Die Rendite der 10y-US Staatsanleihen steht aktuell bei 2,75% nach 2,67% am Freitagmorgen. Der anhaltende Anstieg belastet weltweit insbesondere Techwerte und Zykliker (NYSE:XLY). Robust hingegen defensive Nichtzykliker (Healthcare/Telefongesellschaften/Verbrauchsgüter) und wegen der für sie günstigen Entwicklung bei den Zinsen die Finanzwerte. Die seit Tagen global zu beobachtende Parallelentwicklung auf Branchenebene zeigt, dass die Investoren ihre Portfolios umbauen in Richtung und Erwartung eines konjunkturell schwierigen Umfeldes. Die französischen Schwergewichte tendieren mehrheitlich freundlich, was aber anscheinend nicht am Vorwahlergebnis liegt, sondern an ihrer Branchenzugehörigkeit. Denn auch hier: defensive Werte sind gefragt, Techs und Gebrauchsgüter schwächer. Der Zinsanstieg setzt auch den Kryptowährungen zu und bremst seit Tagen trotz deren Knappheit einen weiteren Anstieg der Rohstoffe. Dennoch ist auch der Sektor Basic Resources freundlich, was wohl an einer Kaufempfehlung von Goldman Sachs (NYSE:GS) liegt. Der Hang Seng Tech Index brach heute früh um 5,6% ein. Anders als am Freitag ist es dieses Mal ein „hausgemachter“ neuer Kurseinbruch, keine Abarbeitung von Vorgaben aus USA und Europa. Der Hang Seng verlor 3,2%, der Shanghai Composite Index 2,6%. Unter Druck standen in China insbesondere die Autobauer (Byd, Geely (HK:0175)), nachdem bekannt wurde, dass die Autoverkäufe in China im März um 10% zurückgegangen sind. Zudem stoppt Nio wegen Lieferengpässen die Produktion. Dies drückte auch auf die Kurse der Batteriehersteller, ebenso wie ein Tweet von Musk, dass er erwäge, selbst in das Lithiummininggeschäft einzusteigen, um den „ungesund hohen Preisen“ entgegen zu wirken. Erheblich belastete, dass Peking über das Wochenende neue Guidelines veröffentlichte, um gegen das Datenmonopol und „wettbewerbshemmende Strategien“ von Internetplattformen vorzugehen. Zudem stieg der Produzentenpreisindex mit +8,3% ggü. Vorjahr deutlich stärker als erwartet. Ansonsten war die Kursentwicklung in Asien moderat. In Japan profitierten die Versorger (NYSE:XLU) von Plänen der Regierung, die Nutzung der Kernenergie zu maximieren. Im apano-Stimmungsindex bringt der sich beruhigende US-Dollar +4 Punkte, auf der Gegenseite kosten aber der Goldpreisanstieg und die Rückgänge diverser Aktienindizes (S&P/Nikkei/Shanghai) 11 Punkte. Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.
