Die europäischen und US-Aktienmärkte schlossen uneinheitlich, ohne in der Breite zu Anstiegen zu führen. Zwar war der Start zu Monatsbeginn gelungen, da direkt am Monatsbeginn durch Sparverträge und Reallokationen typischer Weise neues Geld in den Markt kommt. Jedoch konnten die Gewinne nicht gehalten werden. Der DAX beispielsweise gab seine Gewinne ab, als Jens Weidmann als 2. Mitglied des EZB-Rats eine Reduzierung der Anleihenkäufe durch die EZB in die Diskussion bringt. Wir haben hier schon öfter darüber gesprochen, dass uns dieses Thema im Herbst noch stärker beschäftigen und für Unsicherheit Sorgen wird. Auslöser war die höher als erwartete Höhe der Inflationsdaten im Euroraum (3%, wir berichteten Gestern). Diese Inflationsdaten, die wahrscheinlich ihren Höhepunkt im Herbst erreichen werden, führen zu einer Realverzinsung (Habenzinsen minus Inflation), die in den letzten 50 Jahren noch nie so tief war. Ebenfalls negativ ist die Realrendite der meisten Anleihen/Staatsanleihen – gerade dann, wenn die Qualität gut ist. Diese Tatsache ist die größte Absicherung für die Aktienmärkte und andere Sachwerte. Das zeigt sich auch in den USA zuletzt. Die gestrigen US-Arbeitsmarktdaten lagen deutlich unter den Erwartungen (374.000 statt 625.000 neu geschaffene Stellen). Schlechte Nachrichten von der Konjunkturseite führen nach kurzer Zeit zu der Interpretation, dass die FED in diesem Umfeld vorsichtig mit der Reduzierung der Notenbankliquidität umgehen wird. „Bad news are good news“. Die Gesamtlage wird durch positive ISM-Konjunkturdaten gestärkt. Sie zeigten für die USA im August steigende Produktionsdaten (allerdings immer noch von Lieferengpässen beeinträchtigt) und eine gute Auftragslage der Unternehmen. Im Euroraum legten die Einkaufsmanagerindizes für Spanien und Italien auf hohem Ausgangsniveau erneut leicht zu. Der apano-Stimmungsindex bestätigt des gestrigen Ausbruch in das optimistische Szenario nicht (Industrierohstoffe und Anleihen Emerging Marktes brachten Punktabzüge) und springt zurück in den zuversichtlichen Bereich. Wir denken, dass der apano-Stimmungsindex damit auch gut die fundamentale Beurteilung von uns untermauert. Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.