Nach dem schwachen Börsenjahr 2022 schöpfen Anleger rund um Technologie-Aktien (NYSE:XLK) Hoffnung. Niedrigere Bewertungen, fortschreitende Innovation und die ungebrochenen Megatrends machen ausgewählte Technologie-Titel attraktiv.
Technologie zählte 2022 zu den Börsen-Verlierern. Ein Grund ist schnell erklärt: Technologie-Aktien sind Wachstumsunternehmen und Wachstum muss finanziert werden. In Zeiten steigender Zinsen nahmen viele Anleger daher gerade bei Aktien aus dem Technologie-Universum Reißaus. Doch ist die Perspektive für Technologie-Unternehmen damit eine gänzlich andere?
Der Start ins neue Börsenjahr war gerade auch für Unternehmen aus dem Technologie-Sektor erfreulich: Der US-Tech-Index Nasdaq-100, aber auch der TecDAX, starteten freundlich. Nachdem 2022 in erster Linie vom verängstigten Blick in die nahe Zukunft geprägt war, lassen Anleger inzwischen lieber Fakten sprechen. Die niedrigeren Bewertungen sind zunehmend ein Argument, sich Technologie-Titel genau anzusehen.
Bewertungen sprechen eine klare Sprache
So lag das Mittel des Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) aller Unternehmen im Nasdaq-100 Anfang des Jahres bei rund 22. Das mag zwar auf den ersten Blick recht hoch klingen, doch für Wachstumsunternehmen ist dieses Niveau im historischen Kontext nicht unattraktiv. Vor Ausbruch der Pandemie lagen die Bewertungen des Nasdaq-100 bei rund 30. Ende 2016 erreichte die Bewertung sogar fast den dreistelligen Bereich. Kein Wunder also, dass erste Marktbeobachter in Aktien aus dem Technologie-Sektor Chancen sehen. Doch wie sollten Anleger investieren?
Lösungen der Tech-Unternehmen werden dringend gebraucht
Der teils recht große Bewertungsunterschied der Nasdaq-100-Unternehmen deutet bereits darauf hin, dass Anleger 2023 genau hinschauen sollten. Auch im Technologie-Bereich gibt es spekulativere und weniger spekulative Werte.
Auch für kleinere Technologieanbieter könnte das Jahr 2023 Chancen bieten. Vor allem die industrienahen Unternehmen im deutschen TecDAX werden schon mittelfristig als Innovationsmotoren dringend gebraucht. Man denke dabei etwa an die Energiewende, die in so vielen Bereichen Transformationen auslösen wird. Nahezu alle Sektoren, vom Gesundheitswesen bis hin zu Immobilien, müssen sich in Zukunft neu erfinden. Und in diesem Umfeld sollen ausgerechnet Innovationsführer aus der Technologie-Branche keine Chancen bieten?
Strategie und Struktur bleiben entscheidend
Anleger tun gut daran, Technologie-Werte Anfang 2023 einem ausgewogenen Portfolio mit Augenmaß beizumischen. Gerade Privatanleger mit einem langfristigen Anlagehorizont können antizyklisch Chancen ergreifen. Während das bei vielen Branchen, wie etwa Versorgern oder fossiler Energie, in der Vergangenheit schwerfiel, da diese Werte kaum Esprit versprühten, sieht das mit Blick auf Technologie-Aktien anders aus. Klimaneutralität und Digitalisierung sind gekommen, um zu bleiben. Mit dieser Gewissheit im Rücken, lassen sich 2023 Chancen ergreifen – idealerweise im Rahmen sorgsam ausgewählter aktiver Strategien, die es im Fondsmantel gibt. Gerade angesichts der noch immer unsicheren Gesamtlage, sollten Anleger ihre Investments jedoch auch weiter auf möglichst viele Schultern verteilen und gerade in den schwankungsreichen Segmenten durch einen schrittweisen Einstieg, wie zum Beispiel einem monatlichen Ansparplan, auch auf verschiedene Zeitpunkte verteilen. So aufgestellt, birgt Technologie langfristig wohl mehr Chancen als Risiken!
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