die dynamische intraday-Kehrtwendung hat gestern wohl nahezu alle Marktteilnehmer überrascht. Nur kurz konnten nach den höher als prognostiziert ausgefallenen US-Verbraucherpreisdaten (CPI) die „Shorties“ triumphieren, dann startete vom tiefsten Niveau seit November 2020 eine Erholungsrallye, die sich vom Ausmaß her locker in die Top 10 der letzten Jahre einreihen kann. Auslöser war wahrscheinlich die 3500er Marke im S&P 500, offenbar hatten dort Antizykliker gelauert. Da die Marktteilnehmer vor den CPIs extrem „bearish“ positioniert waren, fanden dann wohl im Sitzungsverlauf zunehmend Short-Eindeckungen statt. Die Renditen der US-Staatsanleihen entwickelten sich konträr. Unmittelbar nach Bekanntgabe der Zahlen zogen sie deutlich an, fielen dann aber sukzessive wieder auf das Niveau vom Mittwoch zurück. Lediglich die 1y-Laufzeit notiert zur Stunde über 4,5%. Die Beruhigung bei den Renditen scheint auf die Erwartung zurück zu führen zu sein, dass nun - wieder einmal - Peak Inflation erreicht sei. Der leichte Renditerückgang setzte dem USD zu und befeuerte den Preis der Rohstoffe - die altbekannten Zusammenhänge also.
An der US-Zinslage hat sich freilich nichts geändert. Im Gegenteil, nun glauben einige Beobachter, dass die FED nicht nur im November, sondern auch im Dezember den Leitzins um je 0,75% erhöhen wird. Es gab gestern jedoch noch zwei weitere Argumente, die als Gründe für den globalen Kursanstieg genannt wurden: es sei auffallend, dass zuletzt häufiger zu hören sei, dass Russlands Präsident Putin zu Gesprächen bereit sei und offenbar wäre die britische Regierung weiter eingeknickt und würde ihr ungeliebtes Steuerentlastungspaket weiter zurückstutzen, was den unter starkem Stress stehenden britischen Anleihemarkt entkrampfen würde. Von dort hatte ein globales Beben für die Finanzmärkte gedroht. Finance Minister Kwasi Kwarteng will nun abgeänderte mittelfristige Steuerpläne am 31. Oktober vorlegen. Am selben Tag will die Bank of England damit begonnen, britische Staatsanleihen (Gilts) zu verkaufen als Teilkomponente ihrer angestrebten monetären Straffung. Auch heute sinken die Renditen der Gilts deutlich weiter, die Papiere mit zehnjähriger Laufzeit stehen aktuell bei 3,98% nach 4,48 vorgestern.
Für heute relevant ist, dass die US-Banken ihre Bücher öffnen und ob die Anleger nicht wie zuletzt stets zu beobachten die Rallye dazu nutzen, ihre Bestände abzuladen und damit ihre Risiken zu reduzieren. Dass die Berichtssaison für die Export lastigen US-Unternehmen trotz des hohen US-Dollars vielleicht gar nicht so schlimm ausfällt, hat am Mittwochabend PepsiCo (NASDAQ:PEP) mit seinem Q3-Report vorexerziert. Insofern gibt es Grund zur Hoffnung, dass die Berichtssaison die Märkte nicht über Gebühr verschreckt.
Sollte die Erholung über das Wochenende Bestand haben, ändert das wahrscheinlich zumindest kurzfristig das Kräfteverhältnis zwischen den Bullen und den bislang noch deutlich dominierenden Bären. Für uns ist relevant, dass der apano-Stimmungsindex zur Stunde 12 Punkte zulegt, weil sowohl DAX als auch STXE 600 und Nikkei 225 ihre 20-Tage-Durchschnitte überwunden haben. Zwei weitere Pluspunkte kommen von der Beruhigung des USD, die zwar moderat ist, aber ausreicht, um ihn aus der Übertreibungsphase zu manövrieren. Auf der Gegenseite verläuft der Anstieg der US-Renditen zu schnell, die Dynamik der letzten Tage wird nun im Stimmungsindex relevant, was ihn 4 Punkte kostet. Freilich hat dieser Indikator nachlaufenden Charakter. Einen Pluspunkt gibt es für die gesunkene US-Vola und +3 für den Rückgang der Creditspreads. Mit insgesamt 10 Punkten Zuwachs gelingt es dem apano-Stimmungsindex heute erstmals seit Mitte September, den „pessimistischen“ Zustand zu verlassen. Zugleich empfiehlt uns der Punktestand die Aufnahme einer kleinen Netto Long-Positionierung, was wir via über den Tag verteilte vorsichtige Arrondierungskäufe umsetzen wollen.
