Die Aktie von Tilray Inc (NASDAQ:TLRY) fiel am Montag im nachbörslichen Handel sofort, nachdem der Cannabisproduzent nach Verklingen der Schlussglocke sein Ergebnis vorlegte, in dem er für das am 31. Dezember zu Ende gegangenen Vierteljahr einen erheblichen Verlust berichten mussten.
Obwohl der Umsatz 46,9 Mio. USD (62,7 Mio. CAD) betrug, was einer Steigerung von etwas mehr als 200% gegenüber dem vierten Quartal des Vorjahres entspricht, lag er um 8% unter dem Wert des Vorquartals.
Trotz der Einnahmen verzeichnete der in Britisch-Kolumbien ansässige Marihuana-Produzent im vierten Quartal einen Nettoverlust von 219,1 Mio. USD (292,8 Mio. CAD). Das Defizit war zum großen Teil auf die gestiegenen Betriebskosten zurückzuführen, die mit dem Ausbau der internationalen Belegschaft einhergingen.
Dm enttäuschenden Ende des Geschäftsjahres 2019 scheint nicht zu schnell eine Trendwende zu folgen, da der Beginn des Geschäftsjahres 2020 eine Reihe neuer Herausforderungen für das Unternehmen mit sich gebracht hat.
Im Februar gab Tilray bekannt, seine Belegschaft zwecks Kostensenkung um 10% reduzieren zu wollen, als es Probleme hat, in die schwarzen Zahlen zu gelangen.
Dann, letzte Woche, verklagte 420 Investments aus Alberta das Unternehmen auf 110 Millionen US-Dollar, nachdem es seinen Plan aufgegeben hatte, einen Cannabis-Einzelhändler, auch bekannt als FOUR20, zu kaufen. Nach einem Bericht von BNN Bloomberg bestätigten beide Parteien, dass am vergangenen Freitag vor einem Gericht in Alberta eine Klage gegen Tilray eingereicht wurde. Laut der Berichterstattung wollte Tilray die Übernahme nicht mehr vorantreiben.
Die Aktien von Tilray sind im letzten Jahr um etwa 82% gefallen, einer der stärksten Rückgänge im angeschlagenen Cannabissektor. Seine Entwicklung im Nasdaq erlitt letzte Woche einen zusätzlichen Schlag, als Vivien Azer, eine Analystin von Cowen & Co., sie als eine von drei Cannabis-Aktien auflistete, die sie herabstufte, und erklärte, dass Probleme bei der Einführung essbarer Produkte zu einer Verzögerung bei der Entwicklung dieser Einnahmequelle führen würden.
Azer senkte auch ihre Prognose für die kanadische Cannabisindustrie insgesamt um 32% gegenüber ihrer letzten im November veröffentlichten Prognose. Sie geht jetzt davon aus, dass der kanadische Marihuana-Markt im Jahr 2020 einen Umfang von 3,5 Mrd. CAD (2,6 Mrd. USD) haben wird.
Die Aktien von Tilray stiegen gestern um fast 6,5% und beendeten den Handel zu 15,35 US-Dollar, brachen dann aber nach Handelsschluss um fast 11% ein, als der letzte Quartalsabschluss veröffentlicht wurde.
Acreage Holdings verfehlt die Schätzungen der Analysten
Der Monat Februar war kein guter für Investoren von Acreage Holdings (OTC:ACRGF). Der in den USA ansässige Cannabis-Erzeuger verzeichnete im vergangenen Monat einen Kursrückgang von fast 32%.
Dem Trend war sein jüngstes Quartalsergebnis nicht eben zuträglich. Letzte Woche hat Acreage seine Finanzdaten für das vierte Quartal veröffentlicht, die hinter den Schätzungen der Analysten zurückblieben. Das Unternehmen verzeichnete einen Umsatzverlust von 50,5 Mio. USD (67,5 Mio. CAD) bei einem Umsatz von 21,1 Mio. USD (28,2 Mio. CAD).
Das einzige gute Zeichen war eine Notiz eines Analysten von Canaccord Genuity, der Berichten zufolge sagte, dass die Acreage-Aktie trotz ihrer jüngsten Kursverluste immer noch deutlich unter dem „impliziten Preis“ gehandelt wird, der sich durch ihren Deal mit dem Cannabis-Riesen Canopy Growth Corp (TSX:WEED) ergibt und fügte hinzu: „Eine positive Stimmung in Bezug auf die Legalisierung auf Bundesebene in den USA könnte zu einer erheblichen Wertsteigerung für die Aktionäre von Acreage führen."
Die Acreage-Aktie fiel gestern um etwa 3% und schloss den Handel zu 3,85 USD ab.
Weitere schlechte Nachrichten für CannTrust
Die Lage bei CannTrust Holdings Inc (NYSE:CTST), so scheint es, wird immer schlimmer - selbst wenn sie schon so schlimm war, dass man denken könnte, es kann nicht noch schlechter werden. Aber es ist möglich.
Der krisengeschüttelte kanadische Cannabisanbauer flirtet seit letztem Juli mit dem Ruin, als festgestellt wurde, dass er Marihuana in nicht lizenzierten Räumen in seinen Gewächshäusern anbaut, was zu einem Verlust seiner Anbaulizenzen führte. Die Aktie ging von 10,04 USD (13,45 CAD) Ende März letzten Jahres auf 0,67 USD (0,87 CAD) gestern zu Handelsschluss herunter - ein Rückgang von mehr als 93%.
Ende letzten Freitag erhielt das Unternehmen die offizielle Benachrichtigung von der New Yorker Börse, dass es nicht mehr den Kotierungsstandards entspricht, weil der Preis seiner Aktie unter die den Mindestwert der Börse gefallen ist.
Die NYSE verlangt, dass der durchschnittliche Schlusskurs einer börsennotierten Stammaktie über einen Handelszeitraum von 30 aufeinander folgenden Tagen mindestens 1 USD beträgt. Am 25. Februar betrug der durchschnittliche Schlusskurs von 30 Handelstagen für CannTrust-Stammaktien 0,99 USD. Am vergangenen Freitag betrug der Schlusskurs bei 0,64 USD (0,85 CAD).
Weiteres afrikanisches Land ändert die Cannabisgesetze
Das kleine afrikanische Land Malawi war letzte Woche das letzte Land, das seine Cannabisgesetze geändert hat, jedoch nicht soweit ging, den Gebrauch als Genussmittel zu entkriminalisieren.
Das Parlament des Landes hat am vergangenen Donnerstag beschlossen, den Anbau und die Verarbeitung von Marihuana für medizinische Zwecke und von Hanffasern für industrielle Zwecke zu legalisieren.
Im Dezember legalisierte Sambia die Produktion von Cannabis für den Export. Südafrika, das den persönlichen Gebrauch von Cannabis entkriminalisiert hat, ist derzeit dabei, den legalen kommerziellen Anbau von Cannabis zuzulassen.