US-Renditespread auf niedrigstem Niveau seit 2008 (von Arnaud Masset)
Nach der ersten Zinserhöhung durch die Federal Reserve seit Juni 2006 fragt sich der Markt, ob die US-Wirtschaft stark genug ist, um die Marktunruhen zu überstehen. Das lange Ende der Renditekurve ist seit Anfang des Jahres deutlich zurückgefallen, wobei die Rendite der 10-jährigen Schatzbriefe letzte Woche aufgrund von anhaltenden Wachstums- und Inflationssorgen 1,94% erreicht hat. Am kurzen Ende fielen die geldpolitisch sensitiven Renditen der zweijährigen Schatzbriefe auf 0,80% - nachdem sie Ende Dezember nach Yellens Straffungsprozess auf 1,09% gestiegen waren. Am Mittwoch erreichte der Spread zwischen der Rendite der 10-jährigen und 2-jährigen Schatzbriefe den niedrigsten Wert seit 2008, da die disinflationären Sorgen die Märkte in Griff hatten. Der Markt wird über einen längeren Zeitraum mit diesen Bedingungen klar kommen müssen, da die gemeinsame Aktion der Wiederanlagepolitik der Fed von Kapital und Zinsen und die schwachen Inflationsprognosen weiter den Druck auf dem langen Ende halten werden.
Der EUR/USD handelt bereits seit Monaten in einem engen Bereich - zwischen 1,07 und 1,1050 und das sollte auch so bleiben. Langfristig denken wir nach dem schwachen Inflationsdruck, dass die Fed länger abwarten wird, als man tatsächlich erwartet hatte. Wir erwarten vor Juni keine Zinserhöhung und wären sogar nicht überrascht, wenn der Straffungszyklus noch weiter aufgeschoben würde.
Schweizer Sichteinlagen gehen leicht zurück (von Yann Quelenn)
Die neuen Daten zu den Sichteinlagen von heute Morgen zeigen, dass die SNB zugunsten eines stärkeren EUR/CHF nicht interveniert, obwohl sich Mario Draghi letzte Woche zurückhaltend zeigte. Die inländischen Sichteinlagen fielen leicht auf 403,1 Mrd. CHF von 403,8 Mrd. letzte Woche, auch wenn der Einlagentrend positiv bleibt, seit man vor über einem Jahr den Boden aufgegeben hatte. Wir gehen nach den Aussagen Draghis letzte Woche davon aus, dass die Sitzung im März wichtig sein wird, bei der man die aktuelle Geldpolitik überprüfen und eine Erhöhung des Anreizes erwägen wird (aktuell 60 Mia. EUR pro Monat).
In den letzten Monaten ist der EUR/CHF leicht gestiegen und handelt aktuell leicht unter 1,1000. Die helvetische Währung spürt immer noch die Auswirkungen der Aufwärtsrisiken aufgrund seines Status als sicherer Hafen und aufgrund der aktuellen globalen Turbulenzen, d.h. den niedrigen Rohstoffpreisen und den hohen geopolitischen Risiken.
EURUSD Der EUR/USD befindet sich kurzfristig in einem Abwärtstrendkanal. Ein Stundenwiderstand kann bei 1,1096 (Tief vom 28. 10. 2015) gefunden werden, und eine Stundenunterstützung liegt bei 1,0524 (3. 12. 2015). Erwarten Sie weiteren Rückgang. Langfristig unterstützt die technische Struktur eine bärische Tendenz, so lange der Widerstand hält. Ein Schlüsselwiderstand liegt in der Region von 1,1453 (Bereichshoch), und die Schwelle bei 1,1640 (Tief vom 11. 11. 2005) wird wahrscheinlich jede weitere Aufwärtsentwicklung begrenzen. Die derzeitige Verschlechterung der technischen Situation spricht für einen allmählichen Rückgang in Richtung der Unterstützung bei 1,0504 (Tief vom 21. 3. 2003).
GBPUSD Der GBP/USD prallt von der oberen Grenze des Abwärtstrendkanals ab. Ein Stundenwiderstand zeigt sich bei 1,4363 (Hoch vom 22. 1. 2016). Ein stärkerer Widerstand liegt bei 1,5336 (Hoch vom 19. 11. 2015). Erwarten Sie weitere Schwäche unterhalb von 1,4000. Das langfristige technische Muster ist negativ und spricht für einen weiteren Rückgang in Richtung der Schlüsselunterstützung bei 1,4231 (Tief vom 20. 5. 2010), zumindest so lange die Kurse unterhalb des Widerstands von 1,5340/64 verharren (Tief vom 4. 11. 2015, achten Sie auch auf die 200er DMA). Doch die allgemein überverkauften Bedingungen und die jüngste Zunahme des Kaufinteresses sollten eine Erholung ermöglichen.
USDJPY Der USD/JPY ist uneinheitlich. Ein Stundenwiderstand liegt bei 123,76 (Hoch vom 18. 11. 2015). Eine Stundenunterstützung liegt bei 115,98 (Tief vom 20. 1. 2016). Erwarten Sie eine weitere Erholung bis 120,00. Eine langfristig bullische Tendenz wird favorisiert, so lange die starke Unterstützung bei 115,57 (Tief vom 16. 12. 2014) hält. Ein allmählicher Anstieg in Richtung des Hauptwiderstands bei 135,15 (Hoch vom 1. 2. 2002) wird daher favorisiert. Eine Schlüsselunterstützung befindet sich bei 116,18 (Tief vom 24. 8. 2015).
USDCHF Das Aufwärtsmomentum des USD/CHF ist noch immer intakt, und das Paar bewegt sich innerhalb seines Aufwärtskanals. Eine Stundenunterstützung zeigt sich bei 0,9876 (Tief vom 14. 12. 2015). Ein Stundenwiderstand liegt bei 1,0328 (Hoch vom 27. 11. 2015). Erwarten Sie weitere Stärke. Langfristig hat das Paar den Widerstand bei 0,9448 und den Schlüsselwiderstand bei 0,9957 gebrochen, was auf eine weitere Aufwärtsbewegung hinweist. Eine Schlüsselunterstützung findet sich bei 0,8986 (Tief vom 30. 1. 2015). Solange diese Niveaus halten, wird langfristig eine bullische Tendenz favorisiert.