Täglicher Kommentar der apano-Fondsberater - 20. Februar 2025

Veröffentlicht am 20.02.2025, 12:00

Die US-Börsen (ETR:SXR4) präsentierten sich gestern zwar erneut stabil, jedoch sah die Marktbreite nicht mehr so gut aus wie am Vortag. Dieses Mal waren es die Titans, denen der leichte Indexanstieg zu verdanken war. An der Spitze Microsoft (NASDAQ:MSFT) mit Vorlage ihres ersten Quantencomputer Chips (Majorana 1), der überwiegend zur Lösung hochkomplexer Aufgaben z.B. in der physikalischen Forschung oder im Training von AI-Modellen verwendet werden soll. Auch Alphabet (NASDAQ:GOOGL), Eli Lilly (NYSE:LLY), Tesla (NASDAQ:TSLA) und u.a. Schwergewichte aus dem Sektor der Verbrauchsgüter wie P&G (NYSE:PG) und Coca-Cola (NYSE:KO) waren wesentliche Marktstützen. Small Caps hingegen gaben überwiegend nach, aber auch große Konzerne wie Union Pacific (NYSE:UNP), Home Depot (NYSE:HD), Intel (NASDAQ:INTC) und McDonalds (NYSE:MCD). Der breite S&P Equal Weight ETF notiert heute früh auf Xetra knapp behauptet. Das gestern erreichte neue Allzeithoch im S&P 500 wirkt deshalb nicht sonderlich überzeugend, freilich sieht der Chart gut aus. Gemäß der Bank of America (NYSE:BAC) haben die S&P 500 Unternehmen, deren Zahlen vorliegen, im Schnitt eine Gewinnsteigerung von 13% auf ein Jahr vorgelegt. Das sei der dynamischste Zuwachs seit Q4 2021. Jedoch mahnen die Q1-Projektionen, welche die Firmen abgaben, zur Vorsicht. Hier überwiegen die skeptischen Stimmen der Unternehmenslenker. Der sogenannte EPS Guidance Momentum Score, der das Verhältnis zwischen eigenen Firmenschätzungen und Analystenprognosen zeigt, ist laut einer bei Bloomberg gezeigten Grafik negativ und zudem auf dem niedrigsten Stand seit einem Jahr. Das bedeutet, die Volkswirte sind bezüglich Q1 optimistischer als die Firmen selbst. Das gestern veröffentlichte Protokoll der letzten Fed-Sitzung besagt, dass die US-Notenbank besorgt ist über evtl. mit neuen Zöllen verbundene Preisschocks und dass sie vor weiteren Zinssenkungen erst sehen will, dass die Inflation weiter sinkt.      

Die Börsen im Asien-Pazifik Raum gaben heute früh überwiegend nach. Japans Indizes büßten 1,2% ein. Die gestern hier aufgeführten Argumente wie Zoll- und Zinsängste belasten auch heute. Den vierten Tag in Folge geben die australischen Börsen nach. Auch Südkoreas KOSPI heute im Rückwärtsgang, ebenso der Hang Seng Tech Index, der 3% abgibt. Hier belastet u.a., dass Meituan und JD.com (NASDAQ:JD) planen, ihren Arbeitern zukünftig besondere Sozialleistungen zu bezahlen. Stabil hingegen Chinas Festlandbörsen.

Europas Börsen erlitten gestern einen deutlichen Rücksetzer. Nach der Rallye seit Jahresanfang war das erwartbar. Mir stellt sich aber die Frage, ob das nur ein Intermezzo im Aufstieg war oder den Beginn einer zumindest kleineren Korrektur einläutet. Für letzteres spricht, dass der Zeitpunkt der Umsetzung der Zolldrohungen schnell näher rückt, der globale Zinsrückgang vorerst gestoppt scheint und vor allem aber, dass die hohen - und eingepreisten - Erwartungen an ein baldiges tragfähiges und faires Friedensabkommen zwischen Russland und der Ukraine bitter enttäuscht werden könnten. Das wird heute früh ein wenig ausgeblendet, u.a. verzückt der französische Industriekonzern Schneider mit guten Zahlen, was den Sektor „Industrials“ beflügelt. Tendenziell die gleiche Freude bereitet Zurich Insurance (SIX:ZURN) dem Sektor „Financials“. Wenig Begeisterung lösen hingegen die Reports von Mercedes (ETR:MBGn) und Airbus (EPA:AIR) aus. Gefragt sind heute früh wie schon gestern defensive Sektoren wie Telefondienste und Versorger (NYSE:XLU), aber auch Basisrohstoffe ziehen deutlich an. Schwächer notieren die Branchen Energie und Gesundheit. Der STXE 600 legt momentan 0,3% zu. Wir haben in den von uns betreuten Investmentfonds apano Global Systematik und apano HI Strategie 1 die seit Jahresbeginn sehr hohe Europaquote abgesenkt. Kurzfristig sehen wir hier mehr Risiken als Chancen. Umstimmen würde uns, falls sich anbahnt, dass Russland zu soliden Zugeständnissen bereit ist oder aber, wenn Donald Trump entschlossen bekräftigt, dass alle US-Truppen in Europa zum Schutz der NATO-Mitglieder stationiert bleiben, unabhängig vom Ausgang des Gipfeltreffens zwischen ihm und Putin.

APX: Anleihen -3.  

Bereits seit 2012 misst und veröffentlicht das Investment-Team von apano Investments die globale Börsenstimmung. Dieser apano-Börsen-Stimmungsindex APX dient dabei unter anderem als Steuerungsinstrument für den erfolgreichen, ETF-basierten Aktienfonds mit Wertsicherungskonzept „apano Global Systematik“ (WKN: A14UWW).

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