Wird die US-Notenbank daran festhalten, ihr Anleihekaufprogramm von 120 Mrd USD jeden Monat um 15 Mrd USD zu kürzen, bis es Ende Juni 2022 ausläuft? So war es von ihr avisiert worden. Diese Aussage gilt jedoch mittlerweile als überholt in Anbetracht der völlig aus dem Ruder laufenden Preisentwicklung. Die US-Verbraucherpreise stiegen um 6,8% und die Produzentenpreise um 9,6% seit November 2020. Die Erzeugerpreise gelten als Vorläufer für die Verbraucherpreise. Die Investoren haben sich deshalb nun darauf eingestellt, dass Jerome Powell heute Abend verkünden wird, dass das Tapering auf 30 Mrd USD pro Monat verdoppelt wird. Hand in Hand damit steigen die Zinserhöhungserwartungen. Zwei Erhöhungen 2022 und drei weitere in 2023 sind derzeit die geläufigste Prognose. Ein großes Fragezeichen und von immenser Bedeutung für die Anlegerstimmung betrifft die Bilanzreduktion der FED. Seit Covid-Beginn hat sie alle Fälligkeiten von US-Staatsanleihen absorbiert, weshalb sich ihre Bilanzsumme in knapp zwei Jahren von 4,1 Billionen auf 8,7 mehr als verdoppelt hat. Echter Stress für die Börsen wird via Bondmarkt aufkommen, wenn sie diese Praxis aufgibt. Derzeit geht der Markt aber davon aus, dass die Bilanzverschlankung erst 2023 ein Thema wird. Ohnehin wird Jerome Powell ganz sicher in seinem Presseauftritt heute eindringlich betonen, welch hohe Ungewissheit für die Wirtschaft mit Omikron verbunden ist. Ohnehin ist es wahrscheinlich, dass er wie meistens seine Wortwahl besonnen setzt. Trotzdem haben gestern „vorsichtshalber“ viele Investoren nicht nur aggressive, sondern auch moderatere Wachstumstitel aus den Depots geworfen. Lediglich Value, Low Vola und nichtzyklische Konsumwerte trotzten der Abgabeattacke. Drei renommierte US-Forschungsteams kamen anhand von Untersuchungen eines Omikron-Pseudovirus zu dem Schluss, dass wahrscheinlich die normale Durchimpfung mit Pfizer (NYSE:PFE), Moderna (NASDAQ:MRNA) und J&J (NYSE:JNJ) nicht vor der Variante schützt, wohl aber die Boosterimpfung. Die US-Administration erwägt neben der hier im Blog kürzlich avisierten härteren Vorgehensweise gegen Chinas Halbleiterkonzern SMIC acht weitere chinesische Gesellschaften auf eine Investment-Schwarzliste zu setzen. Chinas Umsätze am Immobilienmarkt (Privateigentum und Hausbaubeginne von Baugesellschaften) liegen 20% unter Nov 2020. Das Wachstum der Einzelhandelsumsätze fiel mit 3,9% relativ schwach aus, der Industrieausstoß legte 3,8% zu. Der apano-Stimmungsindex steht bei +2, 13 Punkte tiefer als vorgestern um diese Zeit. Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.
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