Diametral zur Vorwoche präsentieren sich heute Morgen die zuletzt schwächsten Regionen und Branchen fest. So legen in Asien Japan und Chinas Techwerte deutlich zu, in Europa die Luxusgüter- und Automobilhersteller. Auch Rohstoffe zeigen sich erstmals seit Tagen erholt. Sind das Neuanschaffungen als Folge des „Buy the dip“- Grundsatzes? Oder Readjustierungen nach dem Verfalltermin vom Freitag? Am wahrscheinlichsten ist: Dallas FED-Präsident Robert Kaplan fungierte als „Game Changer“. Er ist am Freitag zurück gerudert – als einer der schärfsten Verfechter eines baldigen Taperings. Nun sagte er, er sei bereit, diese Ansicht zu überdenken, sollte sich die Delta-Variante hartnäckig behaupten und den wirtschaftlichen Erholungsprozess gefährden. Dieses Einknicken gab den US-Börsen am Freitagabend die nötige Schubkraft für einen versöhnlichen Wochenausklang, bemerkenswert insbesondere die Rallye im Russell 2000. Chinas Börsen profitierten heute zudem davon, dass kein neuer Covid-Fall bekannt wurde. Aus Japan hingegen kam Folgendes: der Jipun Bank Flash Japan Composite PMI, der sowohl Produktion als auch Dienstleistung misst, ist von 48,8 im Juli auf 45,9 im August gefallen. Das ist der tiefste Stand seit einem Jahr. Goldman Sachs (NYSE:GS), Bank of America (NYSE:BAC) und Lazard machten sich am Wochenende stark für die Schwellenländer und sehen trotz Chinas Regulierungswut insgesamt große Chancen auf eine Aufholjagd gegenüber den Aktien der etablierten Industrienationen (DM), wenn der Durchimpfungsgrad steigt und die Pandemie unter Kontrolle gerät. Laut Bloomberg seien EM-Aktien im Verhältnis zu den DM-Pendants unter Bewertungsaspekten fast ein Drittel billiger und damit auf dem relativ günstigsten Stand seit 15 Jahren. Vielleicht war das mit ein Auslöser für die einprozentige Erholung der Kurse in Taiwan und Südkorea. Der STXE 600 notiert freundlich, aber nicht in allen Sektoren: die Underdogs der Vorwoche tendieren robust, verkauft werden jedoch die Gewinner der letzten Tage – insbesondere die Versorger. Der IHS Markit Flash Composite Einkaufsmanagerindex für die Eurozone fiel mit 59,9 für den August erneut ausgesprochen gut aus und in etwa so wie erwartet. Belastend weiterhin die Lieferverzögerungen, die u.a. die Fertigungskosten beeinflussten. Der apano-Stimmungsindex legt zum Wochenbeginn beachtliche 14 Punkte zu – erholte Aktienindizes und der deutliche Rückgang der Volas sind die Auslöser. Damit gibt der Index bereits wieder Entwarnung - wir sind jedoch noch skeptisch. Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.