Die Erzeugerpreise in den USA sanken im März um 0,5% ggü. Februar und liegen jetzt nur noch 2,7% (Februar 4,6%) über dem Niveau des Vorjahres. Erwartet worden war eine unveränderte Preisentwicklung. Die Produzentenpreie gelten als Vorstufe der Verbraucherinflation, dem entsprechend begeistert reagierten die Anleger. Besonders gefragt waren zinsreagible Anlagen wie Technologieaktien und Gold. Dass das FED-Zinspeak spätestens im Mai erreicht sein wird, gilt mittlerweile an den Börsen als ausgemachte Sache, etliche Anleger erwarten noch nicht einmal mehr im Mai eine Anhebung. In Euroland sieht das anders aus, die Inflation ist hartnäckiger und höher, zudem ist die EZB „hinter der Kurve“. Deshalb verringert sich der Zinsabstand zwischen US- und Euro-Staatsanleihen weiter, weshalb der USD gestern seinen Kurssturz fortsetzte.
Die Q1 Reports der US- Banken werden heute sehr wichtig. Insbesondere der Ausblick, ob sich die Kundennachfrage (Private wie Unternehmen) nach Krediten verändert hat und ob die Banken ihre Ausleihungsbedingungen im Zuge der Probleme bei den Regionalbanken verschärfen, wird beäugt werden. Zudem stehen nachher noch mehrere Konjunkturdaten an, allen voran die Einzelhandelsumsätze im März. Prognostiziert wird ein Rückgang von 0,4% zum Februar. Wichtig auch die Industrieproduktion, hier wird +0,2% erwartet.
Die Börsen in Fernost hatten unter Führung Japans freundlich geschlossen. Topix und Nikkei wurden beflügelt durch positive Nachrichten des Schwergewichts Fast Retailing. Das Unternehmen hat für das Halbjahr einen 20% Umsatzanstieg sowie einen 4,%-Gewinnanstieg vermeldet. Die Aktie legte 8,5% zu. Der Gouverneur der chinesischen Notenbank (PBoC), Yi Gang, äußerte sich auf dem G20-Treffen der Zentralbanken und Finanzminister in Washington zuversichtlich, dass das Land ein Wachstum von 5% in 2023 erreichen werde. Er verwies konkret auf die niedrige Inflation und die wieder anziehende Belebung des Immobilienmarktes.
Auch in Europa verläuft der Vormittagshandel zuversichtlich. Gefragt ist der Sektor Gesundheit, nachdem Novo Nordisk (NYSE:NVO) gestern seine Gewinnprognose angehoben hat. Am hinteren Ende stehen Versicherungswerte. Belgiens EZB-Ratsmitglied Pierre Wunsch hat dafür plädiert, dass die Europäische Notenbank ihre Bilanzreduktion forciert und die Reinvestitionen von Cash aus Fälligkeiten in neue Anleihekäufe stoppen solle, damit die Zinsen weiter anziehen könnten. Überlegungen dieser Art – mit dem Ziel, die allgemeine Nachfrage weiter eizudämmen und damit die Inflation abzubremsen - scheinen mit der Grund zu sein, warum sich die Euroland-Staatsanleihen zuletzt gegen den globalen Trend schwächer zeigten. Das ist immerhin mittlerweile so relevant, dass es sich seit gestern im Punktekonto des apano Börsen-Stimmungsindex (APX) negativ niederschlägt.
Heute verzeichnet der APX keine Veränderungen.