US-Arbeitsmarkt treibt Märkte an

Veröffentlicht am 09.05.2015, 09:31
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Mit der Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten zog gestern der DAX mehr als zwei Prozent nach oben.

Zunächst zu den Zahlen: Die Zahl der Beschäftigten in den USA außerhalb der Landwirtschaft stieg um 223.000. Analysten hatten mit einem Stellenzuwachs von 228.000 gerechnet. Allerdings wurde der Wert vom Vormonat deutlich revidiert: Für den März wurde nun ein Wert von nur 85.000 Stellen nach 126.000 zuvor gemeldeten Stellen veröffentlicht.
USA

Als Hintergrund für diese Entwicklung wird die Konjunkturschwäche genannt, die durch einen strengen Winter, Hafenstreiks und natürlich auch dem starken Dollar verursacht wurde.

Aufgrund dieser Umstände und nach den schlechten Zahlen im März und anderen schwachen Vorgaben (ADP-Bericht) hatten einige Anleger wohl deutlich Schlimmeres erwartet. Aber das ist nicht der einzige Grund für den Anstieg. Die Lohnentwicklung in den USA zeigt nur ein moderates Wachstum und das dämpft Inflationssorgen, so dass die Fed mehr Spielraum hat, die Zinsen niedrig zu halten. Auch das feuerte den Markt an.

Der Blick auf den DAX

Bei einem Kursanstieg des DAX von 2,6 Prozent müssen wir natürlich sofort einen Blick auf den DAX werfen. Kurzer Hinweis: Ich habe aus dem Chart den alten steilen (grünen) Aufwärtstrend entfernt und eine neue Abwärtstrendlinie (rot durchgezogen) hinzugefügt:
DAX

Ich hatte vorgestern geschrieben, dass ein erster, bullisher Hinweis entsteht, wenn das Hoch der Vortagskerze überwunden wird. Das ist geschehen, und Sie sehen ja, was dann passierte. Gleichzeitig hat damit auf Schlusskursbasis auch die 11.311er Marke gehalten, wenn auch sehr knapp. Es wurden tatsächlich nur die rote Konsolidierungslinie und der alte Aufwärtstrend getestet, interessanterweise genau im Schnittpunkt dieser beiden Linien (Target).

Aber, ich will nichts schön reden, diese Fehlausbrüche nach unten haben für Irritation gesorgt – auch wenn sich der DAX weiterhin an die Linien der Target-Trend-Methode gehalten hat und ich jeweils vorher darauf hingewiesen habe, dass diese Linien getestet werden könnten.

Fehlausbruch auf der Unterseite

Nach dem Fehlausbruch auf der Oberseite, der bearish zu werten war und tatsächlich die aktuelle Konsolidierung eingeleitet hat, sehen wir nun einen Fehlausbruch auf der Unterseite. Und der ist nun natürlich wiederum bullish zu werten. Diese bullishen Signale müssen natürlich noch bestätigt werden. Das geschieht nach klassischer Charttechnik, wenn die durchgezogene rote Linie, also die Abwärtstrendlinie der aktuellen Konsolidierung, nach oben gebrochen wird. Nach der Target-Trend-Methode muss die blau gestrichelte Mittellinie bei 11.794 Punkten nachhaltig überwunden werden. Ideal wäre es, wenn dies in dem Schnittpunkt dieser beiden Linien geschieht.
Aber nach wie vor entsteht das eigentliche bullishe Signal erst, wenn das bisherige Hoch vom April überwunden wird, denn das wäre gleichzeitig der Hinweis auf das Ende der Konsolidierung.

Wenn man die hier genannten Signale traden wollte, wäre man mit dem Überwinden des Hochs der vorherigen Kerze mit einer kleinen Position eingestiegen (oder hätte seine Shorts reduziert) – würde diese Position bei Überwinden der Mittellinie und der Abwärtstrendlinie leicht ausbauen, um dann bei einem neuen Hoch kräftiger zu investieren. Das aber nur als kleiner praktischer Hinweis, wie man mit solchen Signalen umgehen kann.

Die Stillhalter können nun etwas aufatmen. Sie sind mit dem Überwinden der 11.600er Marke wieder aus dem Bereich der Put-Positionen heraus. Die 11.800er Marke und auch die 12.000er Marke rücken damit wieder in den Fokus des Verfallstages am kommenden Freitag.

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