsicherheit geprägt. Während sich die Börsen in Tokio und Sydney leicht von den deutlichen Verlusten vom Freitag erholten, gerieten die chinesischen Märkte etwas unter Druck. Schwächer als erwartet ausgefallene Inflationsdaten für Februar deuteten auf eine nachlassende Nachfrage im ersten Quartal hin, auch wenn saisonale Effekte durch das chinesische Neujahrsfest eine Rolle gespielt haben. Die Verbraucherpreise in China sanken im Jahresvergleich um 0,7 Prozent - der erste Rückgang seit 13 Monaten. Dies verstärkt die Erwartung, dass Peking weitere Konjunkturmaßnahmen zur Stützung des Wachstums ergreifen könnte. Insbesondere Technologie- und Halbleiterwerte gerieten unter Abgabedruck, nachdem bekannt wurde, dass die US-Regierung Maßnahmen gegen das chinesische KI-Unternehmen Deepseek erwägt. Der Handelskonflikt zwischen China und den USA bleibt ein zentrales Thema, nachdem China am Montag neue Zölle von bis zu 15 Prozent auf US-Agrarprodukte eingeführt hat.
Auch Indien steht im Fokus der US-Handelspolitik, da das Land offenbar zu weiteren Zollsenkungen bereit ist, um den wachsenden Druck aus Washington zu entschärfen. Dies könnte sogar den Wettbewerb und das Wachstum der indischen Wirtschaft ankurbeln. Gleichzeitig spitzt sich die geopolitische Lage weiter zu: Die USA haben neue Sanktionen gegen den russischen Energiesektor angekündigt, die den Handel mit russischem Öl weiter erschweren könnten. Schon jetzt verlangsamen die bestehenden Sanktionen die iranischen Öllieferungen nach China, was zu verstärkten Umgehungsversuchen der Händler führt.
Am Freitag hatten sich an den US-Börsen (ETR:SXR4) Stagflationsängste breit gemacht, nachdem der Arbeitsmarktbericht für Februar enttäuscht hatte. Statt der erwarteten 170.000 neuen Stellen wurden nur 140.000 geschaffen, während die Arbeitslosenquote überraschend von 4,0 auf 4,1 Prozent stieg. Die schwachen Zahlen reihten sich in eine Serie von Konjunkturdaten ein, die zuletzt auf eine Abkühlung der US-Wirtschaft hindeuteten. Beruhigend wirkten jedoch die Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell. Er betonte, dass sich die US-Wirtschaft trotz erhöhter Unsicherheiten weiterhin in einer stabilen Verfassung befinde und sich die Inflation dem langfristigen Ziel von zwei Prozent angenähert habe. Diese Aussagen sorgten dafür, dass die anfängliche Schwäche an der Wall Street weitgehend wettgemacht werden konnte. Die Renditen am US-Anleihemarkt stiegen moderat an, da Powells zurückhaltende Haltung in Bezug auf Zinssenkungen die Markterwartungen dämpfte. Investoren setzen nun verstärkt auf eine erste Leitzinssenkung im Juni. Zweijährige US-Anleihen sind daher derzeit gesucht, auch aus Sorge vor einer drohenden US-Rezession.
Mark Carney, der die Wahl zum neuen Premierminister Kanadas gewann, kündigte an, die Vergeltungszölle gegen die USA so lange aufrechtzuerhalten, bis „die Amerikaner uns respektieren“. Gleichzeitig kündigte er an, Kanada zu einer „Energie-Supermacht“ machen zu wollen. Donald Trump bemühte sich hingegen, Sorgen über eine mögliche Rezession in den USA zu zerstreuen, räumte aber ein, dass sich die Wirtschaft in einer „Übergangsphase“ befinde.
Der apano APX fiel um drei auf weiter neutrale acht Punkte. Unternehmensanleihen und Aktien kosteten Punkte, während Gold zwei Punkte zusteuerte.
Bereits seit 2012 misst und veröffentlicht das Investment-Team von apano Investments die globale Börsenstimmung. Dieser apano-Börsen-Stimmungsindex APX dient dabei unter anderem als Steuerungsinstrument für den erfolgreichen, ETF-basierten Aktienfonds mit Wertsicherungskonzept „apano Global Systematik“ (WKN: A14UWW).