Im ausgedünnten asiatischen Börsenhandel – China (Kernland), Japan und Südkorea sind wegen Feiertagen geschlossen – gibt China Evergrande (HK:3333) weitere 13% nach. Im Sog des Immobilienkonzerns geriet in Hongkong die gesamte Finanzbranche unter Verkaufsdruck. Am Donnerstag wird eine Zinszahlung von 83 Mio USD für eine Anleihe von Evergrande fällig, Ende des Monats weitere 48 Mio. Wird das Unternehmen säumig? Der Freitag verlief, wie es die Statistik erwarten ließ, ich habe diese Befürchtung ja hier im Blog geäußert. Pünktlich mit dem großen Sep-Verfalltermin gerieten die Kurse weltweit ins Rutschen. Aktuell stehen alle Branchen im STXE 600 unter Druck. Besondes schwach Finanzwerte und erneut die Bergbautitel. Der Uni Michigan-Index, der die Stimmung der US-Verbraucher aufzeigt, hat sich im September von 70,8 auf 71 aufgehellt. Treiber ist die Einschätzung der akuellen Lage. Die Erwartungen hingegen sind etwas verhaltener. Die Verbraucher gehen zudem davon aus, dass die Inflation in den nächsten 12 Monaten auf 4,7% weiter anzieht. Führende US-Demokraten äußern Bedenken, ob Bidens 3,5 Bio Infrastrukturpaket in voller Höhe durchgewunken werden kann. Denn nicht nur die Republkaner lehnen Teile davon ab, sondern auch einige Demokraten empfinden es als zu teuer. Während sich dies also hinzieht und zudem Ernüchterung droht, braut sich am Horizont zusammen, dass im Oktober wieder einmal die US-Schuldendecke (derzeit 28,4 Bio USD) erreicht wird. Dann geht den Behörden das Geld aus, weil die Cash- und Finanzierungsreserven des Schatzamtes erschöpft sind. Auch hier lehrt die Erfahrung, dass Zeitfenster, in denen die Behörden wegen Geldmangels geschlossen sind, während um ein neues Schuldenziel gerungen wrid, keine guten Börsenphasen sind. Ob die aktuelle Marktschwäche nahtlos in diese Budgetängste übergeht oder dazwischen ein neuer Erholungsansatz erfolgt, dürfte u.a. davon abhängen, wie die Investoren den Output des Di/Mi stattfindenden FED-Meetings bewerten. Wir haben wegen der mehrfach hier geäußerten Unzufriedenheit über die zuletzt fehlende Marktbreite des Kursaufschwungs als auch in Erwartung eines Kursrückgangs durch den „Hexensabbat“ am Mittwoch die Liquidität/Absicherung ausgebaut. Der apano-Stimmungsindex folgt heute mit 13 Punkten Abschlag dieser Einschätzung der Situation. Besonders aufallend heute: die Creditspreads im Euroraum springen - wegen Evergrande (?) – an. Ebenso schießen die Volatilitäten hoch. Auch STXE 600, DAX und S&P 500 kosten den Index Punkte. Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.