Für die aktuelle Beschleunigung beim USD und beim Goldpreis gibt es mehrere Gründe. Beim USD isr es u.a. die Charttechnik: der Greenback hat seinen langfristigen Aufwärtstrend zum Euro verlassen. Zudem fällt der USD auch deshalb so schnell, weil die Realrenditen auf 10jährige US-Staatsanleihen jetzt negativ (-1%!) sind? Das könnte auch der Grund sein, der Gold an die 2000 USD Marke pro Unze gehievt hat – und dann setzte Kaufdruck ein, nachdem diese Schallmauer durchbrochen wurde. Aber es gibt auch eine Story, die alles gut umrahmt und begründet: angeblich plant die FED, alles zu tun, um die Inflation wieder Richtung 2% und den Arbeitsmarkt wieder zur Vollbeschäftigung zu bringen. Zu diesem Zweck bereitet sie laut CNBC für September ein Statement vor, in dem sie sich dazu bekennt, die Zinsen so lange nicht zu erhöhen, bis dieses Ziel erreicht sei. Das würde bedeuten, die Zinsen blieben auf Jahre auf derzeitigem Niveau. Eine überstürzte Anhebung, wie zuletzt im Herbst 2018, wäre ausgeschlossen. Insbesondere Aktien und Edelmetalle könnten davon enorm profitieren, aber auch hochrentierliche (High Yield) Anleihen. Der US-Auftragseingang fiel im Juni wie erwartet gut aus und war mit +6,2% noch besser als prognostiziert ( +4,9%). Der Preis für Brent-Öl zieht auf den höchsten Stand seit Anfang März an. Das hat zwei Gründe: das American Petroleum Institut meldete einen 8,59 Millionen-Barrel Rückgang der (WTI) Rohöllagerbestände für letzte Woche – und die Explosion im Hafen von Beirut, was geopolitische Sorgen schürt. Die Anzahl der Menschen, die an Covid-19 sterben, ging in den USA in den letzten Tagen deutlich zurück – freilich ist die Zahl der Neuerkrankungen in den USA gestern wieder auf 54500 gestiegen. Eli Lilly (NYSE:LLY) stimuliert weiterhin mit seiner Ankündigung, sein Antikörper-Kandidat sei bereit für Phase 3. Die Proteine werden im Labor erstellt, ihr Ziel ist es, Viren wie Covid 19 zu neutralisieren. Der CAIXIN Einkaufsmanagerindex für den chinesischen Dienstleistungssektor für Juli sinkt von 58,4 im Juni auf 54,1. Sentiment, Neugeschäft und Aktivitäten seien stark, Exportaufträge und Arbeitsmarkt weiterhin unbefriedigend. Die Juli-Einkaufsmagerindizes (Service) für D und FR liegen in zweiter Veröffentlichung eine Nuance niedriger, mit 55,6 bzw. 57,3 jedoch deutlich expansiv. Am 15. August wollen die USA und China ihre Handelsgespräche wieder aufnehmen. Teilnehmer werden erneut US-Handelsminister Robert Lighthizer und Chinas Vizepremier Liu He sein.
Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.