Nach den teilweise kräftigen Bewegungen in den vergangenen Tagen hat sich die Reihenfolge der zehn größten Kryptowährungen deutlich verändert. IOTA liegt mit 1,5 Mrd. Dollar nur noch auf dem elften Platz, Monero und Tether sind die Profiteure. Wir nehmen beide Coins unter die Lupe.
Knapp 40 Prozent Wertverlust in den vergangenen sieben Tagen waren für IOTA dann doch zu viel. Der einstige Hoffnungsträger findet sich nun nicht mehr in der populären Top 10-Liste der größten Kryptos. Läuft es schlecht, könnte bereits in der ersten Wochenhälfte Tron vorbeiziehen. Auch das Polster auf Ethereum Classic und Dash (rund 1,4 Mrd. Dollar) fällt dünn aus. Ein noch stärkerer Bedeutungsverlust kann nur abgewendet werden, wenn die Streitigkeiten bei der IOTA Foundation beigelegt werden.
Neu im Top 10-Tableau sind Tether und Monero. Um Tether ist es zuletzt wieder ruhiger geworden, nachdem Ende Juni rund 250 Millionen neue Token geschaffen wurden. Nach wie vor gibt es ernst zu nehmende Hinweise, dass über den Tether-Token der Bitcoin-Kurs manipuliert wird.
Den Blick auf den Kursverlauf bei Tether können wir uns hingegen sparen. Da die Kryptowährungen als sogenannter „Stablecoin“ den Wert des Dollars widerspiegelt (1 zu 1 Kurs gegen den Dollar) und somit eine Art Dollarersatz darstellt, läuft der Kurs in sehr engen Spannen um die 1-Dollar-Marke.
Monero als neue Nummer 10 im Ranking bietet hingegen wesentlich mehr Volatilität. Die im Jahr 2014 eingeführte Kryptowährung ähnelt zwar dem Bitcoin-Ansatz, unterscheidet sich aber durch die nicht einsehbare Blockchain. Damit steigt die Anonymität, Monero ist wesentlich weniger transparent als Bitcoin. Die Folge: Vor wenigen Monaten kam eine Studie zu dem Ergebnis, dass Monero die neue Lieblingswährung der Kriminellen ist.
Aus charttechnischer Sicht ist Monero allerdings kein Leckerbissen, der Trend geht ebenfalls nach unten. Mit Verlusten von rund 55 Prozent auf Sicht von drei Monaten befindet sich Monero in guter Gesellschaft mit Litecoin, Cardano, Bitcoin Cash, Ripple und Ethereum. 20 Prozent Minus sind es auf Sicht von 30 Tagen, allein in den vergangenen 7 Tagen sackte der Kurs um 17 Prozent ab.
Zwischen 80 bis 100 Dollar liegt zumindest eine breite Unterstützungszone, die aktuell getestet wird. Monero ist deutlich überverkauft, eine Stabilisierung überfällig. Ein erstes positives Signal wären mehrere Tagesschlusskurse im dreistelligen Bereich. Gewinne bis 150 Dollar sind aber nur zu erwarten, wenn der Gesamtmarkt mitspielt. Hier wird die Luft wieder dünn, der seit Jahresbeginn bestehende Abwärtstrend (rot) lässt keine Fantasie aufkommen. Fazit: Nur nervenstarke Schnäppchenjäger greifen jetzt zu. Erste Gewinnmitnahmen bieten sich ab 120 Dollar an.