In Europa stehen aktuell mit -2,5% besonders die Aktien des Energiesektors unter Druck. Grund ist der seit vorgestern um 3,5% gefallene Ölpreis. Das hängt mit dem Kompromiss der Top-OPEC Produzenten zusammen, der auf ein künftig höheres Angebot hindeutet. Auf Ebene des STXE 600 bricht Siemens Gamesa (MC:SGREN) zweistellig ein. Hintergrund seien Rückstellungen für Projekte wegen gestiegener Rohstoffpreise und erhöhter Anlaufkosten für neue Projekte. Auch andere Windanlagenbauer wie Vestas (DE:VWSB) und Nordex (DE:NDXG) werden aus den Depots geworfen. Freundlich hingegen Aktien des Konsumgütersektors. Japans Indizes verloren heute mehr als ein Prozent. Mit einem ebenso großen Zuwachs hingegen China und Hongkong. Chinas Wirtschaft ist wie erwartet im zweiten Quartal um 7,9% gewachsen. Für das erste Halbjahr ergibt sich ein Anstieg um 12,7% im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 2020. Im Vergleich zu Q2 2019 - was den Covid-Pandemieffekt ausblendet – lag Chinas Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal 5,5% höher. Überraschend stark waren die Einzelhandelsumsätze im Juni. Sie legten annualisiert um 12,1% zu, erwartet waren 10,8%. Die Industrieproduktion stieg um 8,8% statt prognostizierter 7,9%. Im apano-Stimmungsindex bringt China heute zwei Pluspunkte. Die Kombination guter Wirtschafsdaten mit der ab heute greifenden Mindestreservelockerung der PBoC und der Tatsache, dass sich Techgiganten und Chinas Regulierer offenbar aufeinander zubewegen, könnten ausreichend viele Gründe sein, dass die seit sechs Wochen anhaltende Konsolidierung dort jetzt endet. Hilfreich für Asien sind auch die inzwischen deutlich gesunkenen US-Renditen, was den EM-Anlehemärkten Entspannung verschafft. Heute Nachmittag stehen wieder Jobdaten in den USA an sowie der zweite Teil der Powell-Anhörung. Die Renditen der Top-Bonitäten sind mit der gestrigen Aussage des FED-Chefs, dass ein Rückfahren der Anleihekäufe noch weit entfernt sei, deutlich zurückgefallen. Dies wiederum stimuliert seitdem den Goldpreis. Auf Indexebene hilft es den Techwerten, belastet aber Financials. Der Russell 2000, in dem viele Financials und Energiewerte, aber auch „Zockerpapiere“ enthalten sind, weist derzeit eine deutliche Unterperformance zu den anderen US-Indizes auf. Nicht nur das Interesse an Kryptowährungen/-aktien ist geschwunden, auch andere ehemalige Burner wie Clean Energy, Cannabis und Meme-Aktien wie Game Stop verlieren erheblich an Momentum. Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.