Die Wahlen im Vereinigten Königreich sind nun vorbei, und die Aktienkurse haben wieder ihre Niveaus von vor der Wahl erreicht. Die implizierte Volatilität für die Am-Geld-Optionen des GBP/USD ist sowohl für einwöchige als auch einmonatige Fälligkeiten unter 10% gefallen. Der GBP/USD ist letzten Freitag stark in die Höhe geschnellt und notierte bei 1,5420, da die Konservativen 331 Sitze gewonnen und sich die absolute Mehrheit im Parlament gesichert haben.
Ed Milibrands Partei verlor 26 Sitze und erlitt mit 232 Sitzen eine empfindliche Niederlage, während die SNP mit zusätzlichen 50 Sitzen einen "Sieg" feiern konnte, die Gesamtzahl ihrer Sitze im Unterhaus (House of Commons) liegt nun bei 56. Trotz diesen guten Nachrichten fördert der überwältigende Sieg der Konservativen nun viele Unsicherheiten in Bezug auf die britische Mitgliedschaft in der Europäischen Union zutage. Es besteht jedoch keine Eile, einen möglichen Brexit bereits jetzt einzupreisen, da die neuesten Umfragen zu einem EU-Referendum anzeigen, dass 45% der Wähler dafür stimmen würden, Teil der Union zu bleiben. Nur 33% sind für einen Ausstieg.
Wir denken, dass das vereinigte Königreich unbedingt spezielle Themen wie die Immigration neu angehen muss und dass das drohende EU-Referendum eine Möglichkeit ist, die EU dazu zu drängen, die Beziehung des Vereinigten Königreichs mit Brüssel erneut zu verhandeln. Heute Morgen handelt der GBP/USD in einer Seitwärtsbewegung um 1,5413. Das Cable muss den starken Widerstand um 1,5523/69 brechen, um Kaufinteresse zu finden. Wird dieser gebrochen, ist der Weg zu 1,5786 und 1,5826 weit offen.
Zinssenkung in China - weltweit anhaltende "süße Spots" - Kauf von risikoreichen Anlagen (von Peter Rosenstreich)
Am Wochenende hat die PBoC bekannt gegeben, dass sie die Zinssätze um 25 Basispunkte auf 5,10% und den Einlagensatz auf 2,25% senken wird. Die Senkung zeigt klar die Besorgnis der chinesischen Politiker über die langsame Wirtschaftsentwicklung. Wie wir erwartet haben, ist Peking nicht überraschend von der ausgeprägten Schwäche dieses Jahr getroffen worden. Die proaktive Einstellung zeigt die Verpflichtung der Währungshüter, eine harte Landung zu verhindern.
Die Zinssenkungen zeigen aber auch, dass die Aktivierung einer traditionellen QE aktuell nicht angezeigt ist (es gibt immer noch Spielraum und Standardhebel, mit denen man arbeiten kann). Die Rallye bei den chinesischen Aktien und ein niedrig gefixter USD/CNY (15 Pips bei 6,1132) zeigen, dass wir gegenüber der chinesischen Wirtschaft bullisch bleiben sollten. Die Industrierohstoffe, wie Kupfer und Eisen, haben bei ihrer Erholungsrallye eine kurze Pause eingelegt. Wir gehen jedoch davon aus, dass die Rohstoffpreise mit den chinesischen Bemühungen zur Ankurbelung der globalen Wachstumsmaschine weitere Unterstützung erhalten und sich durchaus weiter aufwärts entwickeln können. Davon sollte der AUD profitieren. Besonders unter Berücksichtigung der Aufhebung der Lockerungsguidance durch die RBA und den Abverkauf beim AUD.
RBA zu optimistisch (von Yann Quelenn)
Das australische Unternehmervertrauen lag gestern Nacht auf demselben moderaten Niveau wir von Ende März. Das NAB-Unternehmervertrauen blieb im April bei 3, während die Geschäftsbedingungen von 6 auf 4 fielen. Zweifel in Bezug auf das erwartete Wachstum, die aktuelle Arbeitslosigkeit und das Budget vom Dienstag belasten die Gesamtstimmung. Aktuell bleibt die Konjunkturerholung gedrückt und ist immer noch nicht nachhaltig. Trotz eines weniger als erwarteten zurückhaltenden RBA-Statements in der letzten Woche wurden die Prognosen für das Wirtschaftswachstum von 2,75% auf 2,5% gesenkt; dasselbe gilt für die Inflation, die wohl zwischen 2% und 3% liegen wird gegenüber vorherigen Einschätzungen von 2,5% und 3,5%. Die nach Jahren des Booms fallenden Eisenerzpreise (neben einem allgemeinen Rückgang der Industrierohstoffe) haben die australische Wirtschaft insgesamt belastet.
In der letzten Woche hat die RBA ihren Zinssatz um ein Viertel auf seinen niedrigsten Wert von nun 2,00% gesenkt. Das niedrige Wachstum und die steigende Arbeitslosigkeit machen der RBA klar Sorgen. Am Dienstag wird die australische Regierung das Federal Budget bekannt geben. Es wird der gewählten Regierung schwer fallen, einen Bericht zu bieten, der dem Markt gefällt, da sie versprochen hat, die Steuern nicht zu erhöhen. Sollte es eine Überraschung nach oben geben, könnte dies den Aussie beflügeln, und die Reserve Bank musste anerkennen, dass sie in ihrem Statement vom Freitag zu den Rohstoffpreisen vielleicht zu pessimistisch war. Der AUD/USD handelt in einer Seitwärtsbewegung zwischen 0,7860 und 0,7960. Ein wichtiger Widerstand wird bei 0,7968 angesteuert.
