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Trumps Idee von einem Sieg im Handelskrieg: Billiges Öl und günstiges Geld

Veröffentlicht am 07.08.2019, 08:18
Aktualisiert 02.09.2020, 08:05
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So, gewinnt Donald Trump also seinen Handelskrieg mit China, zumindest aus Sicht der Rohstoffpreise?

Das mag wie eine voreilige - sogar merkwürdige - Frage klingen, bedenkt man, dass China soeben seine Währung abgewertet hat. Es wird wahrscheinlich noch eine Weile dauern, bevor wir mit einiger Sicherheit sagen können, wie gut die Trump-Administration dasteht und gegen Peking zurückschlägt—auch wenn die Folgen für die US-Märkte in den letzten 24 Stunden nichts weniger als ein Desaster waren.

Aber wenn Sie ein Rohstoffnarr wie ich sind, dann werden Sie sich diese Frage wahrscheinlich ohnehin stellen, da der US-Präsident zumindest eines bekommt, was er unbedingt will: Billiges Öl.

Natürlich könnte Trump einen größeren Preis gewinnen, sollten die Folgen am Devisenmarkt und den globalen Aktienmärkten permanent sein und Rezessionsängste aufkommen: Die Federal Reserve könnte dann gezwungen sein, eine zweite und möglicherweise stärkere Zinssenkung innerhalb des nächsten Monats durchzuziehen, um der Abwertung des chinesischen Yuan entgegenzutreten. Einige der glühendsten Unterstützer des Präsidenten, wie der prominente Energiemarktkommentator Phil Fynn, glauben, dass Trumps neuer, ab dem 1. September in Kraft tretende 10% Zoll gegen Importe aus China dazu dient, die Fed zum Handeln zu zwingen.

Das liegt daran, dass der Präsident kein Geheimnis daraus gemacht hat, wie sehr er die bescheidene Zinssenkung um 25 Basispunkte hasst, die die Fed am 31. Juli bekannt gab. Während einige auf einen Zinsschritt um 50 Basispunkte gehofft hatten, wäre es keineswegs unvorstellbar bei diesem Präsidenten, dann er sogar daran dachte, in den nächsten Zeit einen vollen Prozentpunkt aus der Zentralbank herausquetschen könnte, angesichts des außerordentlichen Drucks, den er auf Fed-Chef Jay Powell ausübt.

Aber Powell hat praktisch die Tür zugeschlagen für weitere Zinssenkungen im Rest des Jahres, als die Aktion der letzten Woche als einmalige “Anpassung in der Mitte des Zyklus” beschrieb. “Wie üblich, hat uns Powell im Stich gelassen,” twitterte der Präsident nach der Zinsentscheidung. Am Montag stuften die Vereinigten Staaten China als “Währungsmanipulator” ein, was den Druck auf die Fed erhöht, den Geldhahn aufzudrehen. Trump richtete seine Twitterkanonade gegen Powell, als er fragte: “Hörst Du das, Federal Reserve? Dies ist ein starker Regelbruch, der (den) chinesischen (Yuan) über die Zeit stark schwächen wird!”

Agrarrohstoffe teurer, während Rohölpreise fallen

Eine weitere Zinssenkung der Fed würde mit Sicherheit den Preisen von Agrarrohstoffen einen Schub verpassen, neben Aktien natürlich und wäre theoretisch auch ein Plus fúr Rohstoffe. Aber ist eine Rohstoffrallye wirklich das, was der Präsident sich wünscht? Sicherlich, die Preise von US-Sojabohnen könnten sich im Fall einer Zinssenkung stabilisieren oder sogar zu steigen beginnen. Trotz der Ankündigung Chinas, es werde keine US-Landwirtschaftserzeugnisse mehr importieren, erholten sich die Sojabohnenpreise in Chicago nach einem anfänglichen Einbruch um 1,6% auf ihr Monatstief vom Juni wieder und bewegten sich über den Tag im ganzen kaum. Die Idee einer baldigen und möglicherweise tieferen Zinssenkung könnte zur Erholung beigetragen haben. Und erneut in Theorie, wäre dies gut für Trump, der 80% der Bauern im Herzen der USA bei den Wahlen in 2016 für den Präsidenten stimmten. Und wenn sie höhere Preise für ihre Erzeugnisse bekommen, dann ist das sicher besser für ihn als Subventionsschecks in Milliardenhöhe ausstellen zu müssen, um auch in 2020 von ihnen gewählt zu werden.

