Heute finden in Brüssel drei Gipfeltreffen statt: NATO, G7 und EU tagen auf höchster Ebene. Wird es neue Sanktionen gegen Russland geben? Wie wird mit der Forderung Putins, Gaslieferungen nur noch gegen Zahlung in Rubel zu leisten, umgegangen? Das Thema Energieversorgung und Energiepreise wird ebenfalls relevant werden. Die US-Börsen (DE:SXR4) zeigten sich gestern Abend schwächer, derzeit notieren die US-Futures jedoch freundlich. Nach einer Umfrage des AAII wurde das Maximum der Pessimisten an der Wall Street vor einer Woche erreicht mit 50%. Aktuell sind es noch 35,4%. Das Lager der Optimisten legte von 22,5 auf 32,8% zu. Auffallend ist, dass die Berichterstattung um den Krieg in der Ukraine nachlässt und die Tagesschwankungen der Kurse erheblich nachgelassen haben. Wie gestern hier geschrieben, denken die globalen Anleger inzwischen mehr über die Auswirkungen auf die Branchen / Konjunktur nach als über den Krieg selbst. Das ist natürlich dem Umstand zu verdanken, dass die russischen Truppen auf so massiven Widerstand gestoßen sind, dass der anfänglich befürchtete „Durchmarsch“ evtl. bis in NATO-Staaten hinein äußerst unwahrscheinlich geworden ist. Der jetzt begonnene Stellungskrieg ist schlimm genug, eröffnet aber die Chance, dass Putin evtl. zu Plan B – also einer Kompromisslösung mit der Ukraine – wechselt. Russlands Aktienbörse hat heute erstmals seit dem 25. Februar wieder geöffnet. Gehandelt werden aber nur Aktien mit Primärlisting in Moskau. Der MOEX Russia Index legte 8,1% zu. Einerseits sind die Kurse russischer Unternehmen auf optisch extrem niedrigem Niveau, zum andern begründet sich der Kursanstieg mit drei Sonderfaktoren: auf fallende Kurse setzen (Short-Selling) ist verboten, ausländische Investoren dürfen nicht verkaufen und der „Welfare Fund“ dürfte auf Putins Geheiß als Käufer aufgetreten sein. Auch russische Privatpersonen dürften Geld von ihren Einlagen genommen und gekauft haben – zum einen als Inflationsschutz, zum andern, weil russische Aktien zu den wenigen Assets gehören, die nicht den derzeitigen Kapitalrestriktionen unterliegen. Asiens Börsen performten uneinheitlich: Japan profitierte erneut von Erwartungen auf anhaltend niedrige Zinsen, der Hang Seng Tech Index litt unter den Zahlen von Tencent (HK:0700). Der Eurozonen-Einkaufsmanagerindex März fiel mit 54,5 besser aus als prognostiziert. Die Creditpreads kosten den apano-Stimmungsindex 3 Punkte, der Nikkei bringt +2. Der S&P schloss unter der 200-Tage-Linie, was momentan 3 Punkte kostet. Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.