Mit Michelle Bowman und Raphael Bostic haben sich gestern zwei weitere FED-Gouverneure zu Wort gemeldet. Beide glauben weiterhin an einen lediglich temporären erhöhten Preisanstieg. Während Bostic nun davon ausgeht, dass diese Periode nicht nur 2-3, sondern vielleicht 6-9 Monate anhalten könnte, wollte sich Bowman nicht festlegen. Sie sagte lediglich „es könnte einige Zeit dauern“. Es wäre erforderlich, dass die FED das eng beobachte. Auslöser des Preisschubs seien Engpässe in Lieferketten bei zugleich boomender Nachfrage wegen des Reopenings der Wirtschaft - ein Sondereffekt, der verschwände. Es gibt aber auch erste Stimmen innerhalb der FED, dass anhaltende Preisblasen bei Vermögenswerten wie z.B. am Immobilienmarkt ein möglicher Grund dafür sein könnten, die Geldpolitik schneller als geplant zu straffen. Die Aktivität der US-Fabriken kletterte im Juni auf ein Allzeithoch von 62,6. Erwartet worden war ein Stand von 61,5 nach 62,1 im Mai. Sie wäre noch stärker gestiegen, wenn nicht Versorgungsengpässe bei Rohmaterialien und Schwierigkeiten beim Finden neuer qualifizierter Fachkräfte die Dynamik abgebremst hätten. Diese beiden Faktoren waren auch dafür verantwortlich, dass sowohl für die Firmen als auch für die Verbraucher die Preise kräftig anstiegen. Die Manufaktur macht 11% der US-Wirtschaft aus. Im Servicesektor – der zwei Drittel der US-Wirtschaft erarbeitet - sank der PMI von 70,4 im Mai auf weiterhin hochexpansive 64,8. Auch hier bremste insbesondere die Schwierigkeit, qualifizierte Arbeitskräfte zu finden. Der PMI-Gesamtindex fiel von 68,7 auf 63,9. In Deutschland stieg der ifo-Geschäftsklimaindex im Juni auf 101,8, erwartet worden war 100,5 nach 99,2 im Mai. Insbesondere die Geschäftserwartungen stiegen weiter - auf 104,0 nach 102,9 im Mai. In der Region Asien/Pazifik legte der KOSPI erneut zu. Auch Hongkong freundlich, erneut unter Führung der chinesischen Techwerte. In Japan und China notierten die Kurse wenig verändert. In Sydney ging es wegen schwächerer Finanzwerte um 0,3% bergab, Rohstoffwerte zeigten sich hingegen erneut leicht erholt. Wegen der Rotation der Branchen und dem im Resultat seit Wochen seitwärts driftenden S&P 500 steht der Volatilitätsindex VIX nun auf dem niedrigsten Stand seit Ausbruch der Corona-Pandemie. Zugleich notieren hierzulande die Creditspreads (Abstand zwischen Topbonitäten und schwächeren Adressen) auf dem entspanntesten Stand aller Zeiten. Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.