Während eine Erholung am Agrarmarkt also in Theorie gut für Trump ist, wissen diejenigen, die den Präsidenten gut kennen, dass sich dieser vor allem für einen Rohstoff interessiert: Öl.

Die Vergangenheit hat gezeigt, dass hohe Ölpreise niemals gut für einen Präsidenten sind, der um seine Wiederwahl kämpft und Trump ist 15 Monate entfernt von einer erhofften zweiten Amtszeit.

Reuters Energieanalyst John Kemp merkte letztes Jahr in einem Meinungsbeitrag an, dass der Anstieg der US-Rohölpreise von weniger als 30 USD das Fass im Februar 2016 auf mehr als 70 USD im Juli 2018 der Konjunktur in Texas, Oklahoma, Norddakota und anderen Bundesstaaten mit Ölförderung geholfen hätte. Aber Kemp merkte auch an, dass die meisten dieser Bundesstaaten ohnehin solide für die Republikaner stimmen. Er fügte hinzu:

"Der Präsident schenkt daher den schädlichen Folgen hoher Öl- und Benzinpreise viel mehr Aufmerksamkeit, die die Verbraucher in Wackelstaaten treffen."

Trump hat in der Vergangenheit wiederholt sein Missfallen darüber ausgedrückt, wie die Ölpreise und die -produktion von der OPEC kontrolliert werden—die dann auch noch ihr Abkommen zur Einschränkung der regulären Ölproduktion um 1,2 Mio Fass am Tag bis März 2020 verlängert hat.

Billigeres Öl in der Zukunft?

Indem er die Handelsbeziehungen mit China unklar lässt, hat der Präsident - auf einem ungewöhnlichen Weg - niedrigere Rohölpreise erzielt und damit auch relativ billiges Benzin an den Tankstellen.

WTI 60-Min Chart - von TradingView

Die US-Leitsorte West Texas Intermediate ist seit Anfang August um fast 6% billiger geworden, auch wenn sie damit immer noch 21% teurer als zu Jahresanfang ist. Brent, der Benchmark für außerhalb der USA gehandeltes Öl, fiel am Montag durch die wichtige Unterstützungslinie von 60 USD das Fass.

Dominick Chirichella, Direktor für Risikomanagement und Handel beim Energy Management Institute aus New York, hat keine Zweifel, wohin die Ölpreise angesichts der aufgeheizten Handelskriegs gehen werden.

Chiricella:

Die jüngsten Schritte der USA und China geben ein Szenario wieder, wo die Ölnachfrage wahrscheinlich langsamer wachsen wird, als dies bislang vorhergesagt worden ist.”

Er merkte an, dass die drei führenden Energieagenturen der Welt—die amerikanische EIA, die Pariser IEA und die OPEC in Wien—alle in der nächsten Woche ihre Monatsprognosen für Öl veröffentlichen werden und die meisten am Markt erwarten, dass sie ihre Prognosen für die globale Nachfrage heruntersetzen werden.

Und weiter:

Auf kurze Sicht dreht sich alles um den Handelskrieg und der Markt schenkt nichts anderem seine Aufmerksamkeit. Die Schlagzeilen vom Handel werden wahrscheinlich auch für die nächste Woche der Hauptfaktor für die Richtung am Markt bleiben.”

Und Öl könnte sogar noch billiger werden: Die Bank of America (NYSE:BAC) spekulierte am Montag, dass Öl auf 30 USD das Fass einbrechen könnte, sollte China beginnen Öl im Iran einzukaufen, als weitere Vergeltung gegen Trump und seine Sanktionen gegen Teheran.

Es ist nicht bekannt, ob der Widerstand zweier seiner Gegner dem Präsidenten gefallen wird, trotz des billigeren Öls, das er dadurch bekommen würde.

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