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An der US-Zinslage hat sich freilich nichts geändert. Im Gegenteil, nun glauben einige Beobachter, dass die FED nicht nur im November, sondern auch im Dezember den Leitzins um je 0,75% erhöhen wird. Es gab gestern jedoch noch zwei weitere Argumente, die als Gründe für den globalen Kursanstieg genannt wurden: es sei auffallend, dass zuletzt häufiger zu hören sei, dass Russlands Präsident Putin zu Gesprächen bereit sei und offenbar wäre die britische Regierung weiter eingeknickt und würde ihr ungeliebtes Steuerentlastungspaket weiter zurückstutzen, was den unter starkem Stress stehenden britischen Anleihemarkt entkrampfen würde. Von dort hatte ein globales Beben für die Finanzmärkte gedroht. Finance Minister Kwasi Kwarteng will nun abgeänderte mittelfristige Steuerpläne am 31. Oktober vorlegen. Am selben Tag will die Bank of England damit begonnen, britische Staatsanleihen (Gilts) zu verkaufen als Teilkomponente ihrer angestrebten monetären Straffung. Auch heute sinken die Renditen der Gilts deutlich weiter, die Papiere mit zehnjähriger Laufzeit stehen aktuell bei 3,98% nach 4,48 vorgestern.
Für heute relevant ist, dass die US-Banken ihre Bücher öffnen und ob die Anleger nicht wie zuletzt stets zu beobachten die Rallye dazu nutzen, ihre Bestände abzuladen und damit ihre Risiken zu reduzieren. Dass die Berichtssaison für die Export lastigen US-Unternehmen trotz des hohen US-Dollars vielleicht gar nicht so schlimm ausfällt, hat am Mittwochabend PepsiCo (NASDAQ:PEP) mit seinem Q3-Report vorexerziert. Insofern gibt es Grund zur Hoffnung, dass die Berichtssaison die Märkte nicht über Gebühr verschreckt.
Sollte die Erholung über das Wochenende Bestand haben, ändert das wahrscheinlich zumindest kurzfristig das Kräfteverhältnis zwischen den Bullen und den bislang noch deutlich dominierenden Bären. Für uns ist relevant, dass der apano-Stimmungsindex zur Stunde 12 Punkte zulegt, weil sowohl DAX als auch STXE 600 und Nikkei 225 ihre 20-Tage-Durchschnitte überwunden haben. Zwei weitere Pluspunkte kommen von der Beruhigung des USD, die zwar moderat ist, aber ausreicht, um ihn aus der Übertreibungsphase zu manövrieren. Auf der Gegenseite verläuft der Anstieg der US-Renditen zu schnell, die Dynamik der letzten Tage wird nun im Stimmungsindex relevant, was ihn 4 Punkte kostet. Freilich hat dieser Indikator nachlaufenden Charakter. Einen Pluspunkt gibt es für die gesunkene US-Vola und +3 für den Rückgang der Creditspreads. Mit insgesamt 10 Punkten Zuwachs gelingt es dem apano-Stimmungsindex heute erstmals seit Mitte September, den „pessimistischen“ Zustand zu verlassen. Zugleich empfiehlt uns der Punktestand die Aufnahme einer kleinen Netto Long-Positionierung, was wir via über den Tag verteilte vorsichtige Arrondierungskäufe umsetzen wollen.
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