RBNZ wird Zinsen senken
Die Spekulationen sind gestiegen, dass die RBNZ ihren offiziellen Leitzins auf der MPC-Sitzung im Juni senken wird. Das Meeting der letzten Woche hat die zurückhaltende Einstellung der RBNZ bestätigt, da sie angab, dass eine Senkung des Leitzinses aktuell nicht in Erwägung gezogen werde. Die Überbewertung des Kiwi drückt auf die Exporte und erhöht die Sorgen um ein nachhaltiges Wachstum im Land. Das Unternehmensvertrauen hat nun das niedrigste Niveau im Land erreicht. Neben der RBNZ-Mitteilung erhöht dies den Druck auf die Währung. Eine Abwertung der Währung ist eine Option, da die Reserve Bank mit aktuell 3,50% den höchsten Zins unter den G10-Währungen aufweist. Wir denken, dass der NZD/USD weiter fallen und den im April begonnenen Abwärtstrend fortsetzen sollte. Wir denken, dass der Widerstand bei 0,7365 auf dem Spiel stehen könnte.
EURUSD Der EUR/USD hat die Unterstützung bei 1,1334 durchbrochen und bestätigt damit anhaltenden Verkaufsdruck. Ein weiterer Test der starken Unterstützung bei 1,1187 ist nun wahrscheinlich (sehen Sie die aufsteigende Trendlinie). Ein Stundenwiderstand findet sich bei 1,1255 (Innertageshoch). Langfristig deutet das symmetrische Dreieck von 2010 bis 2014 weitere Schwäche in Richtung Parität an. Infolgedessen sehen wir die jüngsten Seitwärtsbewegungen als eine Pause im eigentlichen Abwärtstrend. Schlüsselunterstützungen finden sich bei 1,0504 (Tief vom 21. 3. 2003) und bei 1,0000 (psychologische Unterstützung). Bei einem Ausbruch nach oben könnte ein Test des Widerstands bei 1,1534 (Reaktionshoch vom 3. 2. 2015) bevorstehen.
GBPUSD Der GBP/USD hat den Widerstand bei 1,5490 (Hoch vom 29. 4. 2015) überwunden, konnte sich jedoch nicht darüber halten, was möglicherweise auf einen falschen Ausbruch hinweisen könnte. Eine Stundenunterstützung findet sich bei 1,5407 (Innertagestief). Ein weiterer starker Widerstand findet sich bei 1,5552 (26. 2. 2015). Langfristig öffnet der Bruch der starken Unterstützung bei 1,4814 den Weg für weitere mittelfristige Schwäche in Richtung der starken Unterstützung bei 1,4231 (Tief vom 20. 5. 2010). Ein Schlüsselwiderstand findet sich bei 1,5552 (Hoch vom 26. 2. 2015).
USDJPY Der USD/JPY bleibt schwach, so lange die Kurse unterhalb des Schlüsselwiderstands bei 120,10/20 (abfallende Trendlinie) verharren. Eine Stundenunterstützung liegt bei 119,20 (Hoch vom 29. 4. 2015 und Innertagestief) und dann bei 118,53. Ein weiterer Widerstand liegt bei dem letzten Hoch von 120,50 und später bei 120,84 (Hoch vom 13. 4. 2015). Eine langfristig bullische Tendenz wird favorisiert, so lange die starke Unterstützung bei 115,57 (Tief vom 16. 12. 2014) hält. Ein allmählicher Anstieg in Richtung des Hauptwiderstands bei 124,14 (Hoch vom 22. 6. 2007) wird daher favorisiert. Eine Schlüsselunterstützung befindet sich bei 118,18 (Tief vom 16. 2. 2015), wohingegen sich ein Schlüsselwiderstand bei 121,85 zeigt (achten Sie auch auf den langfristig abfallenden Kanal).
USDCHF Der USD/CHF konsolidiert nach dem Bruch des Widerstands bei 0,9276 (Hoch vom 6. 5. 2015) und dann bei 0,9413 (Hoch vom 30. 4. 2015). Kurzfristig ist die technische Konfiguration positiv, so lange die Unterstützung bei 0,9206 (Tief vom 8. 5. 2015) hält. Die nächste Unterstützung findet sich bei 0,9073 (Tief vom 7. 5. 2015). Ein weiterer Widerstand zeigt sich bei 0,9414 (Hoch vom 5. 5. 2015). Langfristig ist das bullische Momentum im USD/CHF nach dem Rückgang infolge der Aufgabe des EUR/CHF-Bodens zurückgekommen. Ein Test des starken Widerstands bei 1,0240 ist wahrscheinlich. Folglich kann die derzeitige Schwäche als Gegenbewegung gesehen werden. Eine Schlüsselunterstützung findet sich bei 0,8986 (Tief vom 30. 1. 2015).